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Olympia 2024: Chaos in Paris nach Angriff auf Zugnetz


Fahrgäste suchen verzweifelt nach Lösungen
Chaos in Paris nach Angriff auf Zugnetz


Aktualisiert am 26.07.2024Lesedauer: 3 Min.
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Polizisten patrouillieren mit Maschinengewehren in Pariser Bahnhöfen.Vergrößern des Bildes
Polizisten patrouillieren mit Maschinengewehren in Pariser Bahnhöfen. (Quelle: Alexander Kohne/t-online)

Die Angst vor einem Anschlag bei den Olympischen Spielen in Paris ist groß. Nun gab es einen massiven Angriff auf das französische Zugnetz.

Aus Paris berichten Melanie Muschong und Alexander Kohne

Die ganze Welt schaut nach Paris. Am Freitagabend starten in der französischen Hauptstadt die Olympischen Sommerspiele in friedlichem Rahmen mit einer pompösen Eröffnungsfeier. Am Morgen ploppte dann jedoch diese Meldung auf und rief Aufregung hervor: "Brandanschläge auf Schnellzugnetz in Frankreich." Eine Nachricht, die den Sport zunächst komplett in den Hintergrund rücken ließ.

Die Brandanschläge auf mehrere Anlagen des französischen Schnellzugnetzes wurden von Unbekannten verübt. Der Schnellzugverkehr auf der Atlantik-, der Nord- und der Ostachse sei derzeit stark beeinträchtigt, teilte die französische Bahn SNCF auf Nachfrage von t-online mit. Auch auf der Route zum Stade de France, einem der Austragungsorte der Olympischen Spiele, geht derzeit nichts. Es werde mit den Reparaturen begonnen, hieß es. Die Einschränkungen könnten aber das ganze Wochenende andauern. Die SNCF spricht von "mehreren gleichzeitigen böswilligen Handlungen". Genauere Hintergründe sind aber derzeit unklar.

Video | t-online-Olympia-Reporterin Melanie Muschong berichtet vom Bahnhof Montparnasse
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Quelle: t-online

Laut der französischen Zeitung "Le Monde" werden jedoch die Sicherheitsvorkehrungen an den Bahnhöfen in Paris erhöht. Zu sehen sind Polizisten mit Maschinengewehren, die allerdings schon seit Tagen durch die Stadt patrouillieren.

Im Blickpunkt: auch der große Bahnhof Gare de Montparnasse. Er gehört zu den sechs größten Bahnhöfen in Paris. Allein hier müssen sich Fahrgäste auf mehrstündige Verspätungen einrichten. Fraglich, ob ihre Züge überhaupt noch fahren werden. t-online hörte sich auf dem Bahnhof um, fragte Betroffene, wie es ihnen geht, was sie nun planen.

Eine kleine Familie, Mann, Frau und zwei Kinder, haben Pech. "Wir wollen nach Nantes fahren, wir sind im Urlaub. Wir wissen nicht, ob unser Zug kommt. Wir müssen zwei Stunden oder länger hier warten." Und auch Catherine (47), die mit ihrem Mann und Sohn reist, steht vor einem Dilemma: "Wir sind im Urlaub, wollen später noch nach Bordeaux weiterreisen. Wir sind schon mal hierhergekommen, um zu schauen, was los ist. Wir warten jetzt und hoffen das Beste." Eigentlich wollen sie nach Spanien.

Eine Durchsage in der Bahnhofshalle verheißt nichts Gutes: "Wenn möglich, bitten wir Sie, Ihre Reisen zu verschieben." Das hat auch der 31-jährige Quentin mitbekommen, sein Zug hat schon zwei Stunden Verspätung. "Ich hoffe, das wird noch besser, ich bin auf dem Weg zu einer Hochzeit. Als Erstes muss ich irgendwie nach Bordeaux kommen. Ich hoffe, das klappt."

Der Bahnof ist voll. Die Menschen sitzen auf dem Boden oder auf Treppen, schauen auf ihre Handys, um weitere Informationen zu bekommen. Die Lage? Insgesamt unübersichtlich. Und natürlich für die Fahrgäste frustrierend. François (20), Mitarbeiter von SCNF, sagt zu t-online: "Ich versuche, alle Fragen der Gäste zu beantworten. Ich habe heute Morgen um sieben Uhr angefangen und schon mit über 100 Leuten gesprochen. Heute sind echt einige Probleme aufgeploppt."

Fast-Rentner Philippe wollte eigentlich vor Olympia aus Paris flüchten und in den Südwesten des Landes fahren. Sollte kein Zug mehr fahren, will er mit seinem Sohn aufs Auto umsteigen. Wann die Züge wieder normal fahren können, ist momentan noch gar nicht absehbar.

Wie es allerdings auch gehen kann, zeigen Antoine und Mael, die eigentlich nach Bordeaux wollen. Sie gehen mit der ganzen Situation im Bahnhof eher entspannt um. Sie warten zwar seit 7.30 Uhr, vertreiben sich die Zeit aber mit dem Kartenspiel "Star Realms". "Wir müssen halt warten. Uns bleibt nichts anderes übrig", sagt Mael pragmatisch zu t-online.

Mittlerweile gibt es aber offensichtlich auch größere Störungen im Regionalverkehr. In einer Durchsage am Bahnhof war zu hören, dass der Zugverkehr zwischen Paris und Malakoff (einer Gemeinde südwestlich von Paris) aufgrund eines Stromausfalls stark gestört ist.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vom Bahnhof Montparnasse in Paris
  • Gespräche mit Passagieren vor Ort im Bahnhof Montparnasse
  • Anfrage bei der SNCF
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