Boykott angekündigt Eine Entscheidung der Uefa wird zum Pulverfass
Die Uefa will bei Jugendturnieren die russische Nationalelf wieder zulassen. Das verärgert gleich mehrere Nationen.
Am Dienstag verkündete die Uefa eine Entscheidung, die sich rasend schnell verbreitete. Russische Jugendteams sollen wieder an europäischen Turnieren teilnehmen dürfen. Der Verband sprach von einer "Botschaft des Friedens" und betonte, Kinder sollten "nicht für Handlungen bestraft werden, für die ausschließlich Erwachsene verantwortlich sind".
Doch bei mehreren Landesverbänden kam die Entscheidung alles andere als gut an. England, Dänemark, Schweden und Polen kündigten bereits an, dass ihre Mannschaften nicht gegen russische Teams spielen werden. Dies sei "die einzig richtige Entscheidung", sagte der polnische Verbandschef Cezary Kulesza. England teilte zudem mit, die Haltung der Uefa "nicht zu unterstützen".
Schweden will Teilnahme verhindern
Besonders brisant war ein Statement aus dem schwedischen Verband, der die U17-EM der Frauen 2024 austrägt. Sollte sich Russland qualifizieren, werde man "die Teilnahme an diesem Turnier nicht gestatten".
Wenig überraschend ist auch die Reaktion der Ukraine. Das von Russland angegriffene Land werde alle Wettbewerbe im Falle einer russischen Teilnahme boykottieren. Das gab der nationale Verband (UAF) am Mittwoch bekannt. "Die UAF bestätigt, dass sie an keinem Wettbewerb mit russischen Teams teilnehmen werde", hieß es in einer Erklärung. Der Beschluss der Uefa werde "entschieden verurteilt."
Die Suspendierung der Vereins- und Nationalteams im Erwachsenenbereich bleibt vom neuen Beschluss unberührt. Die wieder zugelassenen Nachwuchsteams dürfen ihre internationalen Spiele nicht auf russischem Territorium austragen. Landesflaggen, Hymne und Trikots sind ebenfalls verboten. Außerdem sollen die U17-Teams von Jungen und Mädchen nachträglich in bereits ausgeloste Wettbewerbe integriert werden.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa