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DFB-Bundestrainer | Hansi Flick wird deutlich: "Es kotzt mich an"


DFB-Team in der Krise
Bundestrainer Flick wird deutlich: "Ich habe keinen Bock mehr darauf"

Von dpa, sid, t-online
Aktualisiert am 31.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Hansi Flick: Der Bundestrainer bezieht mit deutlichen Worten zur aktuellen Situation Stellung.Vergrößern des Bildes
Hansi Flick: Der Bundestrainer bezieht mit deutlichen Worten zur aktuellen Situation Stellung. (Quelle: IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel)
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Seit Monaten wird die Kritik an Bundestrainer Hansi Flick immer lauter. Jetzt wird der DFB-Coach selbst deutlich – und gibt keine Garantien.

Nach den dürftigen Vorstellungen im ersten Halbjahr hat Bundestrainer Hansi Flick erneut deutliche Worte gewählt und will mit der Fußball-Nationalmannschaft schnell die Wende schaffen. "Es geht darum, wieder ein Selbstverständnis zu entwickeln", sagte der 58-Jährige im kicker-Interview, "ich habe keinen Bock mehr darauf, Spiele zu verlieren, es kotzt mich an."

Wegen der enttäuschenden Vorstellungen gegen die Ukraine (3:3), Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) im Juni hatte es viel Kritik gehagelt – auch für Flick. Diese konnte der Trainer zwar nachvollziehen, aber nur teilweise. "Jede Kritik ist zulässig und berechtigt", so Flick. In der Nachbetrachtung der Spiele sei es "aber auch wichtig, dass wir das erste Halbjahr zur Testphase erklärt haben. Da wir die Testphase und unsere Experimente klar kommuniziert hatten, hätte ich mir gewünscht, dass das in der Beurteilung auch Berücksichtigung findet."

"Bei Gegenwind zusammengebrochen"

Das ändert nichts daran, dass auch Flick einiges nicht gefiel: "Insbesondere gegen Kolumbien sind wir bei Gegenwind zusammengebrochen. So wollen wir eine deutsche Mannschaft nicht sehen." Das DFB-Team müsse "wieder ausstrahlen: Wir sind Deutschland, die anderen sollen erst mal herkommen. Und sie sollen merken, dass es schwer wird gegen uns. Das muss wieder rein."

Ab jetzt und in den September-Länderspielen gegen Japan und Frankreich geht es für Flick in die entscheidende Phase der Vorbereitung auf die Heim-EM 2024 und darum, "unser Kernteam" zu finden: "Unsere Grundformation wird eine Viererkette sein."

Flick hatte sich zuletzt auf dem 65. Internationalen Trainer-Kongress des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer in nie dagewesener Schärfe gegen die Kritik an seiner Person gewehrt. "Ich finde es eine große Dreistigkeit zu behaupten, dass die Nationalmannschaft die Spieler nicht nach dem Leistungsprinzip einlädt", sagte er in Bremen.

Keine Garantien für Neuer und Müller

Um deutlich zu machen, dass er auf das Leistungsprinzip setzt, möchte Flick auch den Routiniers Manuel Neuer und Thomas Müller keine Garantien geben und zunächst abwarten, bis beide wieder fit sind. Bei den enttäuschenden Länderspielen im Juni bekam Müller angesichts der angekündigten Experimente eine Pause, Neuer begann nach seinem Beinbruch im vorigen Dezember erst wieder mit dem Aufbautraining.

Flick hat nach eigenen Angaben mit den derzeit nicht einsatzfähigen Routiniers von Meister FC Bayern München gesprochen. "Ich habe mit Manuel telefoniert. Ich wünsche mir und ganz Fußball-Deutschland, dass Manuel so zurückkommt, wie wir ihn alle kennen. Vor allem wünsche ich es ihm", erklärte der Bundestrainer. Der 37-jährige Neuer wird bis zum Bundesliga-Start am 18. August bei Werder Bremen noch nicht wieder zur Verfügung stehen.

Flick will sich mit Müller zusammensetzen

Flick verwies darauf, dass Neuers derzeitiger Nationalmannschafts-Vertreter Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona überragend halte und es auch im DFB-Team gut gemacht habe. "Wir sind auf dieser Position wirklich sehr, sehr gut aufgestellt", sagte Flick.

Ansprüche auf den Platz im Tor meldet auch Kevin Trapp von Eintracht Frankfurt an. "Mein Ziel ist es, mit meinen Leistungen und Erfolgen mit der Eintracht im kommenden Jahr die Tür zu öffnen, um als Nummer 1 im Tor zu stehen", sagte der 33-Jährige ebenfalls im "Kicker".

Zu Müller kündigte Flick an: "Wir werden uns auch noch mal zusammensetzen und ausführlich reden. Auch bei ihm geht es zunächst darum, dass er fit wird, er hat in der Vorbereitung wichtige Wochen verpasst." Der 33-Jährige fehlt wegen einer Hüftverletzung auf der derzeitigen Asien-Reise des FC Bayern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen SID und dpa
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