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Nationalmannschaft: Nagelsmann nominiert EM-Kader – alles ist möglich


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Deutschland träumt vom EM-Titel
Ein genialer Schachzug

MeinungVon Andreas Becker

16.05.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 1042959814Vergrößern des Bildes
Drei für die deutsche Offensive: Havertz, Musiala und Wirtz (v.l.). (Quelle: IMAGO/Moritz Mueller/imago)
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Bundestrainer Julian Nagelsmann hat seinen vorläufigen Kader für die in vier Wochen startende Heim-EM berufen. Chancen, ein gutes Turnier zu spielen, sind da.

Fast eine Woche lang konnte Fußball-Deutschland mitraten und jeder Fan für seinen Lieblingsspieler hoffen. Es wurde gezittert und gebangt. Scheibchenweise hatte der DFB seinen Kader für die Heim-EM bekannt gegeben. Jetzt steht er fest, nichts geht mehr. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sich für vorläufig 27 Spieler entschieden.

Video | Mit diesem Video gibt der DFB seinen EM-Kader bekannt
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Quelle: Pressematerial

Ob es die richtige Wahl ist? Das wird sich spätestens mit dem Eröffnungsspiel am 14. Juni gegen Schottland zeigen. Denn ab dann wird es ernst. Es wird der erste Härtetest. Nicht mal aus sportlicher Sicht, aber die deutschen Spieler werden sich gegen die Lautstärke Tausender Schotten behaupten müssen. Dieses Spiel wird zum Gradmesser für den weiteren Turnierverlauf. Danach ist mit diesem Kader alles möglich.

Ist das DFB-Team nominell so gut aufgestellt wie England, Spanien oder Frankreich? Nein, die individuelle Klasse ist bei den drei genannten Mannschaften unweit größer. Doch Julian Nagelsmann hat den richtigen Mix gefunden: viele junge, aufregende Spieler und ein paar erfahrene, bewährte.

Mit Beginn seiner Amtszeit verfiel Nagelsmann noch ein bisschen in das Löw-Flick-Syndrom. Seine Vorgänger hatten immer wieder auf etablierte Kräfte gesetzt, die das in sie gesetzte Vertrauen aber nicht rechtfertigen konnten. Der Ex-Bayern-Trainer ging dann aber spätestens mit den Nominierungen für die zwei letzten Testländerspiele im Frühjahr gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) zu Recht einen anderen Weg.

 
 
 
 
 
 
 

Und er blieb diesem Kurs – auch gegen Widerstände – treu: Dass Mats Hummels und Leon Goretzka ausgebootet wurden, sorgte für viele Diskussionen. Und obwohl beide in den vergangenen Wochen durch gute bis starke Leistungen auf sich aufmerksam machen konnten, lässt Nagelsmann beide zu Hause. Dafür nominierte er unter anderem mit Aleksandar Pavlović und Chris Führich zwei aufregende Spieler, die sich im letzten Jahr ins Rampenlicht gespielt haben.

Um das Duo Florian Wirtz und Jamal Musiala beneidet uns die ganze Welt. Mit ihren Ideen und ihrer spielerischen Finesse können sie jede gegnerische Mannschaft aushebeln. Und dann sind da noch etablierte Kräfte wie Manuel Neuer, Thomas Müller, Kapitän İlkay Gündoğan und Toni Kroos. Vor allem damit, Kroos nach drei Jahren Pause zu einem DFB-Comeback zu überreden, ist Nagelsmann ein genialer Schachzug gelungen. Das deutete sich schon in den Spielen gegen Frankreich und die Niederlande an, in denen Kroos direkt wieder eine entscheidende und führende Rolle spielte.

Dieser Mix an Spielern, dazu das ganze Land bei einer Heim-EM im Rücken – es gibt schlechtere Voraussetzungen, um am Ende ein erfolgreiches Turnier zu spielen.

Der DFB im Wandel

Und ja, es stimmt: Noch vor wenigen Monaten hätten sich die meisten Fans wohl gewünscht, dass Deutschland das Turnier am besten absagt, zu schlecht waren die sportlichen Leistungen und die Außendarstellung des Verbandes.

Doch das hat sich gewandelt. Dem DFB sind in den letzten Wochen einige Coups gelungen: etwa die Vertragsverlängerungen von Sportchef Rudi Völler und Julian Nagelsmann geräuschlos über die Bühne zu bringen. Und auch die Nominierung einzelner Spieler über die verschiedensten Kanäle (Instagram, TV, Radio) war ein Marketing-Coup, an dem viele Fans großen Spaß hatten – und der die Vorfreude gesteigert hat.

Vorfreude auf vier Wochen Fußball bei einer Heim-EM, an deren Ende vielleicht der Titel steht. Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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