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Leichtathletik-WM: "Desaster" in Doha sorgt für Frust bei den Athleten


WM stark in der Kritik
"Desaster" in Doha sorgt für Frust bei den Athleten

Von t-online, BZU

29.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Zehnkampf-Star: Kevin Mayer ist mit der WM gar nicht zufrieden.Vergrößern des Bildes
Zehnkampf-Star: Kevin Mayer ist mit der WM gar nicht zufrieden. (Quelle: imago-images-bilder)

Temperaturen, die bei langen Strecken kaum auszuhalten sind. Stadien, die spärlich gefüllt sind. Und Kameras, die in den Schritt filmen. Die Leichtathletik-WM in Katar fällt bei den Athleten durch.

Der Start war noch nie die große Stärke von Gina Lückenkemper. Die 100-Meter-Sprinterin holt ihre starken Zeiten vor allem dank ihrer Stärke auf der zweiten Streckenhälfte. Doch bei der WM lief der Start im Vorlauf selbst für ihre Verhältnisse sehr schlecht. Eine Erklärung lieferte Lückenkemper anschließend am ZDF-Mikrofon. Die Startblöcke im Stadion seien andere als in der katarischen Trainingshalle. Der Grund: Unten an den Blöcken ist eine Kamera angebracht, die die Athleten vor und beim Start filmen soll.

Die zusätzliche Länge verstörte Lückenkemper. Doch nicht nur die Länge war ein Problem für die 22-Jährige. Auch die Perspektive – die Kamera filmt teilweise in den Schritt der Athleten – ärgerte sie: "Ob da eine Frau an dieser Blockentwicklung beteiligt war? Mit diesen Kameras? Das wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln. Ich fand es echt unangenehm gerade eben", sagte sie nach dem Vorlauf über die 100-Meter. Auch Tatjana Pinto hielt es für "sehr fragwürdig, die Kamera da zu platzieren".

Leere Ränge, hohe Temperaturen

Doch nicht nur die Kameras verärgern einige Sportler. Auch die leeren Ränge im Stadion bzw. die wenigen Zuschauer an den Außenstrecken lassen wirkliche WM-Stimmung nicht aufkommen. In dem über 40.000 Plätze fassenden Khalifa Stadium sind ohnehin viele Plätze mit Planen abgedeckt. Aber auch die freien Sitzschalen sind äußerst spärlich besetzt: Teilweise sitzen lediglich ein paar hundert Zuschauer im Stadion, berichten Journalisten von vor Ort.

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Von den leeren Rängen bekommen einige Sportler aber kaum etwas mit. Ihr Fokus liegt darauf, irgendwie mit diesen Temperaturen klarzukommen. Beim Marathon der Frauen erreichten nur 40 der 68 Teilnehmerinnen das Ziel, die anderen mussten abbrechen. Auch beim Gehen der Männer mussten sich die meisten Athleten ins Ziel quälen. Die hohen Temperaturen, kombiniert mit der hohen Luftfeuchtigkeit, lassen Bestleistungen nicht zu.

In der brütenden Hitze

Im Stadion selbst ist es dank der XXL-Klimaanlagen auszuhalten. Auch die Trainingshalle ist wohltemperiert, davon profitieren aber nicht alle. "Wir können uns leider nicht in der Halle einwerfen", sagte Speerwerferin Christin Hussong, die in der brütenden Hitze von Doha trainieren muss.


Und so fasst Zehnkämpfer und Weltrekordhalter Kevin Mayer zusammen: "Jeder kann sehen, dass dies hier ein Desaster ist. Die Tribünen sind leer, und die Hitze hat man überhaupt nicht in den Griff bekommen."

Verwendete Quellen
  • Mit Material von den Nachrichtenagenturen dpa und SID
  • Eigene Recherche
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