Neuer DFB-Direktor Wieso Rudi Völler erstmal zögerte
Der neue DFB-Direktor heißt Rudi Völler. Bei seiner Vorstellung am Freitag betonte er, zunächst gezögert zu haben, doch jetzt mit voller Überzeugung an sportlichem Erfolg arbeiten zu wollen.
Rudi Völler hat seinen Job als neuer Direktor der Nationalmannschaft etwas zögerlich angetreten. Das verriet er bei seiner offiziellen Vorstellung im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem DFB-Campus. "Ich habe erst mal gefragt: Gibt's denn keinen anderen?", erklärte er. Letztendlich überzeugt habe ihn aber die Tatsache, dass er nicht alle Aufgaben seines Vorgängers Oliver Bierhoff übernehmen müsse und auch einen Fokus auf die nächsten eineinhalb Jahre bis zur Heim-EM setzten könne, so Völler weiter. Darüber hinaus sehe er sich nicht weiter als Nationalmannschaftsdirektor.
Über die Zusammenarbeit mit Bundestrainer Hansi Flick sagte Völler: "Natürlich werden wir uns austauschen." Ein Schattenbundestrainer wolle er aber nicht sein. "Eines ist klar, Hansi Flick ist der Bundestrainer, der wird die Entscheidungen treffen", so Völler weiter.
Mannschaft soll wieder "volksnäher" sein
Die Mannschaft selbst solle in Zukunft wieder näher an den Fans sein und sie begeistern. "Die Basis von allem sind die Nationalspieler, der Bundestrainer, dass wir uns sportlich gut verkaufen, aber uns auch im Vorfeld volksnäher geben", sagte Völler. Es sei aber scheinheilig zu sagen, dass die Nationalmannschaft in Vorbereitung auf Länderspiele nun wieder in Sportschulen gehe. Dies könne man mal machen, "aber wichtig ist, dass wir sportlichen Erfolg haben", betonte er.
Dabei zeigte sich Völler optimistisch, dass genau dieser Erfolg schon bei der Heim-EM 2024 wieder möglich sei. "Ich bin überzeugt, dass wir eine Mannschaft haben, die in anderthalb Jahren um den Titel mitspielen kann", sagte er. "Wir dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind. Wenn ich diesen Kader sehe, werden wir eine gute EM spielen. Da bin ich mir sicher. Aber das kommt natürlich nicht von alleine", so der neue Direktor weiter.
Die ganze Pressekonferenz zum Nachlesen im Liveticker:
14.27 Uhr: Das war's. Die Pressekonferenz ist beendet.
14.25 Uhr: Wie werden die übrigen Positionen, die Bierhoff eingenommen hat, weiter besetzt und wie lange wird das dauern? "Das kann ich jetzt in der Tat noch nicht sagen", so Neuendorf. Zunächst werde darüber nachgedacht, wie die Arbeit weiter strukturiert werde und welche Aufgaben es brauche. Dann werde über eine eventuelle Besetzung der Positionen entschieden.
14.23 Uhr: Kann sich Völler vorstellen, auch über 2024 hinaus, die Mannschaft zu begleiten? Die Antwort: Nein. Sein Plan sei eine erfolgreiche Heim-EM. "Das ist der Grund, warum ich das mache."
14.21 Uhr: "Ich bilde mir nicht ein, dass ich dazu berufen bin, die ganzen Strukturen des DFBs zu verändern", erklärt Völler auf die Frage, ob er dafür gemacht sei, die Zukunft zu gestalten. Dafür gebe es andere fähige Leute. Sein Job sei, die Mannschaft zu einer erfolgreichen Heim-EM zu führen.
14.17 Uhr: Auch Watzke bemängelt einen falschen Fokus in der Spielphilosophie. Als Beispiel nennt er die Verteidigung, die wieder mit mehr Leidenschaft gestaltet werden müsse. Dabei seien auch die Klubs in der Verantwortung. Völler habe dabei einen guten Draht zu den Klubs.
14.16 Uhr: "Eine gewisse Konfliktfähigkeit gehört auch dazu", sagt Watzke. Völler habe die Eigenschaft, auch nach harten Diskussion Menschen wieder zusammenzuführen. "Das ist ganz wesentlich dabei."
14.14 Uhr: Watzke erklärt, er habe Völler aus dem Bauch heraus für die Position vorgeschlagen. Nach weitergehenden Abstimmungen habe er dann den Eindruck gehabt, dass auch die anderen Mitglieder der Taskforce Völler befürworten würden.
14.11 Uhr: Angesichts der erneuten Besetzung der Postion sowie der Taskforce nur mit Männern betont Neuendorf, dass der DFB trotzdem für Diversität stehe. Generell sei der Frauenanteil im DFB gestiegen. Im Falle Völler gehe es aber um eine Fokussierung auf das Männer-Turnier 2024. Bei allem darüber hinaus würden auch wieder mehr Frauen einbezogen.
14.10 Uhr: Besondere Aktionen, um wieder mehr Nähe zur Mannschaft zu schaffen, brauche es nicht unbedingt. Wichtig sei, dass die Mannschaft Leidenschaft zeige. Am Ende sei der sportliche Erfolg entscheidend.
14.07 Uhr: "Wichtig wird sein, dass wir anders auftreten", wiederholt Völler. Argentinien und Kroatien hätten das hinbekommen. "Da muss mir doch keiner sagen, dass die Kader besser sind." Deutschland dürfe sich nicht kleiner machen, als es ist. Es komme nicht von alleine, aber Deutschland werde eine gute EM spielen. "Wir kriegen das hin, davon bin ich fest überzeugt."
14.02 Uhr: "Ich glaube, wir haben tolle Jungs", lobt Völler die Nationalspieler. Sie hätten alle schon ihre Leistung gezeigt. Deshalb sei er "total optimistisch", dass der DFB mit diesen Spielern erfolgreich sein könnte. Wichtig sei, die Nachwuchsarbeit so zu gestalten, dass das auch in sechs bis acht Jahren noch gehe.
- YouTube-Kanal des DFB
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa