Olympische Winterspiele Katarina Witt: Walijewa trifft in Doping-Affäre keine Schuld
Berlin (dpa) - Die zweimalige Olympiasiegerin Katarina Witt ist von der Unschuld der Russin Kamila Walijewa in deren Doping-Affäre überzeugt.
"Dieses junge Mädchen, das mit Sportlichkeit und Anmut verzaubert, ist 15 Jahre alt und minderjährig. Und ich bin überzeugt: Sie trifft hier keine Schuld", sagte die frühere Weltklasse-Eiskunstläuferin in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". Als Athletin befolge "man den Rat seiner Vertrauten, in diesem Falle des Trainer- und Medizinerteams. Man vertraut einfach, dass sie wissen, was richtig und was falsch ist."
In dem Fall, der bei den Winterspielen in Peking nach dem russischen Gold im Eiskunstlauf-Teamwettbewerb für enormes Aufsehen sorgt, liege "noch vieles im Dunkeln", sagte Witt. "Aber wenn, dann müssten die verantwortlichen Erwachsenen für immer für den Sport gesperrt werden. Einer jungen Athletin so etwas wissentlich zuzumuten, ist an Unmenschlichkeit nicht zu überbieten."
Walijewas Fall liegt aktuell beim Internationalen Sportgerichtshof Cas. Sie war nach Angaben der Internationalen Testing-Agentur (Ita) am 25. Dezember 2021 in St. Petersburg positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden. Der Befund lag der Rusada angeblich erst nach dem Teamwettbewerb vor. Erst dann hatte man sie vorläufig suspendiert. Einen Tag später hob der Disziplinarausschuss der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada nach Einspruch von Walijewa die Suspendierung wieder auf und machte zunächst den Weg für einen weiteren Olympia-Start frei. Dagegen legten das IOC und die Wada Berufung ein.
"Ich hoffe inständig, dass genügend Menschen an ihrer Seite sind und sie beschützen, damit sie nicht daran zerbricht", sagte Witt über den positiven Befund. "Dass alles erträglich für sie ausgeht. Und dass diese wunderbare Läuferin dem Eiskunstlauf erhalten bleibt."