Bei Wiederwahl DFB verweigert Infantino seine Unterstützung
Bis zuletzt hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf die Frage nach Unterstützung Infantinos bei dessen Wiederwahl offengelassen. Jetzt herrscht Klarheit.
Der DFB wird Fifa-Präsident Gianni Infantino bei dessen angestrebter Wiederwahl an diesem Donnerstag in Kigali nicht unterstützen. "Wir haben in den vergangenen Wochen zu verschiedenen Fragestellungen von der Fifa keine oder nur unzureichende Informationen erhalten", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Mittwoch einer Mitteilung zufolge. Die Fifa müsse "im Umgang mit den nationalen Verbänden deutlich offener und transparenter werden. Sie sollte im eigenen Interesse erklären, wie und warum bestimmte Entscheidungen zustande kommen und wer an ihnen mitgewirkt hat. Das ist zuletzt nicht immer der Fall gewesen."
Auch Schweden und Norwegen unterstützen Infantino nicht
Gewählt wird in Ruanda beim Kongress des Weltverbandes (ab 8 Uhr MEZ). Der Schweizer Infantino wird von der großen Mehrheit der 211 Fifa-Mitgliedsverbände unterstützt. Einen Gegenkandidaten gibt es nicht, möglich ist deshalb die Bestätigung im Amt per Applaus wie bei der vorigen Wahl Infantinos vor vier Jahren. Vor dem DFB hatten auch der schwedische und der norwegische Verband angekündigt, den 52 Jahre alten Infantino nicht zu unterstützen.
Es habe am Mittwoch "einen konstruktiven Austausch mehrerer europäischer Verbände mit der Fifa-Spitze zu strittigen Themen" gegeben, berichtete Neuendorf aus Kigali. "Gemeinsam verbinden wir damit die Hoffnung auf eine Verbesserung der künftigen Zusammenarbeit. Ich bin an einem kritisch-konstruktiven Dialog mit der Fifa, insbesondere auch mit ihrem Präsidenten, interessiert, und hoffe, dass sich dieser in den kommenden Jahren realisieren lässt."
Infantino ist seit 2016 im Amt. Da er vor sieben Jahren zunächst die Restamtszeit des gesperrten Joseph Blatter übernommen hatte, ist eine weitere Wiederwahl im Jahr 2027 bis 2031 laut der Fifa-Statuten möglich.
- Mitteilung des DFB