Corona-Krise Leichtathletik-Chef Coe setzt auf Olympia 2021
Berlin (dpa) - Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes, hat den Sportlern in der Corona-Krise einen Blick in die Geschichtsbücher empfohlen.
"Diese Athletengeneration ist sicher hart getroffen - zumindest vorübergehend. Doch auch andere Generationen mussten viel überwinden", sagte der 63-jährige Brite der "Welt". Diese hätten es auch geschafft zurückzukommen: "Daher sollten die Athleten mit Geschichtsbüchern Zeit verbringen. Das wird ihnen einiges zeigen."
Durch die Corona-Krise sind viele Meetings und Titelkämpfe - darunter die EM in Paris - in diesem Jahr ausgefallen. Zwar sei der Weltverband finanziell gut aufgestellt, aber langfristig sei die jetzige Situation nicht tragbar, sagte Coe.
An die Ausrichtung der ins kommende Jahr verschobenen Olympischen Spiele glaubt er fest. Denn eine Absage 2021 hätte fatale Folgen. "Viele Sportverbände benötigen die Spiele. Darauf beruht ihr ökonomisches Prinzip. Die finanzielle Zukunft auf Jahre hängt von Olympia ab", sagte der zweimalige Olympiasieger über 1500 Meter.
Während der Corona-Zwangspause will der Verband auch an einer möglichen Reform seines Wettkampfkalenders arbeiten. "Wir haben jetzt die Gelegenheit, alles einmal zu überdenken und nicht so schnell wie möglich wieder zum Normalen zurückzukehren", sagte der frühere Mittelstreckenläufer.
In Sachen Doping machte Coe keine Angaben, wie viele Tests derzeit durchgeführt werden. Aber er schickte eine klare Botschaft an Athleten, die versuchen sollten, während der Zwangspause zu betrügen. "Lasst es lieber! Es ist keine testfreie Zone. Damit ist es uns todernst", sagte Coe: "Wir wollen die Athleten wieder in die Wettkämpfe zurückbringen, aber in dem Wissen, dass unsere Testsysteme voll funktionsfähig sind."