Tod einer Legende: Szenen, die Diego Maradonas Karriere geprägt haben
Diego Maradona hat mit seinen Dribblings Millionen verzaubert, so viele Trophäen wie kaum ein Zweiter gen Himmel gestreckt – und Skandale am Fließband produziert. Am Mittwoch starb er nun im Alter von 60 Jahren.
Nachdem er bereits mit 15 Jahren in der ersten argentinischen Liga debütierte, wechselte der in Lanus geborene Diego Armando Maradona 1981 zu den Boca Juniors – dem Klub, der bis zu seinem Tod als die ganz große Liebe des Exzentrikers gilt. Gleich in seinem ersten Pflichtspiel erzielte er beim 4:2-Sieg gegen Talleres de Cordoba zwei Tore. Der Beginn einer einzigartigen Beziehung. Maradona wird mit Boca direkt argentinischer Meister...
... und kehrte später auch als Trainer zu Boca zurück. Noch heute ist er oft...
Maradone war im legendären Stadion "La Bombonera" in Buenos Aires immer ein gern gesehener Gast – und lebte die Begegnungen seines Lieblingsklub emotional mit.
Die wohl bekannteste Szene aus Maradonas Karriere stammt aus dem WM-Viertelfinale 1986 am 22. Juni, als der 1,65 Meter große Argentinier den Ball mit der Hand an Englands Torwart Peter Shilton vorbei ins Gehäuse bugsierte. Letztendlich...
...gewann sein Team mit 2:1. Maradona wird später von der "Hand Gottes" sprechen.
Am 29. Juni 1986 ist Maradona auf dem Gipfel seiner Karriere angekommen: Nach einem 3:2-Finalsieg gegen Deutschland reckt er den WM-Pokal ist die Höhe. In vielen Zeitungen wird später stehen, dass er Argentinien diesen Titel quasi im Alleingang gesichert hat.
Ein Jahr nach dem WM-Pokal holt er den zweiten Titel, der seine Karriere bis zum heutigen Tag definierte: die italienische Meisterschaft mit seinem Klub SSC Neapel. Es ist der erste "Scudetto", den Napoli gewinnt. Wie bei der WM ist Maradona die überragende Figur. Nach dem Titelgewinn...
... kennt die Begeisterung in der süditalienischen Metropole kaum Grenzen. Maradona ist der König der Stadt und wird in Neapel bis zum heutigen Tag wie ein Heiliger verehrt. Insgesamt spielt er von 1984 bis 1991 bei den Hellblauen und gewinnt mit dem Klub eine weitere Meisterschaft sowie den Uefa-Pokal. Einige hundert Kilometer nördlich in...
... Rom erlebte Maradona am 8. Juli 1990 dann eine seiner größten Niederlagen. In der Revanche des vorangegangenen WM-Endspiels unterliegt er mit seinen Argentiniern dem DFB-Team nach Andreas Brehmes legendärem Elfmetertor mit 0:1.
Eine Niederlage, die Maradona auf dem Rasen sichtlich mitnahm und ihm noch lange zusetzte.
Im Juli 1994 erlebte Maradona dann eine seiner schwersten Stunden. Nach einem positiven Dopingtest wird er nach Argentiniens 2:1 im WM-Vorrundenspiel gegen Nigeria vom Turnier ausgeschlossen, nachdem zuvor verbotene Substanzen in seinem Urin nachgewiesen wurden. Es folgt eine...
... 15-monatige Sperre. Später ergibt eine Untersuchung, dass er die Substanzen (u. a. Appetitzüngler) nicht wissentlich eingenommen habe, sondern ihm diese von seinem Fitnesstrainer verabreicht worden seien. Unabhängig davon sorgte Maradona immer wieder mit Drogen- und Dopingproblemen für Schlagzeilen. Insgesamt war er in seiner Karriere 30 Monate lang gesperrt.
1997 beendete Maradona seine Laufbahn – und feierte im Oktober 2008 ein großes Comeback auf der Fußballbühne, als er das Amt als Nationaltrainer übernahm. Keine zwei Jahre später findet sein Engagement nach dem 0:4 gegen Deutschland bei der WM in Südafrika ein frühes Ende.
Es folgten weitere Trainerstationen bei Al-Wasl, CD Riestra, Fujairah SC und Dorades de Sinaloa. zudem übernahm er das Amt des Ehrenpräsidenten bei Dynamo Brest (Foto). Zuletzt trainierte er den argentinischen Erstligisten Gimnasia, hatte aber immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und musste sich Anfang November dieses Jahres einer Hirnoperation unterziehen. Am Mittwoch verstarb er nun im Alter von 60 Jahren.