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Kai Havertz zum FC Bayern München? Die Eingewöhnung wird schnell gehen


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Havertz und der FC Bayern
Die Eingewöhnung wird ihm leicht fallen


Aktualisiert am 16.01.2023Lesedauer: 1 Min.
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Kai Havertz am Spielfeldrand beim Auswärtsspiel: Der deutsche Nationalspieler soll sich angeblich einen neuen Verein suchen. (Quelle: t-online)

DFB-Star Havertz soll beim FC Chelsea auf der Streichliste stehen. Lotst der FC Bayern ihn nun zurück in die Bundesliga?

Nationalspieler Kai Havertz ist die perfekte Antwort auf die Berichterstattung vom Wochenende gelungen. Nachdem unter anderem der "Telegraph" davon berichtete, dass Havertz den Verein spätestens nach der Saison im Sommer verlassen solle, erzielte der 23-Jährige den Siegtreffer beim 1:0 gegen Crystal Palace am gestrigen Sonntag. Er rettete damit den kriselnden Topklub vor den nächsten Punktverlusten.

Alles wieder gut? Nicht wirklich.

Chelsea befindet sich im Winterkaufrausch und renoviert den Kader. Linksaußen Mykhaylo Mudryk kommt für insgesamt 100 Millionen Euro aus Donezk, João Félix von Atlético Madrid ist schon da und spielt auf einer ähnlichen Position wie Havertz. Auch Mittelstürmer David Fofana ist neu aus Norwegen von Molde gekommen. Wo soll da noch Platz sein für Havertz, der zuletzt überwiegend im Sturmzentrum zum Einsatz kam, insgesamt aber wie in der Nationalmannschaft immer mal wieder auch Ersatz ist?

Da passt es gut ins Bild, dass es unter Fans wieder Diskussionen um einen Wechsel zum FC Bayern gibt. Der hatte bereits 2020 großes Interesse an Havertz, musste beim Poker allerdings aussteigen.

Sollte sich Bayern nun wieder um eine Verpflichtung von Kai Havertz bemühen?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, denn Havertz bedeutet Spektakel

Bereits 2020 soll der FC Bayern an Kai Havertz interessiert gewesen sein. Damals entschied sich der Ausnahmekönner anders. Aber jetzt ist es soweit, es ergibt sich überraschend eine neue Chance für den deutschen Rekordmeister, und die muss Bayern nutzen.

Mit Havertz kann der Klub ein Stück verlorenes Spektakel zurück in die Bundesliga holen. Seine zuletzt teils schwachen Phasen in England sind dabei sogar ein Vorteil. Chelsea zahlte 80 Millionen Euro für ihn, aktuell liegt sein Marktwert laut "transfermarkt.de" bei 70 Millionen. Aber Bayern wird noch weniger zahlen müssen, weil Chelsea ihn loswerden will. Findet er dann in München zu alter Form, explodiert sein Marktwert. Und das wird er schaffen.

Immerhin zählt Havertz zu den besten deutschen Offensivspielern, kennt Serge Gnabry, Jamal Musiala, Thomas Müller und viele weitere Bayern-Stars aus der Nationalmannschaft. Die Eingewöhnung in München wird ihm leicht fallen.

Und auch wenn es in England nicht immer ideal für ihn lief, seine Werte aus der Bundesligazeit beweisen, wie gut er ist: in 138 Ligaspielen erzielte er für Leverkusen 36 Tore und bereitete 25 weitere Treffer vor – eine sensationelle Quote für einen damals noch 21-Jährigen.

Natürlich ist Bayern offensiv bereits gut besetzt, aber wenn ein Ausnahmespieler wie Havertz auf dem Markt ist, muss man zuschlagen. Und ein Weltklub wie Bayern kann gar nicht genug Weltklassespieler im Kader haben. In einer langen Saison mit Partien in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League muss er immer auch rotieren. Havertz wäre eine zusätzliche Top-Option.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, Havertz fehlt die Ausstrahlung

Vor vier Jahren war er das größte deutsche Talent, Gewinner der Fritz-Walter-Medaille und bei allen Talentscouts der Topklubs ganz oben auf der Liste. Chelsea zahlte vor zwei Jahren 80 Mio. für ihn. Erfüllt hat er die hohen Erwartungen seitdem allerdings nie so ganz. Und deshalb ist er auch keiner für Bayern.

Ob bei Chelsea oder in der Nationalmannschaft: Havertz pendelt zwischen Spielfeld und Ersatzbank – schießt immer mal wieder Tore, aber setzt sich nicht endgültig durch. Obwohl Chelsea nur im Mittelfeld der Premier League umher dümpelt.

Logisch: Für einen Mittelstürmer reichen die Tore nicht (29 in 118 Spielen für Chelsea). Und für einen offensiven Mittelfeldspieler wirkt er oft zu schlaksig. Havertz’ Marktwert ist von 90 auf 70 Mio. gefallen. Ihm fehlt auch einfach die Ausstrahlung für eine Weltkarriere, wie sein oft leerer Blick verrät.

Verständlich, dass Chelsea neue Spieler holt und Havertz wieder loswerden möchte. Unverständlich, sollte Bayern sich um ihn bemühen. Alle anderen Kandidaten für den Angriff sind besser, von Kane über Kolo Muani und Moukoko bis Thuram. Und im offensiven Mittelfeld hat der FC Bayern ohnehin genug Spieler mit Leistungs- und Stimmungsschwankungen wie Leroy Sané. Da braucht er sicher keinen Havertz, der sich – trotz seines Siegtreffers am Wochenende – auf dem absteigenden Ast befindet. Der hat bei Bayern nichts zu suchen.

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