Düstere Bilanz der deutschen Tennis-Damen Siegemund muss aufgeben – Kerber die letzte Hoffnung
Angelique Kerber ist im Damen-Einzel des olympischen Tennis-Wettbewerbs einzige verbliebene Hoffnungsträgerin. Ein Trio hatte sich den Auftakt sicher anders vorgestellt.
Laura Siegemund hat an einem bitteren Tag für die deutschen Tennis-Damen zum Olympia-Auftakt in Paris aufgegeben. Gegen die favorisierte US-Amerikanerin Danielle Collins lag die Schwäbin 3:6, 0:2 zurück, rief dann medizinischen Rat zu sich an die Bank und entschied, nicht mehr weiterzuspielen. Der Grund für ihre Aufgabe war zunächst unklar. Nach der positiven Überraschung von Angelique Kerber bedeutete ihr Rückzug eine Enttäuschung für die deutschen Tennis-Damen am Sonntag.
In Paris ist Siegemund noch für das gemeinsame Doppel mit Kerber eingeplant. Im Mixed-Wettbewerb ist sie zudem an der Seite von Alexander Zverev Hoffnungsträgerin auf eine Medaille. Siegemund zählt im Doppel zur Weltspitze und hatte im Juni bei den French Open an gleicher Stelle im Mixed überraschend den Titel gewonnen.
Düstere Bilanz für die deutschen Damen
Tatjana Maria und Tamara Korpatsch kassierten zuvor heftige Niederlagen. Die frühere Wimbledon-Halbfinalistin Maria (36) blieb beim 0:6, 0:6 gegen die Argentinierin Maria Lourdes Carle völlig chancenlos und musste die Höchststrafe im Tennis hinnehmen. Auch für Korpatsch (29) war mit dem 2:6, 1:6 gegen die Chinesin Wang Xinyu schnell wieder Schluss. Im Doppel bilden Korpatsch und Maria eine Paarung.
Kerber ist im Damen-Einzel damit bereits nach der ersten Runde die einzige verbliebene deutsche Teilnehmerin. Sie hatte mit einem Erfolg gegen die Japanerin Naomi Osaka überrascht und das Ende ihrer ruhmreichen Einzel-Karriere damit noch hinausgezögert. Die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin bestreitet bei den Olympischen Spielen ihr letztes Turnier.
Am Sonntagabend steigt auch Alexander Zverev im Einzel ins Turnier ein. Der Titelverteidiger trifft im 2. Match ab 19 Uhr auf den Court Philippe Chatrier zurück und trifft dort auf den Spanier Jaume Munar. Vor wenigen Wochen hatte Zverev an selber Stelle das French-Open-Finale gegen Carlos Alcaraz in fünf Sätzen verloren.
Jan-Lennard Struff hat derweil seine erste Aufgabe im Tennis-Wettbewerb der Olympischen Spiele gemeistert. Erst drei Stunden vor seinem Match erfuhr der Warsteiner, wer ihn herausfordert – mit dem Doppel-Spezialisten Francisco Cabral aus Portugal hatte er am Sonntagnachmittag beim 6:2, 6:2 dann keine Probleme.
Struff, der nun auf den Franzosen Corentin Moutet trifft, musste sich kurzfristig auf den unerwarteten Gegner einstellen, weil der Australier Alex de Minaur erst am Spieltag wegen Verletzungsproblemen zurückgezogen hatte. Es dauerte einige Zeit, ehe die Veranstalter Cabral dann ins Tableau hievten. Der 27-Jährige hat kein ATP-Ranking im Einzel vorzuweisen.
- Nachrichtenagentur dpa