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DFB: Erste Spiele für Julian Nagelsmann gegen USA und Mexiko – warum jetzt?


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Bundestrainer steht vor dem Debüt
Darum ist das DFB-Team um zwei Uhr nachts zu sehen


Aktualisiert am 11.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Julian Nagelsmann: Deutschlands Bundestrainer kommt gut gelaunt am Hotel in Foxborough an.Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann: Deutschlands Bundestrainer kommt gut gelaunt am Hotel in Foxborough an. (Quelle: Federico Gambarini)

Sein erstes Länderspiel wird Julian Nagelsmann im US-amerikanischen Hartford bestreiten. Doch warum trat der DFB die Reise überhaupt an?

Thomas Tuchel äußerte seine Zweifel, Lothar Matthäus sparte nicht mit Kritik. Und auch Nationalspieler Leon Goretzka ließ verlauten, dass die USA-Reise des DFB-Teams zu einem ungünstigen Zeitpunkt komme.

"Es ist nicht optimal, was die Reiserei betrifft. Klar ist das extrem, das habe ich so auch noch nicht erlebt", sagte der Bayern-Spieler bei DAZN über den Kurztrip der Nationalmannschaft über den Atlantik. Beim vergangenen Lehrgang im September, bei dem Ex-Trainer Hansi Flick noch für die Nominierung verantwortlich war, hatte Goretzka gefehlt. Unter Neu-Coach Julian Nagelsmann gehört der 28-Jährige nun wieder zum Aufgebot.

Ungünstige Anstoßzeit gegen Mexiko

Mehr als die Reiserei stört den früheren Schalke-Spieler jedoch die Tatsache, dass eines der beiden Spiele des DFB-Teams für die daheimgebliebenen Fans nur schwer zu sehen sein wird. Während das erste Match am Samstag (14. Oktober) gegen die USA noch zu einer guten Sendezeit um 21 Uhr stattfindet, wird das Duell gegen Mexiko in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (18. Oktober) um 2 Uhr früh angepfiffen.

"Das kann man nicht so wirklich nachvollziehen", kritisierte Goretzka die für Arbeitnehmer und Kinder ungünstige Anstoßzeit. Nach t-online-Informationen war die Uhrzeit für das Spiel der Kompromiss zwischen den Verbänden, nachdem man für das Samstagabendspiel gegen die USA eine angenehme deutsche TV-Anstoßzeit bekommen hatte. Die Partie in Philadelphia gegen Mexiko steigt entsprechend um 20 Uhr Ortszeit, ist also für den dortigen TV-Markt deutlich freundlicher. Das Duell mit Deutschland ist für Gegner Mexiko ein Teil der seit 20 Jahren stattfindenden "MexTour" in den USA.

Doch warum reist das DFB-Team ausgerechnet jetzt in die USA? Weniger als ein Jahr vor der Heim-EM?

Der derzeit verantwortliche Sportdirektor Rudi Völler hatte die Reise nicht geplant. Sie wurde bereits zu Zeiten Oliver Bierhoffs in Angriff genommen. Trotz seiner anfänglichen Skepsis sei die Reise gut, ließ Völler in einem vom DFB veröffentlichten Text mitteilen. "Mit Blick auf die kommende Weltmeisterschaft ist es wichtig, sich auch vor Ort den Fans zu präsentieren, Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen", so der 63-Jährige. Die WM 2026 findet in den USA, Mexiko und Kanada statt. Es ist das erste Turnier, das mit 48 statt wie in den letzten Jahren 32 Mannschaften ausgetragen wird.

Nach Angaben des DFB hätte es auch keine Möglichkeit gegeben, die Reise erst nach der Heim-EM im kommenden Jahr anzutreten, da im Anschluss an die Europameisterschaft bereits Pflichtspiele in der Nations League sowie daran anknüpfend die WM-Qualifikationsspiele stattfinden.

"Wichtige Gespräche führen und Kontakte knüpfen"

Angesichts der zuletzt schwachen Ergebnisse der Nationalmannschaft dürften die Gegner aus den USA (Weltranglistenplatz 11) und Mexiko (Platz 12) durchaus Größen sein, die dem DFB-Team (Platz 15) Paroli bieten können – und entsprechend eine sportliche Herausforderung darstellen. Nichtsdestotrotz stehen bei der Reise das "Präsenzzeigen" und die Markenbildung im Vordergrund. "Wir werden im Rahmen der zehntägigen USA-Reise wichtige Gespräche führen und Beziehungen knüpfen", ließ Holger Blask, Geschäftsführer der DFB GmbH & Co. KG, verlauten.

 
 
 
 
 
 
 

Der neue Bundestrainer äußerte derweil Verständnis für Vereinstrainer wie Bayerns Thomas Tuchel und Dortmunds Edin Terzić, die Kritik an der Reise geäußert hatten. Insbesondere die Nationalspieler Borussia Dortmunds sind von den Strapazen der Reise betroffen, eröffnet der BVB doch schon zwei Tage nach dem Mexiko-Spiel gegen Werder Bremen den achten Bundesliga-Spieltag (20. Oktober).

"Aus Vereinstrainersicht, da braucht man nicht rumzulügen, ist es relativ normal, dass man der Reise kritisch gegenübersteht. Das würde ich wahrscheinlich genauso sagen, wenn ich noch im Verein wäre", sagte Nagelsmann, der bis zum vergangenen März selbst noch Vereinstrainer beim FC Bayern war. Nun gilt sein Fokus jedoch voll und ganz der erfolgreichen Heim-EM, von dem er sich von der USA-Reise nicht abbringen lassen möchte. "Wir haben alle eine große Verantwortung, die wir auch spüren, den besten Fußball für Deutschland zu spielen. Demnach sollten wir die Zeit nutzen und positiv damit umgehen." Mit einem Sieg zum Debüt am Samstag wäre ein positiver Anfang getan.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräche mit dem DFB
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