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BVB: Ist Nuri Şahin der Richtige oder gibt es Hoffnung auf Jürgen Klopp?


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Wenn Şahin nicht die Kurve kriegt
Ein Satz von Klopp lässt aufhorchen


30.09.2024Lesedauer: 1 Min.
Davon träumen Dortmund-Fans seit seinem Abschied: Jürgen Klopp im BVB-Outfit, hier erst vor Kurzem für ein Spiel.Vergrößern des Bildes
Davon träumen Dortmund-Fans seit seinem Abschied: Jürgen Klopp im BVB-Outfit, hier erst vor Kurzem für ein Spiel. (Quelle: Revierfoto/imago-images-bilder)

Borussia Dortmund kämpft mit inkonstanten Leistungen, was die Arbeit des neuen Cheftrainers in den Fokus rückt. Ist Nuri Şahin der richtige Mann für den BVB?

Borussia Dortmund hat in den ersten Wochen der neuen Bundesligasaison durchwachsene Leistungen gezeigt. Durch Siege gegen Heidenheim und Frankfurt hält sich die Mannschaft zwar in der oberen Tabellenhälfte, doch die fehlende Konstanz wirft Fragen auf. Die 1:5-Klatsche gegen Stuttgart war ein erstes Warnsignal. Auch gegen Bochum geriet Dortmund am vergangenen Freitag zunächst mit 0:2 in Rückstand. Die Mannschaft gewann die Partie zwar noch mit 4:2, doch wirklich überzeugend war auch das nicht.

Nach fünf Spieltagen steht der BVB auf dem fünften Platz in der Bundesliga, neun Gegentreffer kassierte Dortmund bereits.

Die Arbeit des neuen Cheftrainers Nuri Şahin gerät deshalb mehr und mehr in den Fokus. In den vergangenen Jahren hat sich Şahin zwar zu einem guten Trainer entwickelt, der Posten in Dortmund ist allerdings auch sein erster Job auf europäischem Topniveau. Deshalb stellt sich die Frage:

Ist Şahin wirklich der richtige Trainer für Borussia Dortmund?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, Dortmund setzt auf Identität

Nuri Şahin kennt Borussia Dortmund wie kaum ein anderer. Als ehemaliger Spieler und Identifikationsfigur des Vereins bringt er nicht nur Fachwissen, sondern auch emotionalen Bezug mit. Dazu hat er unter Weltklasse-Trainern wie Jürgen Klopp und Thomas Tuchel gelernt. Diese Erfahrungen wird er für sich und die Mannschaft nutzen.

Dortmund braucht keinen Star-Trainer, sondern jemanden, der die Werte des Vereins lebt und die Fans emotional mitreißen kann. Şahin ist so einer. Er hat eine klare Linie – genau das, was ein Team wie Dortmund in diesen Zeiten braucht.

Vor allem die jungen Spieler werden davon profitieren. Denn er versteht und fördert sie. Er selbst war einst ein hochgejubeltes Talent, kennt also die Drucksituationen, die auf junge Spieler wirken, und kann diese Erfahrung weitergeben. Ein Trainer, der Spieler versteht und auf dem Boden geblieben ist, ist in der heutigen Zeit Gold wert.

Und auch die Taktik passt zum Klub. Sahin steht für eine flexible Spielweise, die auf Ballbesitz und schnellem Umschalten basiert – das ist die Dortmunder Philosophie.

Şahin braucht einfach nur Zeit und Ruhe, dann kann da etwas Großes entstehen.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, der BVB ist eine Nummer zu groß

Die Saison ist erst fünf Spieltage alt, schon gibt es eine Trainerdiskussion: Şahin und der BVB – passen die zusammen?

Platz fünf, drei Punkte Rückstand auf die Spitze und vor allem: schon neun Gegentore. Dortmund läuft hinterher. Mal wieder. Das 4:2 gegen Bochum hat die Zweifel eher verstärkt. Der BVB lag 0:2 zurück und hat nicht den Eindruck vermittelt, sich an Bayern heranrobben zu können.

Dortmund ist für Şahin als Trainer einfach mindestens eine Nummer zu groß. Ihm fehlt Erfahrung. Es reicht nicht, als Spieler mal unter Jürgen Klopp oder José Mourinho trainiert zu haben. Das Entscheidende: Es ist bislang nicht zu erkennen, wo Şahin mit der Borussia hinwill.

Dortmund braucht wahrscheinlich schneller einen neuen, erfahrenen Trainer als gedacht und wird in Kürze mal wieder von einer Rückkehr von Klopp träumen. Und sei es, um die Saison zu retten. Wird Klopp vielleicht sogar der Jupp Heynckes des BVB? Heynckes war als Freund des FC Bayern immer wieder eingesprungen, wenn der Klub in Not war.

Ist das undenkbar? Ein früherer Satz von Klopp lässt aufhorchen: "Als Retter in der Not, wenn der Verein wirklich meine Hilfe braucht – warum sollte ich das nicht machen?" Und auch ein Fakt macht ein wenig Hoffnung: Klopp will nach seinem Liverpool-Abschied das Leben genießen und Dinge tun, die ihm Freude bereiten. Den Spaß seines Lebens hatte er kürzlich beim Abschiedsspiel von Lukas Piszczek und Jakub Blaczykowski. Als Trainer. Im BVB-Outfit.

 
 
 
 
 
 
 

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