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Manuel Neuer und der FC Bayern: Eine verblüffende Parallele


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Zukunft von Manuel Neuer
Dieser Satz ist eine Frechheit


Aktualisiert am 14.02.2023Lesedauer: 1 Min.
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Manuel Neuer: Sollte er von sich aus gehen? Die Debatte im Video. (Quelle: t-online)
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Die Diskussionen um Neuer verstummen auch nach der Aussprache mit Trainer Nagelsmann nicht. Sollte der Bayern-Kapitän von sich aus gehen?

Die Meldungen um den ehemaligen Welttorhüter Manuel Neuer reißen nicht ab. Sein folgenschwerer Skiausflug, die schwere Verletzung, heftige Kritik in der Öffentlichkeit, die Entlassung seines Freundes und Trauzeugen Toni Tapalovic beim FC Bayern, sein anschließender Streit darüber mit der Klubführung: Es ist ein endloses Hin und Her.

Zuletzt äußerte sich Trainer Julian Nagelsmann zu einer Aussprache zwischen Neuer und ihm, die in der vergangenen Woche stattgefunden hatte. Der Frage, ob Neuer auch in der nächsten Saison sein Kapitän sein werde, wich Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor dem Bochum-Spiel (3:0) allerdings aus. "Aktuell ist Manu Kapitän dieser Mannschaft." Alles andere werde man sehen. Er stellte fest: "Die Causa Manuel Neuer ist nicht geschlossen."

Ein klares Bekenntnis zu Neuer, dessen Vertrag noch bis Juni 2024 läuft, sieht anders aus. Zumal Neuer weiterhin eine millionenschwere Strafe für seine kritischen Interviews droht. Und dann kommt noch hinzu, dass Torwart-Leihgabe Alexander Nübel (Monaco) im Sommer zurückkehren könnte. Mit Yann Sommer, Nübel und Ersatztorwart Sven Ulreich hätte Bayern auch ohne Neuer drei Top-Torhüter für die kommenden Jahre.

Und auch wenn die Bayern nun am Dienstagabend das schwere Champions League-Spiel gegen Paris vor der Brust haben, interessieren vor allem die aktuellen Fragen zum Fall Neuer. Beispielsweise:

Sollte Manuel Neuer von sich aus den FC Bayern verlassen?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Neuer hat zwei realistische Optionen

Er hat Höhen und Tiefen erlebt. Er weiß, wie es sich anfühlt zu gewinnen – oder zu verlieren. Und hoffentlich erkennt er, dass er in der Debatte um seinen Ex-Torwarttrainer Tapalovic seine vielleicht größte Niederlage eingesteckt hat. Verantwortliche, Mitspieler, Trainer, Fans – alle sind wütend auf Neuer. Sein Ausweg? Kann nur der Abschied sein. Und bevor es monatelange Unruhen und Spekulationen um eine Rückkehr ins Bayern-Tor gibt, sollte Neuer selbst Schluss machen mit dem Rumgeeier.

Bayern wird ihm keine Steine in den Weg legen – dafür ist er zu alt und zu sehr in Ungnade gefallen. Noch immer gab es keine Aussprache mit Vorstandsboss Kahn oder Sportvorstand Salihamidzic. Das sagt doch alles.

Wohin könnte er fliehen? Barça, Real, Paris, Chelsea, Liverpool oder Manchester City haben bereits Weltklasse-Torhüter. Eine Rückkehr zu seinem Jugendklub Schalke würde ihn wohl in die zweite Liga führen. Es bleibt also nur ein Wechsel zu einem reichen Klub im nicht-europäischen Ausland.

Vielleicht Inter Miami, der Klub von England-Ikone David Beckham? Besser: Al-Nassr, der Klub von Cristiano Ronaldo. Zumal Neuer und Ronaldo eine verblüffende Parallele verbinden würde. Beide hätten ihre große Karriere in Europa mit einem egoistischen Interview beendet.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Neuer wird wieder im Bayern-Tor stehen

Manuel Neuer spielt seit 12 Jahren für den FC Bayern. Insgesamt gewann er für den Klub 29 Titel. Er ist Kapitän und ein Sport-Weltstar. Und er sollte alles dafür tun, dass er den Abschied von seiner großen Karriere bekommt, den er verdient: ein letztes Bayern-Spiel in ein paar Jahren vor ausverkauftem Haus in der Allianz Arena.

Ganz sicher: Einer wie er flieht nicht einfach, wenn es mal ungemütlich wird. Er ist extrem ehrgeizig, ein echter Kämpfer. Gerade jetzt geht es für ihn darum, sich erneut durchzusetzen. Auch wenn es nicht ganz einfach wird, weil Nagelsmann gerade erklärte, dass Neuer "aktuell Kapitän dieser Mannschaft ist". Dieser Satz ist eine Frechheit, weil er klarmacht, dass der Bayern-Trainer nicht mehr uneingeschränkt auf seinen wichtigsten Spieler setzt. Und das, nachdem er gerade erst in Neuers Abwesenheit dessen Vertrauten Toni Tapalovic mit abgesägt hat.

Gleichzeitig wird diese Aussage auch Ansporn für Neuer sein. Vielleicht brauchte er ja sogar einen neuen Motivationsschub. Er hat jedenfalls den nötigen Biss, um noch einmal in Topform zu kommen. Am Ende wird er sich wieder durchsetzen und im Bayern-Tor stehen. Denn so machen das die ganz großen Sportler. Sie schaffen das, was kaum einer ihnen zutraut.

Und wer weiß schon, wer in einem halben Jahr, wenn Neuer zurückkommt, Trainer beim Rekordmeister ist. Manchmal geht es ja sehr schnell ...

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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