Weniger Fans in Stadien Griechische Clubs erbost über neue Corona-Maßnahmen
Athen (dpa) - Mit scharfer Kritik haben die griechischen Top-Clubs und Teile der Medien auf neue Corona-Maßnahmen in Fußballstadien reagiert. Wegen der Omikron-Variante dürfen künftig nur noch 10 Prozent der Sitzplätze belegt werden.
Maximal tausend Fans können dann noch live dabei sein, hatte Gesundheitsminister Thanos Plevris angekündigt. "Wir sind sprachlos angesichts dieser Entscheidung, mit der die Stadien effektiv geschlossen werden", teilte Olympiakos Piräus mit. Bisher mussten die Fans geimpft sein und Maske tragen, eine Begrenzung der Zuschauerzahlen gab es nicht.
Organisatorische Schwierigkeiten
"Wir können nicht vor jedem Match tausend Auserwählte bestimmen - unter den vielen tausend Fans, die sich extra haben impfen lassen, um ins Stadion zu können", hieß es von Olympiakos weiter. Der Club kritisiert die Maßnahme zudem als kontraproduktiv: "Leider werden alle unsere Fans sich nun in geschlossenen Räumen treffen, um die Spiele zu sehen - anstatt draußen an der frischen Luft."
PAOK Saloniki sieht jene Fans bestraft, die sich für eine Impfung entschieden und eine Dauerkarte gekauft haben. Der Club fordert eine Belegung von mindestens 30 Prozent. Panathinaikos Athen kritisiert, dass Stadien geschlossen würden, während sich im öffentlichen Nahverkehr die Menschen in überfüllten Bussen und Bahnen drängten.
Lautes Medienecho
"Zum Totlachen!" und "Leere Hirne!", titelten griechische Sportzeitungen. Die Clubs der nationalen Super League haben ein Treffen anberaumt, um sich gemeinsam gegen die Maßnahmen zu wehren. Griechenland ist stark von der Omikron-Variante betroffen. Die Gesundheitsbehörde verzeichnete fast 10.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, so viele wie nie zuvor.