Es geht um den Europameister-Trainer Spanien-Skandal zieht weiter Kreise
Am zweiten Tag des Kuss-Prozesses um Luis Rubiales stehen die von der Kommunikationsabteilung ergriffenen Maßnahmen im Fokus.
Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente hat jegliche Kenntnis von möglichen Vertuschungsversuchen des spanischen Fußballverbands (RFEF) im Zusammenhang mit dem Kuss-Skandal um Ex-Verbandschef Luis Rubiales zurückgewiesen. Am zweiten Verhandlungstag vor dem Nationalen Gerichtshof nahe Madrid betonte der Europameister-Coach, er habe an keinem Krisentreffen des Verbands nach dem WM-Finale der Frauen 2023 in Australien teilgenommen.
Nach eigenen Angaben wusste de la Fuente nichts von einer Presseerklärung, die im Namen von Weltmeisterin Jennifer Hermoso verfasst worden sein soll, um die Wellen der Empörung zu glätten. Zudem habe er "kein Wort" mit der Pressechefin des Verbands gesprochen und erst während der Heimreise im Flugzeug von den Entwicklungen erfahren. De la Fuente war während der Amtszeit von Rubiales zum Nationaltrainer aufgestiegen.
Hermoso bekräftigt Vorwürfe
Am Dienstag standen die Maßnahmen der RFEF-Kommunikationsabteilung im Mittelpunkt der Verhandlung. Der frühere Kommunikationsdirektor des Verbands, Pablo Garcia Cuervo, verteidigte seine Rolle beim Verfassen der Erklärung. Er erklärte vor Gericht, dass er den Text basierend auf einem Interview mit Hermoso erstellt und ihre Zustimmung eingeholt habe. Gleichzeitig bestritt er, die Spielerin aufgefordert zu haben, in einem gemeinsamen Video mit Rubiales aufzutreten, als sich der Skandal in Spanien weiter ausbreitete.
Hermoso hatte ihre Vorwürfe gegen Rubiales zum Prozessauftakt am Montag bekräftigt. Der frühere Verbandschef, der am 12. Februar aussagen soll, verteidigt sich weiterhin mit der Darstellung, es habe sich um ein "harmloses Küsschen unter feiernden Freunden" gehandelt. Die Staatsanwaltschaft fordert wegen sexuellen Übergriffs und Nötigung eine Haftstrafe von insgesamt zweieinhalb Jahren für den 47-Jährigen.
Die Anklage wegen Nötigung beruht auf dem Vorwurf, Rubiales habe Hermoso gedrängt, seiner Version eines einvernehmlichen Kusses zuzustimmen. Neben ihm müssen sich drei weitere Männer vor Gericht verantworten. Der Prozess läuft voraussichtlich bis zum 19. Februar.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur SID