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Diego Maradona (✝60): Die zehn größten Momente seiner Fußballkarriere


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Erinnerungen an einen Jahrhundertathleten
Diego Maradona: Die größten Momente seiner Fußballkarriere


Aktualisiert am 26.11.2020Lesedauer: 4 Min.
Diego Maradona: Sein erstes Spiel auf europäischem Boden bestritt er ausgerechnet im Emsland.Vergrößern des Bildes
Diego Maradona: Sein erstes Spiel auf europäischem Boden bestritt er ausgerechnet im Emsland. (Quelle: Horstmüller/imago-images-bilder)
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Zwei Weltrekordtransfers, die "Hand Gottes", das Fifa-Jahrhunderttor – der Mann, der hinter all diesem steht, ist tot: Diego Maradona erlag einem Herzstillstand. Doch als Fußball-Ikone bleibt er unvergessen.

Diego Maradona ist tot. Der Weltmeister von 1986, der inoffizielle Stadtheilige Neapels, die "Hand Gottes" erlag im Alter von nur 60 Jahren einem Herzstillstand. Die Fußballwelt trauert, sein Heimatland Argentinien steht wortwörtlich still: Die Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

Doch bei all der Trauer sollte das Erinnern nicht zu kurz kommen. An den begnadeten Fußballer Maradona. An das Schlitzohr. Den "Goldjungen". t-online blickt auf eine bemerkenswerte Sportkarriere zurück.

Die zehn größten Momente in Diego Maradonas Fußballkarriere

1976: Profidebüt für die Argentinos Juniors – mit nur 15 Jahren

In ärmliche Verhältnisse am Stadtrand Buenos Aires' hineingeboren, entdeckt Maradona früh seine Liebe zum und sein Talent für den Fußball. Schon mit neun Jahren entdeckten ihn Talentspäter der Argentinos Juniors beim Straßenkick, holen "El Pibe de Oro", den Goldjungen, in den Verein. Bereits zwei Wochen nach seinem Profidebüt im Oktober 1976 traf er erstmals für den Verein. Fünf Jahre wird er bleiben, in der Zeit stetig wachsen und seinen Verein 1980 zur ersten Vizemeisterschaft der Klubgeschichte führen.

1979: Bester Spieler der U20-Weltmeisterschaft

Die U20-Weltmeisterschaft gilt unter europäischen Fußballmanagern als das größte Schaufenster für Talente. Maradona jedoch entwuchs diesem Schaufenster bei der U20-WM 1979. Als herausragender Akteur wurde er von der Fifa zum besten Spieler des Turniers gewählt. Spätestens jetzt war "Diegito" auch auf dem alten Kontinent ein Begriff. Die Auszeichnung giebt dem Hochbegabten einen weiteren Schub, bereits ein Jahr später wird er zum argentinischen sowie südamerikanischen Fußballer des Jahres gewählt.

1982: Weltrekordwechsel zum FC Barcelona

Nach nur einem Jahr bei seinem Herzensverein Boca Juniors wechselt Maradona 1982 nach Europa. Der FC Barcelona überweist 7,3 Millionen US-Dollar nach Buenos Aires – Weltrekord.

1982: Maradonas Europa-Debüt – im Emslandstadion des SV Meppen

Sein Debüt für Barca absolviert Maradona nicht im gigantischen Camp Nou, nicht im pompösen Estadio Santiago Bernabeu – nein, seinen ersten Auftritt in Europa hatte der Argentinier im deutschen Emsland. Am 3. August 1982 läuft Maradona in einem Freundschaftsspiel gegen den heutigen Drittligisten SV Meppen auf. Einen besonders bleibenden Eindruck hinterlässt er dabei nicht. Auch seine folgende Zeit in Barcelona wird allgemein als Missverständnis abgetan. Zumindest einen Pokalerfolg (1983) feiert Maradona mit den "Blaugrana".

1984: 75.000 Neapel-Tifosi erwarten "D10S" im Stadio San Paolo

Maradonas zweiter Weltrekordtransfer führt ihn nach Italien. Umgerechnet 24 Millionen D-Mark zahlt die SSC Neapel für den Argentinier an den FC Barcelona. Seine Präsentation im Stadio San Paolo geriet zur Open-Air-Messe: Über 75.000 Zuschauer drängen auf die Traversen der Arena, um ihrem neuen Stadtheiligen zu huldigen. Es mochte einige Jahre in Anspruch nehmen, doch Maradona wird diese einmalige Zuneigung mit sportlichen Erfolgen zurückzahlen.

1986: Die "Hand Gottes"

Der 25-Jährige führt die argentinische Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1986 als Kapitän auf den Platz – so auch im Viertelfinale gegen stark eingeschätzte Engländer. In der 51. Minute springt der 1,65 Meter kleine Maradona zum Luftzweikampf gegen Englands Schlussmann Peter Shilton – und lenkt den Ball mit Zuhilfenahme seiner Hand in Richtung Tor. Argentinien geht 1:0 in Führung. Maradona dreht zum Jubel ab, keiner Schuld bewusst. Später wird er von der "Hand Gottes" sprechen.

1986: Das Fifa-Jahrhunderttor

Es läuft die 55. Minute im WM-Viertelfinale gegen England. Aufgeputscht von seinem Erfolgserlebnis vier Minuten zuvor, nimmt sich Maradona am Mittelkreis des Balles an. Er läuft los, dribbelt einen Spieler aus, dann noch einen, dann den nächsten, die Kommentatoren kommen gar nicht mehr hinterher, er umkurvt die ungläubig staunende englische Verteidigung, tanzt den machtlosen Torhüter Shilton aus und schiebt gut 60 Meter unnachahmliches Dribbling später seelenruhig zum 2:0 für Argentinien ein. 2002 wird diese Glanzstunde des Offensivfußballs von der Fifa zum Tor des Jahrhunderts gewählt.

1986: Finalsieg gegen Deutschland – Maradona wird mit Argentinien Weltmeister

Argentinien steht dank des unaufhaltsamen Maradonas hochverdient im Finale der WM 1986 – und trifft auf Deutschland. Teammanager Franz Beckenbauer will den argentinischen Ausnahmespieler aus der Partie nehmen, setzt mit Lothar Matthäus und Karlheinz Förster gleich zwei Manndecker auf ihn an. Auch deshalb entwickelt sich eine spannende Partie – die Maradona schlussendlich dennoch entscheidet: Es war sein Steilpass, der Jorge Burruchaga erreicht, und der das 3:2-Siegtor Argentiniens ermöglicht. Zehn Jahre nach seinem Profidebüt bei den Argentinos Juniors stemmt Maradona als Kapitän den WM-Pokal in den Himmel Mexicos.

1987: Italienischer Meister mit der SSC Neapel

In der Saison nach dem Weltmeistertitel spielt Maradona auf Vereinsebene auf einem anderen Level. Bei der SSC Neapel dirigiert er das Spiel, schießt die wichtigsten Tore und setzt seine Mitspieler mit traumhaften Vorlagen in Szene. Am Ende gewinnt die SSC Neapel ihren ersten Meistertitel. Die Metropole am Fuße des Vesuvs wird dank Maradona die erste süditalienische Mannschaft, die sich den "Scudetto", den Meisterpokal sichert. Hunderttausende Anhänger tauchen die Stadt tagelang in einen roten Pyronebel. Maradona hat sich endgültig unsterblich gemacht in Neapel.

1989: Uefa-Pokal-Erfolg mit der SSC Neapel

Der Schock von 1987 sitzt bei den norditalienischen Teams tief, eine bis dahin unbekannte Transferwelle erfasst den italienischen Fußball und lässt die Serie A zur besten Liga der Welt werden. Neapel und Maradona mischen oben mit, zur Titelverteidigung reicht es nicht. Dafür mit dem ersten – und bisher einzigen – internationalen Erfolg für die "Azzurri": 1989 gweeinnt Neapel den Uefa-Pokal. Die Stadt und der Klub verfallen in den nächsten Rausch – und lassen sich von der Euphorie in der anschließenden Saison zur zweiten – und bis heute letzten – Meisterschaft tragen. Danach beginnt der langsame und besorgniserregende Abstieg des fußballerischen Genies Diego Armando Maradona.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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