Kritik aus dem Sport nach Aussagen "Entgleisung sondergleichen": Mockridge unter Beschuss
Luke Mockridge verhöhnt in einem Podcast Para-Sportler. Nun hat der Verband ein überraschendes Statement abgegeben.
Luke Mockridges verbale Entgleisung auf Kosten von Para-Athleten haben Folgen für den Comedian. Mehrere Personen aus dem Sport meldeten sich zu Wort, kritisierten den 35-Jährigen scharf. Özcan Mutlu, Präsident des Behinderten- und Rehasportverbands Berlin, forderte eine Entschuldigung von Mockridge.
"Eine Entgleisung sondergleichen. Das kann weder als Comedy noch als bloße Dummheit abgetan werden", sagte Mutlu der Deutschen Presse-Agentur, "solche herabwürdigenden Äußerungen sind absolut inakzeptabel und verdienen scharfe Verurteilung. Mockridge sollte sich zutiefst schämen und unverzüglich entschuldigen."
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) reagierte ebenfalls. "Wir möchten dazu ermuntern, sich Para-Sport live anzuschauen, um zu erleben, zu welch beeindruckenden Leistungen Menschen mit Behinderungen in der Lage sind – und um zu verstehen, welche Bereicherung sie für unsere Gesellschaft sind", teilte der DBS mit. "Eine größere Aufmerksamkeit möchten wir diesem Beitrag nicht widmen."
Warum Mockridge in der Kritik steht
Fernsehmoderator Mockridge hatte vor drei Wochen im Podcast "Die Deutschen" gesagt: "Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen." Ab Mitte September soll der 35-Jährige durch die Sat.1-Sendung "Was ist in der Box? Das Comedy-Quiz" führen.
Die Aussagen von Mockridge erfuhren nach einer Reaktion der zweimaligen Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel größere öffentliche Beachtung. Vogel hatte auf die Kommentare mit Entsetzen reagiert und sie als "unfassbar" bezeichnet. Die 33-Jährige sitzt seit einem Trainingsunfall aufgrund einer Querschnittlähmung im Rollstuhl.
- Nachrichtenagentur dpa