Nicht wegen des Kuss-Skandals Spaniens Ex-Verbandschef entschuldigt sich bei Königshaus
Luis Rubiales hat sich für eine Aktion nach dem WM-Finale der Frauen entschuldigt. Um den Kuss-Skandal mit Jennifer Hermoso geht es dabei aber nicht.
Spaniens ehemaliger Fußballchef Luis Rubiales hat sich bei der Königsfamilie des Landes für seinen Griff in den Schritt nach dem WM-Finale der Fußballerinnen entschuldigt. "Dafür schäme ich mich wirklich", sagte der 46-Jährige in der Talkshow "Piers Morgan Uncensored" am Dienstagabend. "Ich entschuldige mich, weil ich mich so nicht verhalten sollte."
Kurz nach dem Finaltriumph der Spanierinnen über England am 20. August in Sydney hatte Rubiales sich auf der Ehrentribüne des Stadions beim Jubeln an die Genitalien gefasst. Neben ihm standen in diesem Moment Spaniens Königin Letizia und deren 16-jährige Tochter Sofia. Nun versuchte Rubiales, sein Verhalten zu erklären.
"Das war unglücklich, aber es war nicht negativ gemeint. Ich wollte damit ausdrücken: 'Bravo, gut gemacht!'", meinte er. Persönlich habe er sich mit der Königin danach nicht unterhalten. "Ich konnte nicht die Möglichkeit haben, mit der Königin zu sprechen", sagte er.
Nach Kuss-Skandal: Rubiales zu erster Anhörung vorgeladen
Rubiales war am Montag von seinem Amt als Verbandspräsident zurückgetreten. Grund dafür war vor allem ein weiterer Skandalmoment nach dem WM-Finale. Bei der Siegerehrung nach dem Sieg der Spanierinnen über England am 20. August in Sydney hatte Rubiales den Kopf der Spielerin Jennifer Hermoso mit beiden Händen gepackt und sie auf den Mund geküsst.
Dies sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, beteuert er. Hermoso erklärte hingegen, sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Die 33-Jährige erstattete Anzeige und ermöglichte damit einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof.
Bei dem gegen ihn eingeleiteten Ermittlungsverfahren wurde Rubiales zu einer ersten Anhörung am Freitag im Staatsgerichtshof in Madrid vorgeladen, wie die spanische Justiz am Dienstag mitteilte. Der Untersuchungsrichter Francisco de Jorge muss entscheiden, ob Rubiales nach dem aufgezwungenen Kuss wegen sexueller Aggression und Nötigung auf die Anklagebank kommt.
- Nachrichtenagentur dpa