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Teamcheck FC Schalke 04: Auf Huntelaar kommt es besonders an


Sport
Auf Huntelaar kommt es bei Schalke ganz besonders an

Von t-online
20.08.2012Lesedauer: 4 Min.
Auf Klaas-Jan Huntelaars Tore wird es in der neuen Spielzeit besonders ankommen.Vergrößern des Bildes
Auf Klaas-Jan Huntelaars Tore wird es in der neuen Spielzeit besonders ankommen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Viel wurde auf Schalke in den vergangenen Jahren geträumt. Von der Meisterschaft, vom Gewinn der Champions League oder einfach davon, zu den ganz großen Klubs in Europa zu gehören. Die Schale haben die Knappen bekanntermaßen nicht nach Gelsenkirchen holen können, und auch ein Sieg in der Königsklasse blieb dem S04 verwehrt. Doch zu Europas Big Playern gehört Schalke inzwischen allemal.

Spieler wie der spanische Superstar Raul oder Holland-Knipser Klaas-Jan Huntelaar haben maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen. Allein in der abgelaufenen Saison erzielten die beiden Ausnahmekönner 44 der insgesamt 74 Schalker Bundesliga-Treffer. Doch nun muss der Hunter ohne seinen kongenialen Partner auskommen, denn Raul hat den Klub in Richtung Katar verlassen. Ein Abgang, der zweifelsohne schwer wiegt und seine Spuren hinterlässt. In der Teamcheck-Serie erklärt t-online.de, warum aber genau darin eine große Chance für den FC Schalke 04 liegt.

1. Personelle Situation

Rauls Wechsel zu Al-Sadd in die Wüste ist für den Revierklub ein herber Verlust, aber kein Weltuntergang. Denn der eingespielte Stamm der Mannschaft bleibt Trainer Huub Stevens erhalten. Hinzu kommen die punktuellen Verstärkungen Tranquillo Barnetta, der ablösefrei aus Leverkusen wechselte, sowie der ebenfalls ablösefreie Roman Neustädter von Borussia Mönchengladbach. Die beiden Transfers sollen dem Schalker Mittelfeld ein variableres Offensivspiel ermöglichen, war in der letzten Saison doch so gut wie alles auf die zentrale Figur Raul ausgerichtet. Stevens sieht in der Eingespieltheit das große Schalker Plus, das sein Team noch unberechenbarer für den Gegner macht.

Auf die Verpflichtung weiterer Stars, wie sie Huntelaar seit geraumer Zeit fordert, verzichtete Schalke bislang. Bzw. musste darauf verzichten, denn die nach wie vor angespannte finanzielle Situation der Knappen lässt auch in dieser Transferperiode keine großen Sprünge zu. Und da sich José Manuel Jurado nun doch für einen Verbleib beim S04 entschieden hat, blieben Verkaufs-Einnahmen in Millionenhöhe aus. Immerhin schaffte es Manager Horst Heldt, einige "Altlasten" aus der Magath-Ära zu transferieren (u.a. Ciprian Deac, Peer Kluge, Mario Gavranovic). So konnten wenigstens die Personalkosten minimiert werden. Zudem hat Keeper Mathias Schober seine Karriere beendet, Tim Hoogland wurde an den VfB Stuttgart verliehen und Kult-Kicker Hans Sarpei verließ den Klub mit unbekanntem Ziel.

Im Tor tobte in der Vorbereitung ein heißer Dreikampf zwischen Lars Unnerstall, Routinier Timo Hildebrand und Ralf Fährmann. Letzterer ist nach seinem Kreuzbandriss aber noch nicht wieder bei 100 Prozent. Da Hildebrand nun im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken den Zuschlag von Stevens erhielt, ist davon auszugehen, dass der 32-Jährige auch in der Bundesliga erste Wahl sein wird. Die Konkurrenz sitzt ihm aber schon im Nacken, und die belebt ja bekanntlich das Geschäft.

2. Stärken und Schwächen

Zehrten die Königsblauen speziell in der vergangenen Saison von den Toren und dem Ideenreichtum des Spaniers Raul, so muss nun ein neues Erfolgsrezept her. Denn "Raul kannst du nicht eins zu eins ersetzten", weiß auch Trainer Huub Stevens. Stattdessen stehen in erster Linie die jungen Spieler in der Pflicht, den nächsten Schritt zu machen. Ganz vorneweg Lewis Holtby. In der Vorbereitung hatte der Junge einen sensationellen Lauf und überzeugte sowohl als klassischer Zehner als auch direkt dahinter. Aber auch Teemu Pukki, Jurado oder Barnetta kommen für die Position hinter Huntelaar in Frage. Das bietet einen großen Vorteil. All diese Spieler sind Raul läuferisch deutlich überlegen, denn "bei allem Respekt: Das Pressing war mit Raul nicht so möglich wie jetzt", sagt Heldt. Schalke baut darauf, in der neuen Saison offensiv deutlich schwerer auszurechnen zu sein. Defensiv funktioniert vieles schon so, wie es soll. Nur drei Teams kassierten in der letzten Spielzeit weniger Gegentreffer als die Königsblauen.

Das große Manko dürfte die Torausbeute werden. Raul ist weg. Und dass Huntelaar seinen Lauf der vergangenen Saison fortsetzen und noch einmal 29 Treffer erzielen wird, ist eher unwahrscheinlich. Schalke muss also die richtigen Alternativen finden. Holtby, Jefferson Farfan oder Julian Draxler sind aber durchaus in der Lage, in die Rolle eines verkappten Torjägers hineinzuwachsen.

3. Der Trainer

Aus Huub Stevens, dem einstigen "Knurrer von Kerkrade", ist längt ein umgänglicher Trainer-Typ geworden, der seinen Spielern auch mal mehrere Tage am Stück frei gibt. Zudem kennt er Schalke so gut, wie kein anderer Coach vor ihm. Schon vor seinem nun zweiten Engagement bei den Knappen war er mit fünf Jahren und neun Monaten der Trainer mit der längsten Amtszeit beim Revierklub. Unvergessener Höhepunkt: der Gewinn des UEFA-Pokals 1997 - der größte Triumph in der königsblauen Vereinsgeschichte. Nach dem Burnout-Aus seine Vorgängers Ralf Rangnick im September 2011 sprang Stevens kurzfristig ein. Lange überlegen musste er aber nicht. "Der Huub freut sich wie verrückt. Er ist richtig heiß auf Schalke und hat gehofft, dass wir uns melden", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies damals. Stevens gilt als großer Taktiker, dem die Disziplin seiner Spieler besonders am Herzen liegt.

4. Die Prognose

Schalkes große Stärke ist, dass sich das Team im Gros seit Jahren kennt. Die Abläufe sind weitestgehend automatisiert. Barnetta und Neustädter bringen zusätzliche Qualität in den Kader. Trifft Huntelaar so wie im letzten Jahr und bleibt dabei verletzungsfrei, kann Schalke durchaus ganz oben anklopfen. Zünglein an der Waage werden jedoch einmal mehr die vier großen Spiele gegen den FC Bayern und Erzrivale Borussia Dortmund sein. Letzte Saison verloren die Knappen alle vier Partien. Das wird diesmal zwar anders werden, am Ende läuft Schalke aber trotzdem nur zwischen Rang drei und fünf ins Ziel.

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