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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Im "Doppelpass" Ex-Nationaltorhüter Lehmann irritiert mit Corona-Vorschlag
Am Sonntag war Jens Lehmann in der Fußballsendung "Doppelpass" zu Gast. Der ehemalige Nationaltorwart sprach dabei viel über seinen Ex-Klub Schalke, machte aber auch einen kuriosen Vorschlag zu Geisterspielen.
Die Bundesliga pausiert noch mindestens bis Ende April, der Plan der DFL sieht vor, Anfang Mai wieder zu spielen. Ob das möglich ist, könnte sich kommende Woche entscheiden. Dann könnten Entscheidungsträger aus Politik und Medizin die Weichen für einen möglichen Neustart der Saison stellen.
Lehmann: "Warum nicht 20.000 in der Allianz Arena?"
So oder so scheint klar: Die Spiele werden vor fast leeren Rängen stattfinden, rund 300 Personen sollen sich maximal im Stadion aufhalten dürfen. Ein Umstand, den Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann in Frage stellt.
In der Fußballsendung Doppelpass sagte der Ex-Torwart von Schalke 04 und Borussia Dortmund: "Mir hat noch keiner beantwortet, warum man in ein Stadion wie die Allianz Arena nicht 20.000 Leute reinstecken kann. Die würden sich in einem Abstand von sagen wir zehn Metern doch gar nicht in die Quere kommen", so der 50-Jährige, der sich in seiner Argumentation auch auf offene Baumärkte in Deutschland bezog,
Wie er eine Veranstaltung mit 20.000 Zuschauern organisieren würde, verriet Lehmann nicht. Und auch wie ein Klogang der dann tausenden, möglicherweise alkoholisierten Fans im Stadion den Abstandsbestimmungen entsprechend geregelt werden würde, thematisierte Lehmann nicht.
Auch was die Maßnahmen der Regierung angeht, äußerte sich Lehmann teilweise widersprüchlich. Zum einen glaube er zwar, dass "wir von Politikern als auch von Virologen nicht so genau Bescheid bekommen, wie es sich genau um das Virus verhält". Dennoch habe die Politik "richtig damit gehandelt, eine Ausgangssperre" zu verhängen. Allerdings sei dies wiederum "ein extremer Eingriff in unsere Freiheitsrechte. Mich wundert es, dass sich gar keiner dagegen auflehnt." Eine Ausgangssperre gibt es in Deutschland allerdings gar nicht, sondern nur Ausgangsbeschränkungen.
Zu einer möglichen Insolvenz seines Ex-Klubs Schalke äußerte sich der Ex-Torhüter dagegen weniger besorgt. "Sie werden immer Geldgeber finden, die, wenn es mal knapp wird, unterstützend zur Seite stehen können."
Als "Gönner" von Schalke 04 könne "dann vielleicht auch wieder der Clemens einspringen, der das auch tut", so der einstige Nationaltorhüter mit Verweis auf den zahlungskräftigen Fleischfabrikanten und Schalker Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Fußballsendung Doppelpass vom 19.04.2020