2:1 gegen die Niederlande Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik
Die DFB-Elf gewinnt auch den zweiten großen EM-Test. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann präsentiert sich in starker Form für das Heim-Turnier.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in Frankfurt/Main die Niederlande mit 2:1 (1:1) bezwungen. Das DFB-Team in der Einzelkritik.
Ter Stegen:
Ohne Abwehrchance bei Veermans Volley. Hielt gegen Simons den Sieg fest. Muss sich jetzt auf die EM-Reservistenrolle hinter Neuer einstellen.
Kimmich:
Hinten rechts ist jetzt sein Revier. Nahm die Rolle wieder souverän an. Dirigierte und motivierte die Kollegen. Offensiv ist auf der Außenbahn noch mehr möglich.
Rüdiger:
Defensiv aufmerksam und immer Herr der Lage. Verlor praktisch keinen Zweikampf. Seine weiten Diagonalpässe öffneten geschickt das Feld.
Tah:
Stellungsfehler beim Gegentreffer, danach in seiner Bayer-Form. Grätschte viele Bälle weg und ist ein souveräner Abwehrstabilisator.
Mittelstädt:
Ließ sich vom Fauxpas beim Gegentor nicht beirren. Schwebte förmlich nach seinem Premierentreffer. Gab keinen Ball verloren. Ist ein großer Gewinner der Testwoche.
Andrich:
Räumte als Nebenmann von Kroos alles weg. Das ist sein Auftrag. Hat sich als Arbeiter gegen zwei Top-Teams für die EM in beste Position gebracht.
Kroos:
Die Holländer stellten ihm Reijnders auf die Füße. Schuf sich trotzdem seine Räume und verteilte die Bälle präzise. Übernahm für die letzte halbe Stunde die Kapitänsbinde.
Musiala:
Dribbelte Oranje in Grund und Boden. Machte dabei zu oft einen Schritt zu viel. Hatte die Großchance zum Siegtor (75.). Sein größter Gegner war der rutschige Rasen.
Gündogan:
Der Kapitän war viel präsenter als gegen Frankreich. Füllte gekonnt den Raum zwischen den Zauberern Musiala und Wirtz. Nach einer knappen Stunde runter.
Wirtz:
Mr. Überall. Der Leverkusener ist neben Kroos die prägende Figur der neuen Fußball-Freude. Technisch brillant und wehrhaft gegen robuste Attacken von Oranje.
Havertz:
Der Arsenal-Profi bewegt sich geschmeidig zwischen den Linien. Kein klassischer Mittelstürmer, aber immer auf der Lauer für den nächsten Pass von Wirtz oder Musiala.
Führich:
Kam für Gündogan, ging mutig drauf und zeigte bei einem Solo seine Qualitäten. Läuft es in Stuttgart weiter gut, ist er bei der EM als Backup dabei.
Groß:
Erste Länderspiel-Minuten seit September für den Brighton-Profi. Mit seiner Ballsicherheit und Übersicht kann er jederzeit die Rolle neben Kroos ausfüllen.
Füllkrug:
Kam für 20 Minuten als Joker für das Sturmzentrum und setzte wieder einmal den Lucky Punch. Tor Nummer elf im 15. Länderspiel untermauert seinen Wert für die EM.
Müller:
Der Routinier sang vor dem Spiel bei "Major Tom" laut mit. Den Tor-Jingle konnte er dann bei seiner Riesenchance nicht starten. Bei der EM soll er mit seiner Erfahrung punkten.
Henrichs:
Durfte in der Schlussphase als rechter Verteidiger ein paar Länderspiel-Minuten sammeln. Sein EM-Plus: Er kann auf beiden Seiten verteidigen.
Raum:
Kam wie sein Leipziger Kollege Henrichs für die Schlussphase. Wird vermutlich mit genau diesem um einen Turnierplatz kämpfen müssen.
- Nachrichtenagentur dpa