Die Trainer-Ära Freund, Wellinger, Eisenbichler: Große Siege unter Schuster
Seefeld (dpa) - Als Werner Schuster 2008 das Amt des Bundestrainers übernahm, lag das deutsche Skispringen am Boden. Elf Jahre später wird Schuster in diesem März quasi auf dem Höhepunkt abtreten.
Die Deutsche Presse-Agentur blickt nach dem WM-Titel von Markus Eisenbichler am Bergisel in Innsbruck auf die größten Erfolge in der Ära Schuster.
TEAM-GOLD in SOTSCHI
Der erste ganz große Triumph in der Amtszeit von Schuster war 2014 in Sotschi. In der Besetzung Andreas Wank, Marinus Kraus, Andreas Wellinger und Severin Freund erobert das DSV-Quartett Gold bei Olympia in Russland. Nach acht Sprüngen beträgt das Polster auf Rivale Österreich weniger als zwei Meter.
GESAMTWELTCUP-SIEG UM HAARESBREITE
Was für die Fußballer die Vier-Minuten-Meisterschaft des FC Schalke 04 ist, ist für die Skispringer das Saisonfinale im März 2015. Nach einem dramatischen Skiflug-Wettbewerb in Planica und insgesamt 31 Springen haben DSV-Adler Freund und sein Rivale Peter Prevc jeweils 1729 Weltcup-Punkte. Die Kugel geht an Freund, weil er mehr Einzelsiege erobert hat.
FREUND-TRIUMPH IN FALUN
Quälend lange 14 Jahre mussten die DSV-Adler warten, bis es nach Martin Schmitt (Lahti 2001) wieder einen deutschen Einzel-Weltmeister im Skispringen gab. Der Niederbayer Freund deklassierte in Falun 2015 die Konkurrenz regelrecht und eroberte Gold mit einem Vorsprung von umgerechnet mehr als zehn Meter.
WELLINGER-COUP IN PYEONGCHANG
In der Eiseskälte von Pyeongchang 2018 und weit nach Mitternacht feiert Jungstar Wellinger seinen größten Coup. Nach seinem Olympia-Sieg von der Normalschanze vergießt der Ruhpoldinger Tränen, nach zwei weiteren Silbermedaillen von der Großschanze und im Team zapft er stundenlang Weißbier im Deutschen Haus.
EISENBICHLER-PREMIERE IN INNSBRUCK
Weltcupsiege im Einzel? Null. WM-Titel im Einzel? Einen. Nach seinem Triumph von Innsbruck konnte Markus Eisenbichler sein Glück selbst nicht fassen. "Der Sprung wird mir nie wieder aus dem Herzen oder aus dem Gedächtnis gehen", sagte der Bayer zu seinem 135,5-Meter-Flug, der ihm Gold einbrachte. Zimmerkollege Karl Geiger rundete mit Silber den Doppel-Erfolg und einen perfekten Tag ab.