Anwältin bestätigt US-Basketballerin Griner kommt in russische Strafkolonie
Die in Russland wegen Drogenschmuggels verurteilte US-Basketballerin Brittney Griner wird nach Angaben ihrer Anwälte in eine Strafkolonie verlegt. Wo sie derzeit ist, sei ihnen nicht bekannt.
Die in Russland wegen Drogenschmuggels zu neun Jahren Haft verurteilte US-Basketballspielerin Brittney Griner ihren Anwälten zufolge in ein Straflager verlegt. Griner sei am 4. November aus ihrem Gefängnis geholt worden und "auf dem Weg in eine Strafkolonie", teilten ihre Anwälte am Mittwoch mit. Über ihren derzeitigen Aufenthaltsort sowie ihr "endgültiges Ziel" lägen ihnen derzeit aber keine Informationen vor.
Griner war im August wegen Drogenschmuggels zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Ende Oktober scheiterte die 32-jährige Meisterin der US-Frauenliga WNBA und zweifache Olympia-Goldmedaillengewinnerin mit einem Berufungsantrag. Nach Angaben ihrer Anwälte verschicken die russischen Behörden Benachrichtigungen über die Verlegung von Gefangenen in der Regel per Post, was bis zu zwei Wochen dauern könnte.
Verhandlungen zwischen USA und Russland stocken
Die auch im russischen Jekaterinburg spielende US-Basketballerin war im Februar bei ihrer Ankunft an einem Moskauer Flughafen festgenommen worden, nachdem in ihrem Gepäck Kartuschen für E-Zigaretten mit geringen Mengen Cannabisöl gefunden worden waren. Griner nahm das Cannabis nach eigener Aussage, um Schmerzen infolge von Sportverletzungen zu stillen. In Russland ist jedoch auch ein medizinischer Einsatz der Droge illegal.
Griners Fall hatte in den USA für Empörung gesorgt. Die US-Regierung bemüht sich um eine Freilassung der Basketballspielerin. Das Schicksal der inhaftierten Sportlerin spielt sich vor dem Hintergrund der massiven Spannungen zwischen Washington und Moskau wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ab. Die russische Regierung hatte sich im August offen für Gespräche über einen Häftlingstausch gezeigt, es gibt allerdings keine Anzeichen für Fortschritte in der Sache.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, bekräftigte am Mittwoch, dass die USA Russland ein "substanzielles Angebot" unterbreitet hätten, um Griners Fall zu lösen. "Jede Minute, die Brittney Griner in Russland in unrechtmäßiger Haft verbringen muss, ist eine Minute zu viel", erklärte Jean-Pierre.
Berichten zufolge könnten Griner und der frühere US-Soldat Paul Whelan gegen den berüchtigten russischen Waffenhändler Viktor Bout eingetauscht werden, der in den USA eine 25-jährige Haftstrafe absitzt.
- Nachrichtenagentur AFP