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Nagelsmann ist neuer Bundestrainer: "Dummes Zeug" – Felix Magath teilt aus


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Diskussion um Nationalmannschaft
"Das ist dummes Zeug" – Felix Magath teilt aus


Aktualisiert am 25.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Klare Worte: Felix Magath im "Doppelpass" von Sport1.Vergrößern des Bildes
Klare Worte: Felix Magath im "Doppelpass" von Sport1. (Quelle: Screenshot Sport1)
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Ist Julian Nagelsmann der Richtige für die deutsche Nationalmannschaft? Im "Doppelpass" bei Sport1 sprechen Felix Magath und Stefan Effenberg Klartext.

Die Berufung von Julian Nagelsmann zum neuen Bundestrainer bewegt Fußball-Deutschland noch immer. Und der 36-Jährige wird auch weiter durchaus kritisch gesehen. Im Fußball-Talk "Doppelpass" bei Sport1 am Sonntag war die Personalie ebenfalls großes Thema.

Stammgast und t-online-Kolumnist Stefan Effenberg betonte direkt: "Ich wäre überzeugt davon gewesen, dass Felix Magath der Richtige ist." Der 55-Jährige hatte sich bereits zuvor für den langjährigen Bundesligatrainer als Zwischenlösung für den DFB bis einschließlich der EM 2024 ausgesprochen. Und erklärte nun erneut, warum: "Wenn einer mit dieser Persönlichkeit, dieser Erfahrung, dieser Aura dort steht – wir haben es ja bei Rudi Völler gesehen. Der stand gegen Frankreich an der Seitenlinie, hat die Teambesprechung gemacht, und danach haben die Jungs alle gesagt: 'Das war ein Traum, da zuzuhören, da spricht einer, zu dem du aufschaust.'"

"Er hat gelernt aus seinen Fehlern"

Allerdings sei er trotzdem auch bei Nagelsmann zuversichtlich: Nach der Vorstellungs-Pressekonferenz beim DFB am Freitag müsse man sagen: "Er hat gelernt aus seinen Fehlern. Ich weiß sehr wohl, was bei Bayern falsch gelaufen ist, dass es zu seiner Entlassung gekommen ist. Wenn er das verändert und diese Fehler auch reflektiert, dann kann es erfolgreich sein."

Trotzdem sieht Effenberg mögliche Probleme. "Bundestrainer zu sein, ist eine große Chance für Nagelsmann. Sie ist aber auch mit Risiken für ihn verbunden", war diese Woche Effenbergs t-online-These, die in der Sendung besprochen wurde. "Es sind noch sechs Spiele, dann wird die EM im eigenen Land gespielt", erklärte der frühere Nationalspieler. "Sollte das nicht funktionieren, dann war das natürlich ein großes Risiko für ihn. Was passiert denn mit Nagelsmann in der Zukunft, sollte es nicht so laufen?"

"Du brauchst nicht über Training reden"

Auch Magath war Gast der Sendung – und betonte: "Vereinstrainer und Nationaltrainer sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wobei der FC Bayern einer Nationalmannschaft natürlich schon recht nahe kommt." Über einen kurzen Zeitraum könne ein Nationaltrainer nur wenig bewirken. "Du brauchst nicht über Training reden", so Magath. "Du kannst in drei Tagen, wenn du am Wochenende ein Bundesligaspiel hattest und dann am Mittwoch oder Freitag ein Länderspiel, im Training nichts machen. Was oft gesagt wird, ist: 'Du musst einmal trainieren, und dann spielt die Mannschaft anders.' Das ist dummes Zeug. Um Zusammenspiel herzustellen, braucht es Zeit."

Der 70-Jährige erinnerte an seine eigene Karriere: "Kein Mensch kann einen Spieler über drei, vier Wochen verändern. Ich war immer ein Spieler, der im zentralen Mittelfeld oder halb links gespielt hat. Wenn ich dann mal rechts spielen sollte, dann konnte ich das nicht. Und das konnte man mir auch nicht in drei Wochen beibringen." Magath redete sich in Rage – und teilte auch gegen einen ehemaligen Bundestrainer aus: "Ich halte viel von Jürgen Klinsmann, aber er hat damit angefangen. Er hat 2006 geglaubt, dass durch sein Training die Nationalspieler besser werden – ist natürlich dummes Zeug." Der frühere Meistertrainer betonte: "In der Liga werden die Spieler geformt, nicht in der Nationalmannschaft."

Effenberg: Müller wird es schwer haben

Effenberg fügte hinzu: "Mit Sicherheit" würden sich zahlreiche Nationalspieler über Nagelsmanns Berufung freuen. Jedoch: "Nagelsmann hat sich in Hoffenheim und Leipzig und bei Bayern München dadurch ausgezeichnet, dass er extrem detailgetreu und detailverliebt gearbeitet hat." Bei den Bayern aber seien "Spieler wie Lewandowski gekommen und haben gesagt: Das ist zu viel, man muss mir nicht den Laufweg oder den Passweg erklären. Das sind Nationalspieler. Und die übernimmt er jetzt." Gerade in diesem Zusammenhang traf Effenberg eine düstere Prognose für einen Weltmeister: "Ich glaube, Thomas Müller ist so eine Personalie, der wird es bei Nagelsmann schwer haben."

Prinzipiell aber habe er "ein fertiges Produkt. Das sind alles fertige Spieler, du musst sie nur zusammenführen zu einer Mannschaft."

Verwendete Quellen
  • Aussagen von Stefan Effenberg und Felix Magath im "Doppelpass" vom 24.09.2023
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