Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Bayern-Transfer vor Abschluss Endlich ein Kracher für Tuchel
Der FC Bayern will den englischen Nationalspieler Kyle Walker. Und auch der will zu Bayern. Ein guter Transfer für den deutschen Serienmeister?
Geht es nach den Verantwortlichen des FC Bayern, wechseln in diesem Sommer gleich zwei englische Nationalspieler nach München: Stürmer Harry Kane von Tottenham Hotspur und Rechtsverteidiger Kyle Walker von Manchester City. Beide Spieler haben übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch bereits ihr Ja-Wort gegeben. Beide wollen in die Bundesliga.
Der Haken bei beiden Transfers: Bayern muss sich noch mit den aktuellen Arbeitgebern von Kane und Walker auf eine Ablösesumme einigen. Doch sowohl Tottenham als auch Manchester weigern sich bislang, ihre Spieler aus dem jeweiligen Vertrag zu lassen. Bei beiden Spielern läuft der eigentlich noch bis 2024, also bis zum kommenden Jahr.
Während die Verhandlungen der Bayern mit Tottenham über Kane bereits laufen, nimmt nun auch der Poker um Walker Fahrt auf. Er soll bei Bayern angeblich einen Vertrag bis 2025 mit der Option auf eine weitere Saison bekommen. Die Münchner sind offenbar bereit, dafür 15 Mio. Euro Ablösesumme plus Boni zu zahlen. Reicht das, um den Nationalspieler loszueisen?
In den vergangenen Tagen gab es sogar Spekulationen um einen Tausch mit Benjamin Pavard. Der will den FC Bayern verlassen und offenbar gibt es Interesse von Manchester City. Dazu passt, dass beide Spieler Rechtsverteidiger sind. Walker ist allerdings mit 33 Jahren deutlich älter als Pavard (27). Das führt zu der Frage:
Wäre die Verpflichtung von Kyle Walker überhaupt ein guter Transfer für den FC Bayern?
Ja, Walker ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere
Mit Konrad Laimer und Raphael Guerreiro hat Bayern bisher nur Ergänzungsspieler für die kommende Saison geholt. Mit Kyle Walker aber kommt nun wohl endlich auch der erste echte Kracher. Er wäre die Neuverpflichtung, die das Team sofort voranbringen würde. Denn der Brite ist Champions-League-Sieger, fünffacher englischer Meister, Vizeeuropameister und hat insgesamt 566 Profispiele absolviert. Mehr Partien hat aktuell nur ein einziger Feldspieler aus dem topbesetzen Bayernkader auf dem Buckel: Vereinslegende Thomas Müller. Mit 33 Jahren ist Walker auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
Seine größten Stärken sind die Konstanz, die Verlässlichkeit, die körperliche Robustheit und natürlich sein irres Tempo. Laut den Sportanalysten von Opta war Walker mit einem Spitzenwert von 37,71 km/h in der vergangenen Saison der schnellste Spieler der kompletten Premier League. Auch in der Bundesliga gibt es keinen schnelleren als ihn! Und dazu ist er auch noch flexibel einsetzbar, kann als Rechtsverteidiger, Innenverteidiger und Mittelfeldspieler auflaufen. Zudem hat er sich über die vielen Jahre hinweg einen außergewöhnlichen Status in der Fußballwelt erarbeitet, die Gegner haben Respekt vor ihm, teilweise vielleicht sogar ein bisschen Angst. Ganz sicher: Walker wäre ein absoluter Glücksschuss.
Dieser Deal ist für Bayern sogar wichtiger als der von Tottenham-Stürmer Harry Kane.
Nein, Walker ist charakterlich durchgefallen
Er wurde vor sechs Jahren durch den Wechsel von Tottenham nach Manchester zum teuersten Defensivspieler der Fußball-Geschichte. Er hat die Champions League und fünf englische Meisterschaften gewonnen, ist eine feste Größe in der englischen Nationalelf und der schnellste Spieler der Premier-League-Geschichte.
Aber: Wie lange ist Kyle Walker wohl noch so schnell?
Der Rechtsverteidiger ist schon 33 Jahre alt und auf der Zielgeraden seiner Karriere. Er wäre der drittälteste Feldspieler bei Bayern hinter Thomas Müller (33) und Eric Maxim Choupo-Moting (34). Und er ist sechs Jahre älter als Benjamin Pavard (27), der Vorgänger von Walker, den Bayern wohl ziehen lassen muss. Dazu ist er längst nicht so flexibel und auch nicht so torgefährlich wie Pavard. Der hat in der abgelaufenen Saison mehr Tore erzielt (7) als Walker in sechs Jahren bei City (6).
Das größte Problem an Walker ist allerdings ein anderes – und zwar seine nicht vorhandene charakterliche Eignung. Er feierte zu Beginn der Corona-Pandemie Sexpartys mit Prostituierten, betrog mehrfach seine Frau und Mutter seiner Kinder und entblößte seinen Penis in einer Bar.
Zahlt Bayern für diesen Typen wirklich 15 bis 20 Mio. Euro Ablöse, ist das alles, nur kein gutes Geschäft.
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