Bei abgestürztem Ex-Meister Ex-Fußballstar spielt für weniger als den Mindestlohn
Sechs Meistertitel hat Girondins Bordeaux einst in Frankreich geholt. Aktuell ist der Traditionsklub davon weit entfernt. Andy Carroll will beim Weg zurück an die Spitze helfen.
Einst gehörte er zu den teuersten englischen Spielern der Premier-League-Geschichte, jetzt verdient er weniger als ein Mindestlohnempfänger: Andy Carroll hat für seinen neuen Klub Bordeaux eine drastische Gehaltskürzung in Kauf genommen.
Der frühere englische Nationalspieler erhält beim Viertligisten Girondins Bordeaux laut einem Bericht der französischen Sportzeitung "L'Équipe" lediglich ein Monatsgehalt von 1.614 Euro brutto – nach Steuern bleiben ihm damit weniger als 1.400 Euro. Der gesetzliche Mindestlohn in Frankreich liegt aktuell bei 1.801,80 Euro brutto für eine 35-Stunden-Woche. Carroll wird damit offiziell als Teilzeitkraft geführt.
Die finanzielle Lage des Klubs lässt wenig Spielraum: Bordeaux war im vergangenen Jahr in die vierte Liga zwangsversetzt worden, nachdem der frühere französische Meister Insolvenz anmelden musste.
Früher fast fünf Millionen Euro verdient
Carroll, früher unter anderem für Newcastle, Liverpool und West Ham im Einsatz, verdiente zu Premier-League-Zeiten noch ganz andere Gehälter. Zu seiner Zeit beim FC Liverpool soll er rund 80.000 Pfund pro Woche erhalten haben, was aktuell umgerechnet 94.000 Euro wären – ein Jahresgehalt von fast fünf Millionen Euro.
Der inzwischen 36-Jährige hat in der laufenden Saison acht Tore erzielt. Sieben Spiele stehen noch aus. Sollte er zehn Torbeteiligungen erreichen – Tore oder Vorlagen – winkt ihm eine Bonuszahlung von 2.000 Euro.
Im Gespräch mit "L'Équipe" erklärte Carroll, dass finanzielle Aspekte bei seinem Wechsel nach Bordeaux keine Rolle gespielt hätten. Er sagte: Er miete ein schönes kleines Haus, sein Gehalt liege aber unter der Miete. Wenn er sich für Bordeaux entschieden habe, dann "offensichtlich nicht wegen des Geldes".
- lequipe.fr: "À Bordeaux, le salaire d'Andy Carroll est moins élevé que le Smic" (franz.)
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Quellen anzeigen
