Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Klopp als England-Trainer? Eine Jahrhundertchance für Klopp
Gareth Southgate macht nach acht Jahren Schluss als England-Trainer. Der Nachfolger steht noch nicht fest, es könnte aber ein Deutscher werden.
England hat nicht nur den ersten Titel seit 58 Jahren verpasst, sondern bleibt auch ohne jeden Europameistertitel. Das 1:2 im Endspiel gegen Spanien am Sonntag ist nach 2021 die zweite Finalniederlage hintereinander. Und das hat weitreichende Folgen: Nur zwei Tage nach dem Endspiel ist Nationaltrainer Gareth Southgate zurückgetreten. Das gab der englische Verband FA bekannt (mehr dazu lesen Sie hier). Southgates Vertrag war noch bis Ende des Jahres gültig.
"Als stolzer Engländer war es die Ehre meines Lebens, für England zu spielen und England zu managen. Es hat mir alles bedeutet, und ich habe alles gegeben", erklärte Southgate. "Aber es ist Zeit für einen Wechsel, für ein neues Kapitel. Das Finale am Sonntag in Berlin gegen Spanien war mein letztes Spiel als englischer Nationaltrainer."
Der 53-Jährige hat England in seiner achtjährigen Amtszeit aus der Krise geführt. Auf dem Weg dorthin hat er allerdings auch viel Kritik einstecken müssen. Zu Beginn des Turniers ist er von den Fans ausgebuht und sogar mit leeren Bierbechern beworfen worden. Grund waren die schwachen Leistungen und die defensive Spielweise.
Als Alternative wünschen sich einige Fans und Medienvertreter Jürgen Klopp, der gerade nach neun Jahren beim FC Liverpool Schluss gemacht hat und eigentlich eine Auszeit einlegt. Das führt zu der Frage:
Sollte jetzt Klopp die englische Nationalmannschaft übernehmen?
Ja, jetzt kann Klopp seine Karriere krönen
Jürgen Klopp hat eine mindestens einjährige Pause angekündigt – und für gewöhnlich hält er sein Wort. Mit einer Ausnahme?
Nach neun Jahren in Liverpool ist Klopp gefühlter Halb-Brite, sehr verbunden mit England. Und mit einigen Spielern, die er aus dem Verein noch kennt. England hat einen der besten Kader in der Geschichte, geniale junge Spieler, aber Southgate hat das Potenzial nie ganz ausgeschöpft.
Klopp bietet sich eine Jahrhundertchance auf den Weltmeistertitel mit England. Ohne den täglichen Stress bei einem Klub. Als neue Herausforderung. Mit der Begeisterung eines ganzen Landes. Diese Gelegenheit kann Klopp nicht ausschlagen.
Seine Fußballphilosophie und diese Mannschaft passen perfekt zueinander. Mit ihr kann Klopp seine Karriere krönen, nachdem er auf Vereinsebene alles gewonnen hat.
Logisch: Der DFB und Bayern hätten ihn auch gern und schauen in die Röhre. Darauf kann Klopp allerdings keine Rücksicht nehmen bei seinem wirklich letzten Job vor der wohlverdienten Fußballrente.
Nein, Klopp rückt von seinem Plan nicht ab
Jürgen Klopp wird nicht kommen. Er will ein Jahr pausieren. Von seinem Plan rückt er auf keinen Fall ab – für keinen Job der Welt. England braucht aber jetzt einen neuen Trainer. Und deshalb passt ein anderer Deutscher aktuell viel besser: Thomas Tuchel. Er ist vereinslos, hat Zeit. Tuchel kennt sich in England sehr gut aus, immerhin trainierte er anderthalb Jahre den FC Chelsea, gewann mit dem Klub sogar die Champions League. Und viele Nationalspieler kennt er aus seiner Zeit in der Premier League persönlich. Er bräuchte keine Eingewöhnungszeit. Das ist ein großer Vorteil.
Passend dazu berichtete in dieser Woche die britische "Sun", dass Tuchel sich angeblich den Job als englischer Nationalcoach auch selbst vorstellen kann.
Ganz sicher: Er würde das Team voranbringen. Er gilt als großer Taktiker, der mit seinen Mannschaften konsequent nach vorne spielen möchte – ganz anders als Southgate. Viele Fans und Experten kritisierten ihn für seinen defensiven und destruktiven Spielstil. Das würde unter Tuchel besser laufen, den Wünschen der englischen Anhänger und dem großen Potenzial der Mannschaft gerechter werden.
Außerdem gilt Tuchel als Talenteförderer. Die vielen jungen Spieler wie Kobbie Mainoo (19 Jahre) oder Cole Palmer (22) wären bei ihm bestens aufgehoben.
Mit ihm als Trainer hätte England bei der WM 2026 eine echte Chance auf den Titel.
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