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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Olympische Spiele in Tokio Das sind die deutschen Medaillenhoffnungen
Die Olympischen Spiele in Tokio sind in vollem Gange. Auch viele deutsche Athleten treten in verschiedenen Disziplinen an. Doch wo könnte es Medaillen geben?
Die Olympischen Spiele haben am 23. Juli in Tokio begonnen. t-online hat für Sie aufgeschrieben, in welchen Sportarten das deutsche Team zu den Favoriten auf Edelmetall zählt.
Bahnrad
Hier sind alle Augen auf Emma Hinze gerichtet. Die junge Sportlerin hat bei der WM 2020 in Berlin gleich drei Goldmedaillen im Sprint, Keirin (Radrennen) und im Teamsprint geholt und ist auch in Tokio die größte Hoffnung für das deutsche Team. Bei den Männern liegen große Erwartungen auf Roger Kluge und dem zweifachen Europameister Maximilian Levy.
Straßenradsport
Die deutsche Straßenrad-Meisterin Lisa Brennauer hat ebenfalls gute Chancen, in Tokio eine Medaille zu holen. Für die gebürtige Bayerin geht es bereits am Samstag mit ihren dritten Spielen und dem Straßenrennen der Frauen los. Bei den Männern schielt der deutsche Meister Maximilian Schachmann ebenfalls auf eine Medaille.
Bogenschießen
Lisa Unruh hat bereits eine olympische Medaille daheim. Nach ihrem Silber-Gewinn in Rio 2016 kann sie auch in Tokio darauf hoffen, unter den besten drei zu landen. Zudem tritt sie im Teamwettbewerb mit ihren Kolleginnen Michelle Kroppen und Charline Schwarz an. Sollte sie darin die beste Leistung zeigen, kann sie mit ihrem Mann, Florian Unruh, auch am Mixed-Wettbewerb teilnehmen.
Fechten
Während Deutschland früher zu den größten Fechter-Nationen zählte, sah es in Rio de Janeiro dünn aus. Keine einzige Medaille gewann das deutsche Team. Doch in Tokio soll es Max Hartung richten. Der Athletensprecher zählt mit dem Säbel zu den Besten der Welt.
Fußball
Im Fußball könnte das Team von Trainer Stefan Kuntz nach der Silber-Medaille 2016 in Rio de Janeiro erneut Edelmetall gewinnen. Die Hoffnungen ruhen dabei besonders auf Stürmer Max Kruse und Mittelfeldmann Maximilian Arnold. Allerdings wird bereits die Vorrunde in der Gruppe D eine Herausforderung. Nach dem 2:4 im ersten Gruppenspiel gegen den Brasilien steht die deutsche Mannschaft gegen die weiteren Gegner Elfenbeinküste und Saudi-Arabien bereits unter Zugzwang. Die Vorrunde findet vom 21. bis zum 28. Juli statt.
Judo
Die Ravensburgerin Anna-Maria Wagner ist frischgebackene Weltmeisterin im Judo und könnte auch in Tokio die Konkurrenz hinter sich stehen lassen. Ihre Kollegin Theresa Stoll wurde WM-Dritte und fliegt ebenso nach Japan.
Karate
In der Gewichtsklasse über 75 Kilogramm rechnet sich Jonathan Horne einige Chancen aus. Der mehrfache Europameister und ehemalige Weltmeister ist ein aussichtsreicher Medaillenkandidat.
Leichtathletik
- Speerwerfen
Thomas Röhler muss verletzungsbedingt auf seine Titelverteidigung verzichten. Aus deutscher Sicht ist Johannes Vetter ein Kandidat für Gold in Tokio. Er hat in dieser Saison bereits 96,29 Meter geworfen – und damit so weit wie kein anderer. Er schaffte es zuletzt sechs Wettkämpfe in Folge über die 90-Meter-Marke. Und auch bei den Frauen gibt es mit der Europameisterin von 2018, Christin Hussong, gute Chancen auf eine Speerwurf-Medaille. - Weitsprung
Sie ist die Weltmeisterin und hat auch für Tokio das Ziel, Gold zu holen: Malaika Mihambo. Die Topathletin sprang 2019 bei der WM in Doha 7,30 Meter. Diese Saison liegt ihre Bestweite bei 7,02 Metern. Die gebürtige Heidelbergerin hat zuletzt in Leverkusen ihre Anlaufprobleme überwunden und nähert sich nun der Sieben-Meter-Marke. - Zehnkampf
Niklas Kaul ist Zehnkampf-Weltmeister und für Deutschland eine Medaillenhoffnung. Hier sieht es aktuell jedoch eher nach einer Bronzemedaille aus, da seine Konkurrenten, der Weltrekordler Kevin Mayer aus Frankreich und der Kanadier Damian Warner, sich zuletzt in Topform präsentierten. - Diskuswerfen
Bei den Olympischen Spielen in Rio gewann Daniel Jasinski die Bronzemedaille. In Tokio wird es für den Diskuswerfer jedoch schwer vorne mitzumischen, auch, wenn eine Medaille nicht unmöglich ist. Bei den Damen ist Kristin Pudenz die deutsche Hoffnung, aber auch sie hat nur geringe Chancen. - Hindernislauf
Gesa Felicitas Krause ist momentan in einer guten Form und hat Chancen auf Edelmetall in Tokio beim 3.000-Meter-Hindernislauf. Zuletzt holte sie sich ihren Deutschen Meistertitel zurück und zeigte beim Diamond-League-Meeting, dass sie international mithalten kann. - Langstrecke
Trotz der international großen Konkurrenz hat Konstanze Klosterhalfen Chancen, eine Medaille in Tokio zu holen. Am wahrscheinlichsten ist dies über die 5.000 Meter. - Kugelstoßen
Während bei den Herren kein deutscher Sportler vertreten ist, wird Christina Schwanitz an ihren vierten Spielen teilnehmen. Und die 35-Jährige steht auf Rang zwei der Weltrangliste des Dachverbands IAAF.
Reiten
In dieser Sportart überzeugt das deutsche Olympia-Team seit Jahrzehnten – allen voran die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth mit ihrer Fuchsstute Bella Rose im Dressur-Reiten. Auch Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera und Dorothee Schneider mit Showtime werden in Tokio um Medaillen kämpfen.
Ringen
Nach seiner gut überstandenen Corona-Infektion will Frank Stäbler sein Können bei den Olympischen Spielen unter Beweis stellen. Er hat zwar bereits im griechisch-römischen Stil 2015, 2017 und 2018 den Weltmeistertitel geholt und wurde 2012 und 2020 Europameister – eine olympische Medaille fehlt ihm aber noch.
Rudern
Im Einer hat Oliver Zeidler eine steile Karriere hingelegt. Erst seit fünf Jahren sitzt der ehemalige Schwimmer im Ruderboot – und gehört zur absoluten Weltspitze. In den vergangenen Jahren beherrschte Zeidler sogar das Feld, sicherte sich zwei EM-Titel und wurde 2019 Weltmeister. Nun hat der 2,03 Meter große Modellathlet nur ein Ziel: Olympiasieger zu werden. So favorisiert wie Zeidler ist der Deutschland-Achter zwar nicht, doch auch das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes um Steuermann Hannes Ocik gehört traditionell zu den Medaillenanwätern.
Kanu
Sebastian Brendel ist bereits dreifacher Olympiasieger. In Tokio will er nun eine vierte Medaille dazukommen lassen. Er könnte als weltweit erster Athlet zum dritten Mal in Folge Olympia-Gold im Einer-Canadier holen. Gemeinsam mit seinem Zweier-Partner Tim Hecker holte er bereits den EM-Titel – nun soll der Angriff zusammen auch in Japan erfolgen.
Schießen
Drei Gold- und zwei Silbermedaillen gab es 2016 in Rio. Das zu wiederholen, wird schwer. Doch bei der Schnellfeuerpistole zählen Christian Reitz und Oliver Geis zu den Topfavoriten. Dazu ist Nadine Messerschmidt mit der Schrotflinte eine Medaillenkandidatin.
Schwimmen (Freiwasser)
Der Doppelweltmeister von 2019 kann bei den Olympischen Spielen ganz vorne mitschwimmen: Florian Wellbrock. Erst kürzlich zeigte er seine Bestform bei den offenen spanischen Meisterschaften über 10.000 Meter, wo er sich Gold sicherte.
Schwimmen (Halle)
Auch hier hat Florian Wellbrock beste Chancen. Er startet bei den 400 Metern, 800 Metern und 1.500 Metern Freistil. Besonders letztere Distanz birgt gute Medaillenchancen für ihn. Übrigens: Er hat die Möglichkeit, als erster Sportler in zwei verschiedenen Sportarten bei denselben Olympischen Spielen zu gewinnen. Neben ihrem Verlobten Wellbrock trägt Sarah Köhler die größten Medaillenhoffnungen der deutschen Schwimmer. Vor allem über 1.500 Meter m Freistil, auf denen sie vor zwei Jahren WM-Silber gewann, rechnet sich die 27-Jährige Chancen aus.
Segeln
Insgesamt gibt es zehn Goldmedaillen beim Segeln zu gewinnen. Und Philipp Buhl ist als Laser-Weltmeister Favorit auf eine davon. Und auch im 49er will das Bronze-Duo aus Rio, Erik Heil/Thomas Plößel, überzeugen.
Tischtennis
Mit 40 Jahren hat Timo Boll die Europameisterschaft gewonnen und einen weiteren Titel für seine Sammlung geholt. Doch eine Einzelmedaille bei den Olympischen Spielen fehlt ihm noch. Dieser Traum könnte jedoch in Tokio wahr werden, da Boll momentan in Bestform ist. 2008 holte er Silber und 2012 und 2016 jeweils Bronze mit der Mannschaft. Ebenfalls eine Chance auf Edelmetall hat Dimitrij Ovtcharov, der 2012 in London bereits Bronze gewann.
Turnen
Andreas Toba wurde 2016 zum "Hero de Janeiro", als er seinem Team trotz eines Kreuzbandrisses noch zum Einzug ins Finale verhalf. In diesem Jahr will er erneut angreifen und zeigte sich bei der EM in guter Form. Am Reck reichte es zum zweiten Rang. Auch die deutschen Mehrkampf-Meister Elisabeth Seitz und Lukas Dauser können Edelmetall holen.
Wasserspringen
Einer, der international bereits bekannt im Wasserspringen ist, ist Patrick Hausding. Der gebürtige Berliner holte 2016 Bronze im Einzel vom 3-Meter-Brett, es war seine erste olympische Einzelmedaille. Auch in Tokio will er wieder ganz vorne mit angreifen. Im Synchronspringen tritt er zudem mit Lars Rüdiger an, die beiden sind Europameister.
- Eigene Recherche