Absagen und Fan-Proteste Trainersuche bei Tottenham wird zum Chaos
Seit der Entlassung von José Mourinho bei Tottenham sind bereits zwei Monate vergangen. Die Suche nach einem Nachfolger läuft schwierig für die Spurs. Besonders in den vergangenen Tagen.
Gennaro Gattuso wird es also auch nicht. Den "Knurrer" wird es an der Seitenlinie in der Premier League in der kommenden Saison nicht geben, zumindest nicht bei Tottenham. Das ist laut übereinstimmenden Medienberichten das Ergebnis von Gesprächen zwischen dem Italiener und den Verantwortlichen der Spurs am Donnerstag.
Zuvor gab es unter dem Hashtag "#NoToGattuso" Proteste aus den Reihen der Tottenham-Fans, nachdem die Gerüchte über ihn als möglichen neuen Trainer aufkamen. Umstrittene Aussagen über Frauen, gleichgeschlechtliche Ehen und Rassismus waren der Auslöser dafür, dass einige Anhänger Gattuso nicht als ihren Coach sehen wollten. Doch zu konkreten Gesprächen über Vertragsdetails kam es erst gar nicht nach der Absage des Klubs, der immer noch ohne einen Mourinho-Nachfolger da steht.
Dabei sah es Anfang der Woche noch vollkommen anders aus. Es hieß, der Portugiese Paulo Fonseca, der bei der Roma durch besagten Mourinho ersetzt wurde, sei der Favorit und der Vertrag bereits ausgehandelt. Nur die Unterschrift fehlte noch. Doch am Donnerstag folgte dann das überraschende Aus für die Gespräche. Der Grund lag offenbar daran, dass Tottenham Unterschiede im Nettogehalt durch höhere Steuern im Vergleich zu Italien nicht ausgleichen wollte, weshalb Fonsecas Forderungen ihnen zu hoch waren.
Auch Conte und Pochettino werden es nicht
Vor dem Portugiesen war Antonio Conte der Wunschkandidat. Der Italiener, der Inter Mailand nach dem Meistertitel verlassen hatte, wollte jedoch den Mitarbeiterstab stark verändern und viele Assistenten mitbringen. Das gefiel den Spurs-Offiziellen nicht, die den Wunsch ablehnten und dadurch eine Absage von Conte kassierten.
Auch ein Comeback von Mauricio Pochettino, der Tottenham überhaupt in den letzten Jahren zu einem englische Spitzenklub gemacht hatte, ehe er gefeuert wurde, ist unrealistisch. Paris hat keinerlei Interesse daran, den Argentinier gehen zu lassen.
Und so stehen die Spurs wenige Wochen vor dem Start in die Saisonvorbereitung noch immer ohne Trainer da, weshalb der Klub auf dem Transfermarkt mehr oder weniger inaktiv ist und Topstars wie Harry Kane über einen Abgang nachdenken. Die chaotische Lage setzt besonders Daniel Levy unter Druck, der zeitnah mit einer guten Lösung um die Ecke kommen sollte.