Stichelei gegen Uefa Eine EM-Szene lässt Nagelsmann immer noch nicht los
Das EM-Aus gegen Spanien lässt Bundestrainer Julian Nagelsmann immer noch nicht los. Selbst beim Training einer C-Jugend konnte er sich einen Seitenhieb nicht verkneifen.
Es war ein ganz besonderer Tag für die C-Jugendlichen der SG Biberach und der SV Ixheim. Im Rahmen der Aktion "Der beste Tag" wurden insgesamt 36 Jugendliche der beiden Vereine an den DFB-Campus nach Frankfurt eingeladen, um dort einen Tag zu verbringen.
Neben einer Führung über den Campus und einer eigenen Pressekonferenz bekamen sie dabei auch eine Trainingseinheit mit keinem geringeren als Bundestrainer Julian Nagelsmann und seinem Assistenten Benjamin Glück sowie Fitnesscoach Nicklas Dietrich.
Der DFB veröffentlichte ein Video zu dem Tag auf seinem eigenen YouTube-Kanal. Neben Einblicken in die Trainingsarbeit Nagelsmanns werden die Zuschauer dabei jedoch auch Zeuge, eines erneuten Seitenhiebes des Bundestrainers gegen den europäischen Fußballverband Uefa.
"Wichtig, dass wir es nicht so machen wie gegen Spanien"
Während der Trainingseinheit forderte der Bundestrainer die Jugendlichen gerade dazu auf, möglichst jede Situation schon auf den Flügeln zu verteidigen und so zu verhindern, dass der Ball überhaupt unmittelbar vor das Tor kommt.
"Wichtig ist, dass wir es nicht so machen wie gegen Spanien, dass unser Außenverteidiger sagt: Komm', flank oder spiel quer und wir verteidigen das alle in der Mitte", machte Nagelsmann dabei schon eine erste Referenz zum Viertelfinal-Aus der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien bei der Heim-EM. Das DFB-Team hatte kurz vor Ende der Verlängerung nach einer Flanke ein Kopfball-Gegentor zum 1:2-Endstand kassiert.
In der Mitte sei der gefährliche Raum, so der Trainer und machte auf die Gefahren eines Verteidigens im Strafraum aufmerksam: "Da drin ist es gefährlich: Elfmeter, Hand, alles, was dazugehört. Außer man ist bei Spanien, dann gibt es kein Hand, aber normalerweise gibt es Hand. Also aufpassen!"
Mit seiner Anmerkung Nagelsmann Bezug auf eine Szene während des EM-Viertelfinals bei dem Spanien Verteidiger Marc Cucurella einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum mit dem ausgestreckten Arm blockte. Der eigentlich fällige Elfmeterpfiff blieb aber aus, auch der VAR korrigierte die Entscheidung nicht.
Erst Monate nach dem Turnier gab die Uefa zu, dass es sich um eine Fehlentscheidung gehandelt hatte. Nagelsmann lässt die Szene aber offensichtlich immer noch nicht los. Schon nach dem Nations-League-Spiel gegen Ungarn, bei dem ein weniger klares Handspiel nach VAR-Einsatz gegen Deutschland gepfiffen wurde und zum späten 1:1-Ausgleich vom Elfmeterpunkt geführt hatte, echauffierte sich der Bundestrainer über die Entscheidung, indem er einen Vergleich zum Spanien-Spiel zog.
"Wenn du das Spiel gegen Spanien siehst, wo der Arm abgespreizt war ohne Ende und heute bei Kochi (DFB-Verteidiger Robin Koch, Anm. d. Red.), der den Arm zurückzieht und sich wegdreht und dann einen Elfmeter kriegt. Da kann keiner mitkommen", sagte er damals.
- youtube.com: "'Außer bei Spanien, da gibt's kein Handspiel'" | Julian Nagelsmann trainiert C-Jugend"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa