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Nach Spanien-Krimi: Jetzt bleibt Deutschland nur noch eine Wahl | WM 2022


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Nach Krimi gegen Spanien
Jetzt bleibt Deutschland nur noch eine Wahl

MeinungVon Benjamin Zurmühl, Doha

Aktualisiert am 28.11.2022Lesedauer: 3 Min.
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"Wir sind natürlich mehr Risiko gegangen": So reagierte Niclas Füllkrug auf den Ausgang des Krimis gegen Spanien. (Quelle: MagentaSport)

Das Duell zwischen Deutschland und Spanien wird dem Titel "Kracher" gerecht. Nach dem späten Punktgewinn muss die DFB-Elf nun ihrem Weg treu bleiben.

Guten Morgen aus Doha,

ich habe gestern ein WM-Viertelfinale gesehen, vielleicht auch ein Halbfinale. Zumindest vom Niveau her war das Duell der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien ganz hohe Kunst. Vielleicht das bisher beste Spiel der diesjährigen Weltmeisterschaft. Tempo, Spannung, Dramatik, Aggressivität, diese Partie hatte alles.

Mittendrin: "Rudi", David "Romm", Joshua Kümmütsch und Thilo Kärrä. Gemeint sind natürlich Antonio Rüdiger, David Raum, Joshua Kimmich und Thilo Kehrer. Doch bei mir klang das gestern Abend wie beschrieben. Ich war nicht im al-Bayt-Stadion vor Ort, sondern habe die Partie in der Nähe unseres Hotels in einem arabischen Restaurant geschaut. Dort lief auf einer Leinwand "beIN Sports", der große Pay-TV-Sender der Region. Ein emotionaler, mitreißender Kommentar, bei dem auch situativ fünf- bis sechsmal am Stück der Name des ballführenden Spielers genannt wurde. Mir hat's gefallen.

Dieser emotionale Kommentar passte perfekt zu dieser Partie. Und auch zur deutschen Mannschaft. Denn die hatte ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Während die Nationalspieler noch im zweiten Abschnitt gegen Japan uninspiriert und unkonzentriert wirkten, waren sie gegen Spanien praktisch über die ganzen 90 Minuten bei der Sache.

Das lag vor allem an einer Aussprache nach dem Japan-Spiel. Spieler und Trainer geigten sich konstruktiv die Meinung, sprachen Klartext nach der unnötigen 1:2-Niederlage, brachten alle Kritikpunkte auf den Tisch. Und offenbar zeigte dieses Treffen Wirkung. Deutschland war gegen Spanien aggressiver – und vor allem emotionaler.

Mir fällt David Raum ein, der einen gewonnenen Einwurf in der ersten Hälfte mit einer Faust und einem Schrei bejubelte. Mir fällt Antonio Rüdiger ein, der bei seinem Abseitstor all den angestauten Frust rausbrüllte. Mir fällt der Jubellauf der deutschen Ersatzspieler beim Ausgleichstor durch Niclas Füllkrug ein. Und mir fällt da Jonas Hofmann ein, der nach seiner späten Einwechslung all seine Teamkollegen noch mal pushte.

Die Realität ist aber diese: Nach zwei Spielen hat Deutschland nur einen Punkt auf dem Konto. Gegen Costa Rica braucht Hansi Flicks Mannschaft einen Sieg – und etwas Schützenhilfe aus Spanien. Und der DFB-Auswahl bleibt nur eine Wahl: Sie muss diese Emotionalität beibehalten. Sie muss aggressiv und hungrig bleiben. Sonst gibt es am Donnerstag ein bitteres Erwachen.

Ein Antrieb für die deutsche Mannschaft könnte sein, dass sie für einige Katarer offenbar zum Bösewicht dieser WM geworden ist. Weil sie die "One Love"-Binde tragen wollte. Weil sie nach dem Verbot ein Signal vor dem Japan-Spiel setzte. Erst antworteten ein paar Katarer indirekt mit eigenen Binden, vor dem Spanien-Spiel gingen einige auf einen direkteren Konfrontationskurs. Ich denke, sie werden am kommenden Donnerstag Costa Rica die Daumen drücken. Die DFB-Auswahl könnte das als Ansporn nehmen.

WM-Anekdote

Wer regelmäßig in Bundesliga-Stadien unterwegs ist, kennt diesen klassischen Duft, der an den Klamotten haftet, wenn man zu Hause ankommt. Eine Mischung aus Schweiß, Bier und Zigaretten. Selbst ich als Nichtraucher und Nichtbiertrinker rieche so, weil um mich herum immer jemand raucht oder bei einem Treffer auch mal ein Bierbecher fliegt.

Bei der WM kann mir das nicht passieren. Das liegt nicht nur daran, dass ich hier bei jedem Spiel auf der Pressetribüne sitze. Es gibt neben dem Bier- auch ein Rauchverbot. Wer dem Nikotin aber verfallen ist, hat zumindest noch eine Alternative. Den "streng abgesperrten" Raucherbereich vor dem Stadioneingang:

Heutige WM-Spiele

11:00 Uhr, Gruppe G: Kamerun gegen Serbien
14:00 Uhr, Gruppe H: Südkorea gegen Ghana
17:00 Uhr, Gruppe G: Brasilien gegen Schweiz
20:00 Uhr, Gruppe H: Portugal gegen Uruguay

Weitere Hinweise

Sollten Sie die WM schauen, wird Ihnen aufgefallen sein, wie viele Partien zur Halbzeit 0:0 stehen. Tatsächlich sind bei 15 der 28 bisherigen Spiele die Teams ohne Tore in die Pause gegangen. Bei wem das Büro-Tippspiel zur WM auch Halbzeittipps zulässt, weiß nun, was zu tun ist.

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