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Olympia: Boxerin Imane Khelif gewinnt schnell – Gegenerin Carini weint


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Kampf dauert nur 46 Sekunden
Umstrittene Boxerin gewinnt – Tränen bei Gegnerin


Aktualisiert am 01.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 1048079410Vergrößern des Bildes
Erinnerungen an den Tod ihres Vaters: Angela Carini (vo.) war nach ihrem frühen Aus gegen Imane Khelif untröstlich. Sie weinte bitterlich und ging im Ring auf die Knie. (Quelle: IMAGO/Ciro Fusco/imago)

Angela Carini erlebt eine ganz bittere erste Runde im olympischen Boxturnier. Nach der Niederlage gegen Imane Khelif wird sie emotional – und ihre Gegnerin ist nicht unumstritten.

Aus Paris berichtet Alexander Kohne

Nach nur 46 Sekunden warf Angela Carini bereits das Handtuch. Ein Schlag auf die Nase durch ihre Gegnerin Imane Khelif beendete den ersten Kampf der Italienerin bei den Olympischen Spielen in Paris.

Der Abbruch sei auf Wunsch der 25-jährigen Carini erfolgt, wie deren Trainer Emanuele Renzini t-online bestätigte.

Schlag auf die Nase beendete Kampf

"Ich spürte einen starken Schmerz in meiner Nase. Dann bin ich in meine Ecke gegangen und der Ringarzt kam zu mir. Weil der Schmerz so stark war und die Nase beschädigt zu sein schien, hat er mir empfohlen, aufzugeben", erklärte Carini zudem in einem Pressegespräch, bei dem auch t-online dabei war. Sie ergänzte: "Ich konnte mich nicht mehr dazu überwinden, weiterzumachen. Und auch die Ärzte haben gesagt, der Kampf müsse beendet werden, weil der Schmerz in der Nase so stark war."

Nach der Aufgabe war die Italienerin noch im Ring auf die Knie gegangen und hatte bitterlich geweint.

Vater starb in der Nacht vor dem Kampf

Denn Carini hat eine tragische Vorgeschichte. Grund für den Emotionsausbruch war der Tod ihres Vaters, der vor drei Jahren in der Nacht vor ihrem Erstrundenkampf bei den Spielen in Tokio verstorben war. Carini war daraufhin nicht angetreten und hatte gut zwei Jahre nicht mehr geboxt.

Zu den Spielen in Paris war sie allerdings noch einmal zurückgekommen. Entsprechend groß war die Enttäuschung nach dem Ausscheiden gegen Khelif.

Kontroverse um Khelifs Teilnahme

Khelif wiederum sorgte bereits vor dem Kampf für Schlagzeilen – allein durch die Tatsache, dass sie vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für die Spiele zugelassen wurde. Bei der vorherigen Weltmeisterschaft war Khelif, die in verschiedenen Berichten als "Transgender-Frau" oder auch als "intergeschlechtliche Frau" bezeichnet wird, noch wegen nicht bestandener Geschlechtstests disqualifiziert worden (mehr dazu lesen Sie hier).

"Unsere Boxerinnen haben schon vorher gegen Khelif gekämpft – zum Beispiel bei den Mittelmeerspielen in Algerien", sagte der italienische Trainer Renzini. Damals habe seine Athletin im Finale gegen Khelif verloren.

Insofern seien sie schon auf die Algerierin eingestellt gewesen. "Wir kannten sie. Sie ist physisch sehr stark, aber wir versuchen unser Bestes", ergänzte der Coach. In Bezug auf die Frage, ob Khelifs Olympia-Teilnahme berechtigt sei, hielt sich Renzini zurück: "Das ist schwer zu sagen, eine schwere Frage. Es ist nicht an mir, diese zu beantworten."

Die deutsche Box-Legende Regina Halmich hatte sich dazu in einer Instagram-Story klarer geäußert. "Und liebe LGBTQ-Community, ich mag euch alle super gerne. Aber wer als Mann geboren wurde, hat eine andere Muskulatur, einen anderen Körperbau. Auch wenn man Geschlechtsangleichungen vornimmt, es bleiben Unterschiede!!! Bitte keine Diskriminierung reininterpretieren, es geht nur um Fairness", schrieb die 47-Jährige.

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