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Leichtathletik-EM 2014: David Storl zieht ins Finale ein


Auch Zehnkämpfer stark
Kugelstoßer Storl erreicht locker das Finale

Von sid, t-online, dpa
Aktualisiert am 13.08.2014Lesedauer: 4 Min.
Der erste Versuch sitzt: Kugelstoßer David Storl bei der Qualifikation in Zürich.Vergrößern des Bildes
Der erste Versuch sitzt: Kugelstoßer David Storl bei der Qualifikation in Zürich. (Quelle: Reuters-bilder)

Titelverteidiger David Storl ist bei der Leichtathletik-EM in Zürich souverän ins Finale der Kugelstoßer am Abend eingezogen. Mit im ersten Versuch erreichten 20,76 Meter in der Qualifikation unterstrich der Doppel-Weltmeister zudem seine Favoritenstellung im Kampf um Gold. Danach verzichtete Storl auf weitere Versuche und sparte Kräfte für die Entscheidung.

Storl hatte seine Bestleistung im Juli zuletzt auf 21,97 Meter gesteigert. Im Letzigrund-Stadion peilt der Olympia-Zweite neben Gold den ersten 22-Meter-Stoß seiner Karriere an. "Wenn man sich die europäische Bestenliste anschaut, ist David nicht zu gefährden. Er kann sich nur selber schlagen, sich selbst runterbringen", hatte sein Trainer Sven Lang vor dem Wettkampf gesagt. "Aber das wird ihm nicht passieren." Storls Dauerrivale Tomasz Majewski aus Polen erreichte in der Ausscheidung 20,50 Meter.

Abele führt

Die deutschen Zehnkämpfer sind furios gestartet. Der europäische Jahresbeste Kai Kazmirek liegt nach zwei persönlichen Bestleistungen über 100 Meter (10,75 Sekunden) und im Weitsprung (7,68 Meter) nach drei Disziplinen auf 8500-Punkte-Kurs, musste die Führung nach dem Kugelstoßen aber an Arthur Abele (2644 Punkte) abgeben. U23-Europameister Kazmirek lauert dahinter auf Platz zwei (2626 Punkte), der Olympiasechste Rico Freimuth (2578 Punkte) fiel auf Platz sechs zurück.

Dritter ist der Ukrainer Alexej Kasjanow (2617 Punkte). Die Mitfavoriten Kevin Mayer (2608/Frankreich) und Vize-Europameister Eelco Sintnicolaas aus den Niederlanden (2600) präsentieren sich ebenfalls stark und liegen als Vierter und Fünfter auf Kurs.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) legte derweil Protest gegen die Wertung des ersten Sprungs von Kazmirek ein. Dieser war nur mit 7,25 Meter in die Wertung eingegangen, schien aber deutlich weiter gewesen zu sein. Vize-Weltmeister Michael Schrader war nach einer Verletzung nicht mehr für die EM fit geworden, Titelverteidiger Pascal Behrenbruch in der Qualifikation für Zürich gescheitert.

Sujew im Finale

Unterdessen hat die deutsche Vizemeisterin Diana Sujew das Finale über 1500 Meter erreicht. Die in Riga geborene 23-Jährige belegte im zweiten und letzten Vorlauf zwar nur Platz sechs in 4:11,27 Minuten, das Rennen war aber deutlich schneller als der erste Lauf, so dass Sujew als eine der vier Zeitbesten weiter kam.

Vorlaufsiegerinnen wurden die beiden großen Favoritinnen Sifan Hassan (Niederlande/4:09,55) und Abeba Aregawi (Schweden/4:11,64). Das Finale findet am Freitag statt.

Sprinterinnen im Halbfinale

Alle drei deutsche Sprinterinnen haben das 100-Meter-Halbfinale erreicht. Die frühere Europameisterin Verena Sailer qualifizierte sich als Schnellste ihres Vorlaufs in 11,25 Sekunden. Auch die deutsche Meisterin Tatjana Pinto kam in 11,41 Sekunden weiter. Rebekka Haase machte das deutsche Semifinal-Trio zum Abschluss in 11,35 Sekunden komplett.

Vorlaufschnellste war die Französin Myriam Soumaré in 11,03 Sekunden. Halbfinale und Endlauf stehen am Mittwochabend auf dem EM-Programm.

Gaba als Dritter weiter

Das Halbfinale über 400 Meter findet mit dem deutschen Meister Kamghe Gaba statt. Der 30-Jährige wurde im fünften Vorlauf in 45,80 Sekunden Dritter. Die ersten Vier kamen weiter. Gaba ist der einzige deutsche Starter über die Stadionrunde.

Im Halbfinale über 400 Meter Hürden stehen Varg Königsmark und Felix Franz. Königsmark verfehlte als Vorlauf-Zweiter in 49,46 Sekunden seine persönliche Bestzeit nur um sechs Hundertstelsekunden. Auch Franz qualifizierte sich in 50,23 Sekunden direkt für das Semifinale am Mittwochabend.

Uliczka in ein Gerangel verwickelt

Steffen Uliczka und Martin Grau sind in das Finale über 3000 Meter Hindernis gelaufen. Uliczka wurde im ersten Vorlauf Fünfter und qualifizierte sich damit für die Entscheidung am Donnerstag, Grau wurde im zweiten Durchgang sogar Zweiter. Uliczka war allerdings am letzten Hindernis in ein Gerangel verwickelt, bei dem der Spanier Victor Garcia stürzte.

"Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Es war eng, dadurch hat er sich nicht getraut, das Knie hochzunehmen und ist eingefädelt. Ich bin mir sicher, dass es nicht unfair war", sagte Uliczka. Der sechsmalige deutsche Meister war nach 8:36,59 Minuten ins Ziel gekommen. Grau benötigte bei seinem EM-Debüt nur 8:32,35 Minuten und musste sich nur dem Polen Mateusz Demcyszak geschlagen geben.

Hildebrand: "Da ist noch was drin"

Die deutschen 100-Meter-Hürdensprinterinnen haben sich keine Blöße gegeben und sind geschlossen ins Halbfinale eingezogen. Schnellste des deutschen Trios war die deutsche Meisterin Nadine Hildebrand, die ihren Vorlauf in 12,78 Sekunden gewann.

"Da ist noch was drin, am Start und im Ziel. Die Bahn ist sauschnell", sagte Hildebrand, die bei der Deutschen Meisterschaft in Ulm ihre Bestzeit auf 12,71 gedrückt hatte, im ZDF. Cindy Roleder wurde in 12,91 Sekunden Zweite in ihrem Rennen. Franziska Hofmann schaffte als Vorlaufdritte in 13,21 Sekunden ebenfalls den Sprung in die Vorschlussrunde.

Vorlaufschnellste war die WM-Dritte Tiffany Porter (Großbritannien/12,69). Titelverteidigerin Nevin Yanit aus der Türkei ist wegen Dopings gesperrt.

Speerwurf-Trio top

Auch das deutsche Speerwurf-Trio um die europäische Jahresbeste Linda Stahl (67,32 Meter) lässt sich nicht aufhalten und steht im Finale. Stahl begnügte sich in der Qualifikation mit 59,72 Meter und kämpft in der Entscheidung am Donnerstag ebenso um Gold wie Weltrekordlerin Barbora Spotakova (59,99 Meter). Die Olympiasiegerin aus Tschechien ist nach einem Jahr Babypause wieder in Topform.

Christin Hussong (61,13) und Katharina Molitor (58,24) haben sich ebenfalls ins Finale gekämpft. Weltmeisterin Christina Obergföll pausiert in diesem Jahr, nachdem sie zuletzt Sohn Marlon zur Welt gebracht hatte. Vize-Weltmeisterin Maria Abakumowa bekam sogar Zwillinge.

Nur Bauer scheitert

Gute Nachrichten auch von den deutschen Stabhochspringerinnen: Carolin Hingst und Lisa Ryzih haben sich für das Finale qualifiziert. Beide Athletinnen überquerten jeweils 4,45 Meter. Dagegen konnte sich Katharina Bauer nicht für den Medaillenkampf am Donnerstag qualifizieren. Die Dritte der Team-EM kam nicht über 4,25 Meter hinaus. Aus Verletzungsgründen mussten Vizeweltmeisterin Martina Strutz und Silke Spiegelburg, die EM-Zweite von 2010, die Saison vorzeitig beenden.

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