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Mainz 05 siegt – Schiri holt in der Halbzeit Freiburger aus Kabine zurück


Riesen-Aufreger um Videobeweis
Irrer Mainz-Sieg: Schiri gibt Elfmeter in der Pause

Von sid
Aktualisiert am 17.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Schiri Guido Winkmann im Mittelpunkt: Er holte die Spieler für einen Elfmeter per Videobeweis aus der Kabine zurück.Vergrößern des Bildes
Schiri Guido Winkmann im Mittelpunkt: Er holte die Spieler für einen Elfmeter per Videobeweis aus der Kabine zurück. (Quelle: Kai Pfaffenbach/Reuters-bilder)

Kuriose Szenen in Mainz: Die Freiburger sind nach dem Pausenpfiff bereits in der Kabine. Da entscheidet Schiri Winkmann auf Elfmeter per Videobeweis – und ebnet damit den Weg zum Sieg.

Dank der kuriosesten Videobeweisentscheidung der Saison und einem eklatanten Torwartfehler hat der FSV Mainz 05 den Abstiegskrimi gegen den SC Freiburg gewonnen. Das Mainzer 2:0 (1:0) im letzten Montagsspiel der Saison bringt zudem den Hamburger SV und den 1. FC Köln ganz nah an den Abgrund zur 2. Liga. Der Rückstand des HSV auf Freiburg auf dem Relegationsplatz beträgt acht Punkte. Köln ist bei noch vier ausstehenden Spielen sogar neun Zähler zurück. Mainz belegt punktgleich zwischen dem VfL Wolfsburg und Freiburg den 15. Platz.

Pablo De Blasis sorgte mit einem Doppelpack für die Entscheidung (45.+7/Handelfmeter, 78.), das 1:0 wird allerdings in jedem Saisonrückblick zu sehen sein: Die Profis des Sport-Clubs waren schon auf dem Weg zur Halbzeitpause in die Kabine, als Schiedsrichter Guido Winkmann doch noch auf Handelfmeter für die Gastgeber entschied. De Blasis behielt die Nerven und brachte Mainz mit seinem Treffer sieben Minuten nach dem vermeintlichen Pausenpfiff in Führung. Kurz vor Schluss erzielte er auch das 2:0 nach einem Fehler des Freiburger Keepers Alexander Schwolow.

Freiburgs Sportvorstand: "Es wird immer kurioser"

"Wir müssen das akzeptieren, es wird immer kurioser", sagte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier in der Pause bei "Eurosport". Winkmanns Entscheidung nach dem Handspiel von Marc-Oliver Kempf im Strafraum sei aber "regeltechnisch in Ordnung". Videoschiedsrichterin in der Kölner Zentrale war Bibiana Steinhaus.

Die Fans beider Seiten brachte die Verwirrung endgültig in Rage. Schon vor dem Anpfiff hatten beide Lager lautstark gegen die Ansetzung am Montag gewettert. "Ihr fahrt den Fußball an die Wand", stand auf einem Plakat vor dem leeren Stehplatzbereich im Gästeblock, den die SC-Anhänger zunächst boykottierten und nach Winkmanns Pfiff kurzzeitig stürmten. Vor Beginn der zweiten Halbzeit fluteten die FSV-Fans den Freiburger Strafraum zweimal mit Dutzenden Rollen Klopapier.

Auf dem Rasen hatte sich in den ersten 45 Minuten vor 26.407 Zuschauern eine ausgeglichene Partie mit viel Tempo und Leidenschaft entwickelt, die in der Anfangsphase aber von vielen Fehlern geprägt war. Das war allerdings zu erwarten gewesen: Mainz hatte in den vorausgegangenen sechs Partien nur zwei Tore erzielt, Freiburg in den letzten fünf sogar nur eines.

Diallo verpasst Mainzer Führung

Die Gastgeber, die in der Schlussphase der Saison von erheblichen Personalproblemen geplagt werden, erhöhten nach einer Viertelstunde die Schlagzahl und setzen den Sport-Club unter Druck. Abdou Diallo verpasste die Führung aus kurzer Distanz knapp (19.). Gegen die tiefstehende Freiburger Abwehrkette fehlte aber zunächst schlicht der entscheidende Pass.

Die Offensive der Gäste brachte in dieser Phase kaum etwas zustande. SC-Trainer Christian Streich versuchte immer wieder, sein Team nach vorne zu peitschen. Dort wurde "Mainz-Experte" Nils Petersen (jeweils ein Tor in den letzten drei Spielen gegen den FSV) aber lange im Stich gelassen. Auf der anderen Seite musste SC-Torwart Schwolow bei einem Freistoß von der linken Seite eingreifen (35.).

Freiburgs Petersen trifft Lattenkreuz

Im Gegensatz zu Mainz trifft der SC in den kommenden Wochen noch auf die Kellerkinder aus Hamburg und Köln. Entsprechend unter Druck war Freiburg in der zweiten Halbzeit.

Die spielbestimmende Mannschaft blieb aber der FSV. Winkmann hatte zudem große Mühe, die erhitzten Gemüter beider Teams zu beruhigen. Freiburg hatte Glück, als der Rettungsversuch des eingewechselten Tim Kleindienst im eigenen Strafraum nur knapp über die Latte des Freiburger Tors ging (64.).

Schwolow spielte wenig später einen folgenschweren Fehlpass im Strafraum, den die Mainzer verwerteten. Petersen traf kurz vor Schluss noch das Lattenkreuz.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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