Ballon D'Or 2019 Welttrainer! Klopp gewinnt Fifa-Wahl – ter Stegen geht leer aus
Der Trainer des FC Liverpool gewinnt die Auszeichnung – und setzt sich gegen hochkarätige Konkurrenz durch. Marc-André ter Stegen verpasst dagegen eine Überraschung. Weltfußballer wird ein alter Bekannter.
Jürgen Klopp ist Welttrainer des Jahres, Lionel Messi zurück auf dem Thron der Fußball-Welt: Während Klopp nach dem Champions-League-Triumph mit dem FC Liverpool als dritter Deutscher die prestigeträchtige Auszeichnung des Weltverbandes Fifa erhielt, stach Messi etwas überraschend den Niederländer Virgil van Dijk und seinen Dauerrivalen Cristiano Ronaldo aus. Mit sechs Titeln ist der Argentinier nun wieder alleiniger Rekordsieger. Bei den Frauen siegte erstmals US-Star Megan Rapinoe.
"Ich verstehe individuelle Preise eigentlich nicht hundertprozentig, denn Fußball ist ein Mannschaftssport", meinte Klopp bei seiner Ehrung im mondänen Mailänder Opernhaus "Teatro alla Scala" bescheiden: "Aber irgendwie macht es dann doch Sinn, denn ich bin ein Vertreter für diese Mannschaft.
- Fotoshow: Klopps Karriere in Bildern
Den Auftritt im Kreise der größten Stars der Branche genoss Klopp sichtlich. Gut gelaunt scherzte und lachte er auf dem in diesem Fall traditionell "grünen Teppich" mit Journalisten, Trainerkollegen, ehemaligen und aktuellen Spielern. "Virgil hat mir gesagt, ich müsse einen Smoking tragen. Also habe ich versucht, einen zu finden", meinte er augenzwinkernd.
Weltfußballer: Messi triumphiert erneut
Bei der Wahl zum Weltfußballer holte sich derweil Messi seine Krone zurück, nachdem im Vorjahr der Kroate Luka Modric triumphiert und damit die zehnjährige "Regentschaft" der jeweils fünfmaligen Weltfußballer Messi und Ronaldo beendet hatte. Messi hatte mit Barcelona in der Liga triumphiert, das Halbfinale der Champions League erreicht und zudem den Goldenen Schuh als bester Torjäger Europas gewonnen. Einziger deutscher Preisträger ist weiter Lothar Matthäus, der sich bei der Premiere 1991 durchgesetzt hatte. Abstimmungsberechtigt waren in der Wahlperiode vom 31. Juli bis zum 19. August zu je 25 Prozent die Kapitäne und die Trainer aller Nationalmannschaften in der FIFA, die Fans weltweit sowie mehr als 200 Medienvertreter.
Rapinoe, das Gesicht der Frauen-WM in Frankreich in diesem Jahr, setzte sich vor ihrer US-Teamkollegin Alex Morgan und der Engländerin Lucy Bronze durch. Die 34-Jährige war bei der WM bereits mit dem goldenen Ball für die beste Spielerin des Turniers und dem goldenen Schuh für die beste Torschützin (sechs Treffer) ausgezeichnet worden. Zudem hatte die bekannte Aktivistin gegen Rassismus, Homophobie und Geschlechterdiskriminierung mit klaren Statements – vor allem in Richtung des US-Präsidenten Donald Trump – auch außerhalb des Platzes für Aufsehen gesorgt.
Nationaltorwart Marc-André ter Stegen, der bei der Wahl des Welttorhüters zu den drei Finalisten gehört hatte, ging dagegen leer aus. Der 27-Jährige vom spanischen Meister FC Barcelona musste letztlich dem Brasilianer Alisson (FC Liverpool) den Vortritt lassen.
Die Gala zum Nachlesen im Ticker
22.13 Uhr: Die Gala in Mailand endet mit einer erneuten Balletteinlage. Tänzerinnen springen mit Fußball über die Bühne, dann kommen dutzende Kinder und Jugendliche nacheinander durch den Vorhang. Und als es schon so wirkt, als würde die ganze Show so noch bis in den kommenden Morgen weitergehen, schließt sich der Vorhang. So auch dieser Blog. Wir verabschieden uns in die Nacht.
22.06 Uhr: Megan Rapinoe ist Weltfußballerin des Jahres. Die US-Amerikanerin war das Gesicht der Mannschaft, die im Sommer den Weltmeistertitel verteidigen konnte, machte nicht nur mit großen Leistungen auf dem Platz, sondern auch mit großen gesellschaftspolitischen Worten abseits des Platzes auf sich aufmerksam.
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22.00 Uhr: Zum Abschluss wartet noch der Preis für die Weltfußballerin des Jahres. "Möchten Sie etwas dazu sagen?" fragt D'Amico Infantino zum Erfolg der WM im Sommer und der zunehmenden Bedeutung des Frauenfußballs. "Natürlich, absolut," antwortet der Schweizer. In Spartensendern entwickelt sich bei dieser inhaltlichen Tiefe nun ein Gespräch über Akkuschrauber oder Ginsu-Messer.
21.58 Uhr: "La Pulga" macht es: Lionel Messi ist Weltfußballer des Jahres – es ist schon seine sechste Auszeichnung. Der Argentinier hat sich den Preis nach dem blamablen Aus im Champions-League-Halbfinale mit dem FC Barcelona und der früh feststehenden Meisterschaft in Spanien aber auch wirklich verdient...
21.55 Uhr: Jetzt geht es an den ganz großen Preis. Da lässt es sich der sonst so öffentlichkeitsscheue Fifa-Präsident Gianni Infantino nicht nehmen lässt, die Trophäe selbst zu überreichen, ist eine angenehme Überraschung. Virgil van Dijk, Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi – wer wird Weltfußballer des Jahres?
21.50 Uhr: Das Fifa-Team des Jahres, gewählt von Fußballern der Spielergewerkschaft FifPro:
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21.45 Uhr: D'Amico und José Mourinho sprechen auf der Bühne über die Qualitäten eines Trainers – und "The Special One" lässt keine Gelegenheit zum Eigenlob aus. Am Ende lässt er die Moderatorin einfach alleine auf der Bühne stehen, die den ungeplanten Abgang mit einem Lachen zu überspielen versucht.
21.42 Uhr: US-Star-Coach Jill Ellis ist Welttrainerin des Jahres. Mit der US-Nationalmannschaft um Megan Rapinoe und Alex Morgan gewann Ellis im Sommer zum zweiten Mal in Folge die WM, trat danach nach fünf Jahren im Amt zurück.
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21.37 Uhr: Skuriller Moment (der nächste), als Marta und Moderator Gullitt auf der Bühne auf Alisson warten – und der erst kommt, als Gullitt ins Mikrofon lacht: "Versteckst Du Dich?". Immerhin: Der Keeper der "Reds" entschuldigt sich für die Verspätung. Vielleicht wurde er ja von Bayern-Boss Uli Hoeneß aufgehalten, der die Auszeichnung für Manuel Neuer mitnehmen wollte...
21.36 Uhr: Kein Glück für den deutschen Weltklasse-Schlussmann – stattdessen die nächste Auszeichnung für einen Mann vom FC Liverpool: Alisson Becker ist Welttorhüter des Jahres.
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21.33 Uhr: Jetzt geht es zur Verleihung des Preises für den Welttorhüter – holt Marc-André ter Stegen als zweiter Deutscher eine Auszeichnung an diesem Abend? Den Preis wird Brasiliens Star-Fußballerin Marta überreichen.
21.22 Uhr: Die Gala wird unterbrochen für eine Operneinlage. "Die Königin der Nacht" aus Mozarts "Zauberflöte". Merke: Man ist ja schließlich in der Scala. Und natürlich darf in der Darbietung auch ein Fußball nicht fehlen. Ob Mozart diese Kugel gewollt hätte...
21.10 Uhr: In der Preisverleihung geht es indes weiter. Die niederländische Nationalkeeperin Sari van Veenendaal ist Welttorhüterin des Jahres. Die 29-Jährige vom FC Arsenal gewann schon bei der WM im Sommer die Auszeichnung zur besten Torhüterin des Turniers.
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21.00 Uhr: Es ist die Krönung einer grandiosen Saison des deutschen Trainers mit dem FC Liverpool: Vizemeister in England mit nur einer Niederlage – und der Gipfel in Europa: Champions-League-Sieger. Klopp folgt damit auf Frankreichs Weltmeistertrainer Didier Deschamps, der im Vorjahr triumphiert hatte. Aus deutscher Sicht hatten bislang Jupp Heynckes (2013) und Bundestrainer Joachim Löw (2014) den seit 2010 vergebenen Titel gewonnen.
20.58 Uhr: Klopp hält eine emotionale Ansprache: "Vor 20 Jahren hätte wohl niemand gedacht, dass ich heute hier stehe - auch nicht vor 10 Jahren, vermutlich nicht einmal vor vier. Ich muss vielen Leuten danken, angefangen bei meiner Familie, dazu bei meinem fantastischen Klub und nicht zuletzt bei meinem außergewöhnlichen Team. Denn als Coach kann man nur so gut sein, wie sein Team es ist." Seine Rede wird immer wieder von Applaus unterbrochen.
20.54 Uhr: Welttrainer des Jahres: Jürgen Klopp! Der Coach des FC Liverpool setzt sich gegen Pep Guardiola (ManCity) und Mauricio Pochettino (Tottenham Hotspur) durch.
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20.53 Uhr: Jetzt wird es ernst! Ex-US-Nationalspielerin Kate Markgraf wird den Welttrainer des Jahres bekanntgeben.
20.50 Uhr: Der Puskas Award geht an: Daniel Zsori vom ungarischen Klub Fehervar.
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20.48 Uhr: D'Amico kündigt mit etwas Mühe die Laudatoren für den Gewinner des Puskas-Awards – den Preis für das Tor des Jahres – an: Die niederländische Ex-Nationalspielerin Anouk Hoogendijk und den früheren Chelsea-Star Michael Essien.
20.43 Uhr: Moderatorin Ilaria D'Amico und Milan-Ikone Ruud Gullitt begrüßen die Gäste vor Ort und an den Bildschirmen. Desöfteren fällt das Wort "amazing". Gullitt versucht sich an einer humoristischen Bemerkung zur Favoritenstellung von Virgil van Dijk im Rennen um die Auszeichnung zum Weltfußballer: "If it ain't dutch, it ain't much" – was sich nur schlecht auf Deutsch übersetzen lässt. Selbst van Dijk reagiert nur mit einem gequälten Schmunzeln.
20.30 Uhr: Die Gala in der Scala startet mit einem anmutigen Ballett. Gehässige Stimmen könnten einwerfen: Auch mancher Spieler wäre hervorragend als "sterbender Schwan"...
20.15 Uhr: Noch eine Viertelstunde bis zum Start der Gala in Mailand. Länger wird der grüne Teppich wohl auch nicht halten...
20.10 Uhr: Van Dijk spricht auf dem grünen Teppich über seinen Coach Jürgen Klopp: "Ich erwarte, dass er gewinnt, er ist ein fantastischer Trainer, und er weiß es."
19.50 Uhr: Der Preis für das beste Outfit des Abends geht schon jetzt an Samuel Eto'o...
- Debatte um Neuer und ter Stegen: Kapitän? Neuer ist der Verantwortung nicht gewachsen
- Wegen Neuer: Hoeneß wütet gegen ter Stegen
19.40 Uhr: Oranje-Legende Marco van Basten hat schon einen Favoriten: "Für mich ist Lionel Messi der beste Spieler", sagt der Ex-Stürmer auf dem roten Teppich (der – natürlich – grün ist). Seinem Landsmann Virgil van Dijk wünsche er trotzdem viel Glück.
19.25 Uhr: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp ist schon vor der Gala in Topform: "Virgil hat mir gesagt, ich muss einen Smoking tragen, also habe ich versucht, einen zu finden. Wir werden sehen, was passiert."
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Gefunden hat er offenbar einen...
Vor dem Event: Große Gala in Mailand: Die Fifa hat in die italienische Modemetropole geladen, um die Besten des Jahres im Weltfußball zu küren – in der Veranstaltung mit dem sinnigen Namen "The Best". Und: Gleich zwei Deutsche sind nominiert: Nach dem Triumph in der Champions League mit dem FC Liverpool ist Jürgen Klopp im Rennen um den Titel "Welttrainer des Jahres". Ebenfalls nominiert: Mauricio Pochettino von Liverpools Finalgegner Tottenham Hotspur und Pep Guardiola von Manchester City.
Barcelona-Schlussmann Marc-André ter Stegen wurde dazu für den Titel "Welttorhüter des Jahres" vorgeschlagen, muss sich bei der Wahl aber gegen Alisson Becker (FC Liverpool) und Ederson (Manchester City) durchsetzen. Eine Auszeichnung wäre für den 27-Jährigen ein weiteres starkes Argument in der aktuellen Debatte um die Nummer eins im Tor der deutschen Nationalmannschaft.
Theoretisch könnte der FC Liverpool einen Hattrick landen – denn neben Klopp und Alisson in ihren Kategorien ist "Reds"-Abwehrchef Virgil van Dijk als "Weltfußballer des Jahres" im Rennen. Hochkarätige Konkurrenz: Cristiano Ronaldo (Juventus Turin) und Lionel Messi (FC Barcelona).
- eigene Beobachtungen
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID