Entscheidung gefallen IOC vergibt Olympische Winterspiele 2030 und 2034
Das Internationale Olympische Komitee hat sich auf die Austragungsorte der Olympischen Winterspiele 2030 und 2034 festgelegt: Frankreich und die USA.
Die französischen Alpen werden Gastgeber der Winterspiele 2030. Das entschied das Internationale Olympische Komitee bei seiner Generalversammlung vor den Sommerspielen in Paris. Die Zustimmung erteilte das IOC allerdings unter dem Vorbehalt, dass Frankreichs Regierung und die regionalen Behörden die bislang noch offenen finanziellen und organisatorischen Garantien gewähren. Erst dann soll der Ausrichtervertrag auch vom IOC unterzeichnet werden.
Die Wahl galt als Formsache. Frankreich war bereits im November zum bevorzugten Kandidaten ernannt worden.
Die Spiele 2034 werden zum zweiten Mal nach 2002 an Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah vergeben. Mit 83 Ja-Stimmen und 6 Gegenstimmen setzte sich die Bewerbung durch.
Beide Gastgeber profitieren von reichlich Olympia-Erfahrung. In den französischen Alpen fanden Winterspiele in Chamonix (1924), Grenoble (1968) und Albertville (1992) statt. Paris ist in diesem Jahr zum dritten Mal nach 1900 und 1924 Sommer-Gastgeber. Die USA werden zum fünften Mal Winterspiele ausrichten nach Lake Placid 1932 und 1980, Squaw Valley 1960 und Salt Lake City 2002. Sommerspiele wurden ebenfalls bereits fünfmal an die USA vergeben. 1904 fanden die Spiele in St. Louis statt, 1932 und 1984 in Los Angeles und 1996 in Atlanta. Los Angeles steht auch bereits als Gastgeber für 2028 fest.
Eisschnelllauf-Wettbewerbe 2030 womöglich im Ausland
Geplant sind die Winterspiele 2030 in den Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur und Auvergne-Rhône-Alpes. Mehrere Eis-Wettbewerbe sollen in Nizza stattfinden. Das Konzept sieht fast ausschließlich die Nutzung bestehender Wettkampfstätten vor.
Wegen der politischen Turbulenzen in Frankreich und den vorgezogenen Parlamentswahlen verzögerten sich zuletzt die erforderlichen Garantien von Regierung und Behörden für das Winterspiele-Projekt. Derzeit gibt es nur eine geschäftsführende Regierung. Staatschef Emmanuel Macron will erst nach Olympia einen neuen Premierminister ernennen. In der Nationalversammlung hat nach der Wahl vor gut zwei Wochen kein politisches Lager eine Mehrheit.
David Lappartient, Chef von Frankreichs Nationalem Olympischen Komitee, hatte zuvor aber versichert: "Auch wenn es keine Mehrheit im Parlament gibt, gibt es eine starke Mehrheit für die Spiele." IOC-Präsident Thomas Bach bekräftigte: "Wir würden nicht abstimmen, wenn wir dieses Gefühl nicht hätten." Macron betonte bei der Präsentation auf der IOC-Bühne noch einmal, er stehe hinter der Bewerbung. "Sie können uns vertrauen, wir werden da sein", sagte Macron.
Schweiz könnte 2038 Gastgeber werden
Die nächsten Winterspiele 2026 werden in Mailand und Cortina d'Ampezzo in Italien ausgetragen. Für 2038 soll die Schweiz nach dem Willen des IOC ein Vorzugsrecht bekommen, wenn sie sich erneut bewirbt. Die Schweizer Bewerbung hatte im Rennen mit Frankreich und den USA ebenso frühzeitig eine Absage der IOC-Auswahlkommission erhalten wie das schwedische Projekt. Eine deutsche Winterspiele-Bewerbung hatte es zuletzt mit München für 2022 gegeben, diese war jedoch am Widerstand der Bevölkerung gescheitert.
Langfristig ist das Winter-Spektakel für das IOC wegen des Klimawandels ein Problemfeld. Nur zehn Länder sind nach Berechnungen von Forschern von 2040 an überhaupt noch schnee- und eissicher genug für die Ausrichtung von Winterspielen.
- Nachrichtenagentur dpa