Handball-EM Im Video: Spanien gewinnt Handball-Krimi gegen Kroatien
Spanien hat in einem engen Finale seinen Titel verteidigt und sich erneut zum Handball-Europameister gekrönt. Spielentscheidend war der Schrittfehler eines kroatischen Stars.
Spanien hat als erste Mannschaft seit Schweden im Jahr 2002 den EM-Titel erfolgreich verteidigt. Gestützt von ihrem großartigen Torhüter Rodrigo Perez de Vargas gewann die älteste Turniermannschaft die finale Abwehrschlacht gegen Kroatien vor fast 18.000 Zuschauern im Hexenkessel der Stockholmer Arena mit 22:20 (12:11) und kann sich mit der Olympia-Qualifikation in der Tasche in aller Ruhe auf ihr letztes großes gemeinsames Ziel Tokio vorbereiten.
Den Handball-Krimi sehen Sie auch in den Höhepunkten des Spiels oben im Video.
Spanien schaffte mit der erfolgreichen Titelverteidigung das, was bisher nur den Schweden in den Jahren 1998, 2000 und 2002 gelungen war. Zum dritten Mal in Folge standen die Iberer im Finale, 2016 hatten sie gegen Deutschland verloren. Zwölf Spieler, die in Stockholm dabei waren, gehörten auch zur Europameister-Mannschaft 2018.
Kroatien weiter ohne EM-Titel
Den Kroaten um ihren ungekrönten König Domagoj Duvnjak blieb dagegen zum dritten Mal nach den Finalniederlagen 2008 (gegen Frankreich) und 2012 (gegen Dänemark) der Titel versagt. Alles hat das Team von Trainerfuchs Lino Cervar bereits gewonnen, Kroatien war Olympiasieger und Weltmeister, doch in Europa reichte es bisher nicht zu Gold.
Das Finale war zunächst scheinbar sicher in kroatischer Hand. Schnell stand es 3:0, die Zuschauer machten die Partie zu einem Heimspiel für Duvnjak und sein Team. 20 Minuten lang wollte den Spaniern gegen die aggressive Deckung der Kroaten nicht viel gelingen, die eigene offensive und zu offene Abwehr lud die kroatischen Angreifer mit Duvnjak und dem trickreichen Marino Maric am Kreis zu Toren ein.
Torhüter Perez de Vargas wird zu Spaniens Final-Held
Der Schachzug von Spaniens Trainer Jordi Ribera beim 7:10 leitete dann die Wende ein. Ins Tor kam Gonzalo Perez de Vargas, ausgezeichnet als bester Keeper des Turniers, und der 29-Jährige vom FC Barcelona war hinter der nun deutlich defensiveren 6:0-Deckung ein bärenstarker Rückhalt. Den Kroaten gelang auf einmal nicht mehr viel, auf der Gegenseite hämmerte Linkshänder Jordi Maqueda den Ball dreimal nacheinander zum 10:10 ins Netz.
Nach der Pause zog Spanien schnell auf drei Tore davon, doch die Kroaten steckten nicht auf. Immer wieder Duvnjak, immer wieder Igor Karacic – Kroatien kämpfte verbissen und hielt den Rückstand in Grenzen. Nach einem 3:0-Lauf gegen plötzlich planlose Spanier kamen die Kroaten noch einmal heran, in der 49. Minute fiel der Ausgleich zum 18:18. Danach war es ein Spiel auf Messers Schneide, in dem am Ende ein Schrittfehler Karacics die finale Führung Spaniens ermöglichte.
- Nachrichtenagentur sid