Olympia 2024: Rohes Fleisch für Athleten? Verbandschef deckt Mängel auf

Am Freitag werden die Olympischen Spiele offiziell eröffnet. Vorher gibt es aber bereits erste ernst zu nehmende Vorwürfe.

Der Geschäftsführer des Britischen olympischen Verbandes Andy Anson hat schwerwiegende Mängel bei der Verpflegung im Olympischen Dorf beklagt. Die "unangemessene" Versorgung habe die britischen Athleten nun sogar dazu gebracht, eigene Lunchpakete als Abendessen ins Dorf mitzubringen.

Anson sparte nicht mit deutlichen Worten: "Bestimmte Lebensmittel sind nicht in ausreichender Menge vorhanden: Eier, Hühnchen, gewisse Kohlenhydrate", sagte Anson der englischen "Times" und fügte an: "Dann ist da noch die Qualität des Essens, denn den Athleten wird rohes Fleisch serviert." In den kommenden Tagen müsse das dringend verbessert werden, forderte er.

"Das ist das größte Problem"

Bis dahin bereite nun ein eingeflogener Koch das Essen für die britischen Athleten zu. Diese gingen demnach nicht nur zum Mittagessen ins Leistungszentrum in Clichy, "sondern packen sich auch Mahlzeiten für das Abendessen ein, da sie nicht in das Athletenrestaurant gehen wollen, um zu essen." Anson und sein Team versuchten daher, mehr Essen anzubieten – und "das ist im Moment das größte Problem."

Im Athletendorf werden täglich etwa 40.000 Mahlzeiten zubereitet. Ein britischer Athlet sagte: "Sie sind nicht so gut organisiert, wie man es erwarten würde. (...) Jetzt herrscht Chaos, weil in den letzten paar Tagen so viele Leute gekommen sind."

Die Organisatoren legten zwar mehr Wert auf Nachhaltigkeit und pflanzliche Produkte, "aber manchmal ist es schwierig, überhaupt ein Stück Huhn zu bekommen", so der Sportler weiter. Ein Sprecher der Verantwortlichen erklärte derweil der "L'Èquipe": Man nehme die Rückmeldungen der Athleten sehr ernst und würde "daran arbeiten, unsere Lieferungen an die Restaurants im Athletendorf zu erhöhen, um die Bedürfnisse zu befriedigen."