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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Reaktionen zur Pleite gegen Japan "Weiß nicht, ob es jemals ein einfacheres Tor gab"
Wie kann man so ein Spiel nur verlieren? Diese Frage stellten sich die DFB-Stars nach dem Japan-Spiel immer wieder – und kamen zu keiner eindeutigen Antwort.
Ratlosigkeit allenthalben. So lässt sich die Verfassung der deutschen Nationalmannschaft nach der 1:2-Niederlage gegen Japan im ersten Spiel der Weltmeisterschaft in Katar treffend beschreiben.
Wirklich erklären konnten die Leistungsträger des Teams das Ergebnis nicht. "Warum wir verloren haben? Das ist eine gute Frage", sagte Thomas Müller am ARD-Mikrofon. Dennoch wagte der Weltmeister von 2014 einen Erklärungsversuch: "Wenn man in der 75. und 83. Tore kassiert, dann ist es schwierig, mit der nicht vorhandenen Effizienz vorne Spiele zu gewinnen. Aktuell bin ich aber noch etwas geschockt", führte Müller weiter aus.
Ähnlich fassungslos präsentierte sich Torwart Manuel Neuer: "Es ist eine Riesenenttäuschung für uns und wir sind frustriert. Für mich ist es knapp nach dem Spiel nicht zu verstehen, dass wir die Partie aus der Hand gegeben haben."
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Etwas differenzierter sah Bundestrainer Hansi Flick das Ganze: "Japan hat uns heute, was die Effizienz angeht, klar geschlagen", lautete seine kurze, aber präzise Analyse. "In der ersten Halbzeit hatten wir 78 Prozent Ballbesitz, sind verdient 1:0 in Führung gegangen. Dann haben wir in einer Phase, wo wir überlegen waren, viele Torchancen gehabt, die wir nicht genutzt haben“, erläuterte Flick.
Dass es letztlich zu einer Niederlage kam, machte Flick derweil hauptsächlich an haarsträubenden Abwehrschwächen fest. "Es sind einfach individuelle Fehler, die wir gemacht haben. Die dürfen einfach nicht passieren. Das müssen wir abstellen", konstatierte er.
Gündogans Sicht auf Japans zweites Tor
Ähnlich sah es DFB-Torschütze Ilkay Gündogan, dem besonders das japanische Siegtor durch den Bochumer Takuma Asano missfiel. "Das zweite Tor, ich weiß nicht, ob jemals ein einfacheres Tor erzielt wurde bei einer WM", so der Stratege von Manchester City.
Der Bundestrainer hob bei dem Gegentreffer besonders die Rolle von Niklas Süle hervor, der zu spät rausrückte und Asanos Abseitsstellung so aufhob. "Wenn wir die Linie halten, ist er im Abseits. Da muss Niklas einfach aufpassen", kritisierte der Bundestrainer, der im ARD-Interview ansonsten keinen anderen Spieler derart herausstellte.
Müller konnte die Niederlage derweil nicht wirklich begreifen. "Ich bin tatsächlich noch ein bisschen ratlos. So wie das Spiel gespielt wurde, geht man sehr, sehr oft als Sieger heraus", erklärte der Bayern-Star und fügte hinzu: "Es ist klar, dass wir einen absoluten Nachteil haben zum Start." Gegen Spanien müsse man nun schon fast gewinnen. Entsprechend konstatierte Müller in seiner ureigenen bayerischen Mundart: "Jetzt ha‘mer den Salat."
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- ARD-Interviews mit Hansi Flick, Ilkay Gündogan, Thomas Müller und Manuel Neuer
- Eigene Beobachtung