Fußball-Weltmeisterschaft SPD-Chef Klingbeil wird nicht zur Katar-WM fahren
Berlin (dpa) - Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil wird nach den Olympischen Winterspielen in Peking auch die Fußball-WM 2022 in Katar nicht besuchen.
"Trotzdem ist das in beiden Fällen ein schwieriger Spagat", sagte Klingbeil im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er halte die Entscheidung, "diese beiden großen Sportereignisse nach Katar und China zu vergeben, im Grundsatz für falsch. Aber jetzt, wo sie dort stattfinden, muss man dafür sorgen, dass man die entsprechenden Botschaften sendet."
Mit Blick auf die WM-Endrunde vom 21. November bis 18. Dezember heiße das: "Wir müssen die Situation der Frauen dort thematisieren, auch die Arbeitsbedingungen rund um die Weltmeisterschaft", sagte Klingbeil. "Wenn die Ereignisse nun einmal dort stattfinden, müssen wir auf diese Missstände hinweisen, um damit auch den Druck auf die Regierungen zu erhöhen."
Vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) erwarte er Haltung, sagte der 43-Jährige. "Der DFB ist politischer Akteur" und könne nicht "einfach nur nach Katar fahren, um dort Fußball zu spielen".
Die WM 2022 war im Jahr 2010 an Katar vergeben worden. Der Ausrichter steht seit Jahren wegen der Menschenrechtslage und infolge von Berichten über Tausende toter Arbeiter auf den Baustellen in dem Emirat in der Kritik. Die Regierung Katars weist diese zurück und verweist auf etliche Reformen.