"Weltmeister im Ausredensuchen" Matthias Sammer attackiert den DFB mit harschen Worten
Der DFB steckt nach dem schlechten sportlichen Abschneiden bei gleich mehreren Turnieren in einer sportlichen Krise. Matthias Sammer findet dafür deutliche Worte.
Ex-Fußball-Profi und BVB-Berater Matthias Sammer hat scharfe Kritik am Zustand des deutschen Fußballs geübt. "Ich werde mich früher oder später noch deutlicher zu Wort melden, denn der deutsche Fußball ist in meinen Augen in der größten Krise, seit ich denken kann", sagte der 55-Jährige im "Bild"-Podcast "Phrasenmäher", aus dem die Sportbild Auszüge veröffentlichte. Sammer weiter: "Wir sind maximal Weltmeister und Europameister im Ausredensuchen und darin, Erklärungen zu finden, warum es nicht funktioniert. Ich bin schockiert und fassungslos, wie man diese Riesenkrise schönredet, ohne dass man Verantwortung übernimmt."
Was genau Sammer kritisiert, wird aus den veröffentlichten Auszügen nicht klar. Eine Ergebniskrise im deutschen Fußball ist aber nicht abzustreiten. Bei den Weltmeisterschaften in Russland 2018 und in Katar 2022 flog die Männer-Nationalmannschaft zweimal in Folge schon in der Vorrunde raus.
Sammer: Gegner sollen wieder Angst haben
Nicht mal ein Jahr vor Beginn der Heim-EM präsentiert sich das Team von Bundestrainer Hansi Flick zudem weiter in schlechter Verfassung. Bei den letzten Testspielen setzte es unter anderem eine 0:2-Niederlage gegen Kolumbien und eine 0:1-Pleite in Polen.
Auch die Frauen-Nationalmannschaft präsentiert sich wenig besser: Sie scheiterte zuletzt bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland bereits in der Vorrunde.
Sammer machte deutlich, dass Deutschland für viele andere Nationen derzeit kein zu fürchtender Gegner ist. "Wir müssen nicht gleich wieder alles gewinnen, aber dass man da draußen aus sportlicher Sicht wieder Angst hat, gegen Deutschland zu spielen, weil man weiß, die zu schlagen, ist fast unmöglich – da müssen wir schnell wieder hinkommen. Das ist mein großer Wunsch!", sagte er.
- bild.de: "Sammer rechnet mit deutschem Fußball ab"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
