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Mainz 05 – SC Freiburg: Elfmeter in der Halbzeit sorgt für Aufregung


Mainzer Elfmeter sorgt für Aufregung
Freiburg-Boss Saier: "Es wird immer kurioser"

Von t-online, sid, gh

Aktualisiert am 17.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Uneinig über die Entscheidung: Nils Petersen (l.) spricht mit Schiedsrichter Guido Winkmann.Vergrößern des Bildes
Uneinig über die Entscheidung: Nils Petersen (l.) spricht mit Schiedsrichter Guido Winkmann. (Quelle: Kai Pfaffenbach/reuters)

Die Partie zwischen Mainz und Freiburg war ein "Sechs-Punkte-Spiel". Mit seinem kuriosen Elfmeter-Pfiff vor der Pause sorgte Schiedsrichter Guido Winkmann für große Diskussionen.

Der SC Freiburg stand mit dem Rücken zur Wand. Vor dem Spiel in Mainz hatten die Breisgauer aus den letzten sechs Spielen nur zwei Punkte geholt und dabei lediglich zwei Tore erzielt. Der Druck war dementsprechend hoch. Dass Freiburg auch das Kellerduell in Mainz verlor und auf den Relegationsrang abrutschte ist schmerzhaft – wie die Niederlage zustande kam, extrem bitter und noch skurriler.

"Beide Seiten haben es nicht verstanden"

Schiri Winkmann holte die Teams aus der Kabine zurück, weil er eine Elfmeterentscheidung übersah und einen Tipp von Video-Assistentin Bibiana Steinhaus bekam. Mainz-Stürmer de Blasis zeigte keine Nerven und verwandelte eiskalt. Schock für Freiburg. Entsprechend genervt kommentierten Spieler und Verantwortliche des SC die aufsehenerregende Entscheidung.

"Wir waren schon in der Kabine. Dann kam der Videoassistent ins Spiel, obwohl schon zur Halbzeit gepfiffen war. Es wurde viel diskutiert. Wir waren schon der Meinung, dass ein Haken an der ersten Hälfte ist, weil schon zur Halbzeit gepfiffen war. Beide Seiten haben es nicht verstanden. Wir müssen das schweren Herzens akzeptieren, es wird immer kurioser", erklärte Jochen Saier, Vorstand Sport des SC Freiburg.

"Der Zeitpunkt war für alle sehr unglücklich"

Freiburgs Trainer Christian Streich, der nach ähnlichen Szenen schon ordentlich wütete, verpasste sich lieber einen Maulkorb, als er zur Bewertung befragt wurde. Streich: "Dazu sage ich nichts mehr. Ich war nicht ruhig in Schalke, deshalb bin ich jetzt ruhig." Legte aber nach: "Sollen sie machen, was sie machen wollen. Deshalb heißt es Schiedsrichter. Die entscheiden das, und wir haben das zu akzeptieren."

Mainz-Trainer Sandro Schwarz war nach dem Befreiungsschlag erleichtert und freute sich über den Elfer, hatte aber auch einen Kritikpunkt. "Ich glaube, dass die Entscheidung absolut korrekt war. Ich habe schon in der Kabine gesessen und die Szene auf dem Bildschirm gesehen. Der Zeitpunkt war natürlich für alle sehr unglücklich", sagte der 39-Jährige.

Lutz Michael Fröhlich, Leiter Video-Schiedsrichter, war nach Spielende direkt in das Studio des übertragenden TV-Senders Eurosport geeilt, um die Wogen zu glätten und den ohnehin in der Kritik stehenden Videobeweis aus der Schusslinie zu nehmen.

"Mir geht es um die Seele des Spiels"

"Das sind Szenen, die eigentlich keiner haben will. Vom Ablauf her ist das keine Werbung, aber es war in diesem Fall tatsächlich nicht anders möglich. Damit muss man leben im Moment", beschwichtigte Fröhlich.

Eurosport-Experte Matthias Sammer bewertete die Entscheidung drastischer: "Es gibt sehr viel Diskussionsgrundlage. Das habe ich so auch noch nicht erlebt. Im Regelwerk ist es diskutabel. Ich tue mich schwer, ob hier eine klare Fehlentscheidung vorliegt. Das ist es in meinen Augen nicht. Ich sehe nicht die Notwendigkeit des Eingreifens. Mir geht es um die Seele des Spiels."

Nicht zum ersten Mal sorgt der Videobeweis für Diskussionsstoff und wird es auch nicht zum letzten Mal tun – aber kurioser kann es kaum noch werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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