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DFB-Elf holt 1:1 gegen Niederlande – Hansi Flick bleibt ungeschlagen


Länderspiel-Klassiker gegen Niederlande
DFB-Elf mit Remis – Flick bleibt ungeschlagen

Von t-online, dpa, anb

Aktualisiert am 30.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Thomas Müller (r.): Der deutsche Torschütze im Duell mit Teun Koopmeiners.Vergrößern des Bildes
Thomas Müller (r.): Der deutsche Torschütze im Duell mit Teun Koopmeiners. (Quelle: Federico Gambarini/dpa)

Starker Auftritt der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande, aber am Ende reicht es nicht für einen Sieg: 1:1 heißt es im Länderspiel-Klassiker. Dennoch: Der Bundestrainer bleibt ungeschlagen.

Neuntes Spiel als Bundestrainer, der neunte Sieg bleibt aber aus – die sensationelle Siegesserie von Hansi Flick ist gerissen, er bleibt aber ungeschlagen. 237 Tage vor dem Anpfiff der WM in Katar gab es im Länderspiel-Klassiker gegen die Niederlande ein 1:1. Für Deutschland traf Thomas Müller (45.), für die Elf von Ex-Bayern-Trainer Louis van Gaal netzte Steven Bergwijn (68.) ein.

"Für die Zuschauer war es ein Topspiel mit hoher Intensität", sagte Flick und lobte seine Mannschaft: "Es ist schön, wie sie Fußball spielt. Die Art und Weise ist erfrischend. Sie ist mutig. Mit dem 1:1 können wir zufrieden sein. Das Unentschieden ist gerecht."

Beim ersten großen WM-Test vor rund 50.000 Zuschauern steckte das deutsche Team auch hochkarätige Ausfälle lange weg. So fehlten aus dem Bayern-Block in Kimmich, Goretzka, Süle und Gnabry vier potenzielle Stammkräfte. Flick kreierte neue Optionen wie die U21-Europameister Nico Schlotterbeck und David Raum in der Abwehr oder Jamal Musiala. Das Bayern-Talent spielte auf der Kimmich-Position im defensiven Mittelfeld frech auf und bereitete auch das Tor von Müller vor. Der 32-Jährige zog in der ewigen DFB-Torschützenliste mit Ehrenspielführer Uwe Seeler gleich.

Durchaus fehleranfällig

"Wir wollen zurück an die Weltspitze", hatte Flick sein Anspruchsdenken vor dem "Gradmesser" gegen den ewigen Rivalen formuliert und einen mutigen Auftritt gefordert. Den bekam der Coach auch von seinem Team geboten. Der frühere Bayern-Coach bekam aber auch vor Augen geführt, dass die deutsche Mannschaft unter Druck durchaus fehleranfällig ist.

Von einem Freundschaftsspiel konnte keine Rede sein. In einem intensiven Spiel agierte die in schwarz spielende DFB-Auswahl zunächst hochkonzentriert. Mit hohem Pressing wurden die für ihre Offensivqualitäten oft gerühmten Holländer ein ums andere Mal am eigenen Strafraum festgesetzt. Oranje lauerte stattdessen auf Konter. Das Signal hatte Flick bereits mit seiner Aufstellung gegeben. Der offensiv ausgerichtete Musiala vertrat Kimmich auf der Sechserposition und wusste dabei sehr zu überzeugen.

Der 19-Jährige leitete nicht nur den Führungstreffer ein, sondern löste seine Aufgabe sehr geschickt. Mehr Bayern-Power hatte der Bundestrainer dem deutschen Spiel im Vergleich zum 2:0 gegen Israel verordnet. Im Tor stand wieder Manuel Neuer, dazu kehrten Müller und Leroy Sané in die Startelf zurück. Müller und Sané sorgten nach feinem Zusammenspiel auch gleich für die erste Torchance des DFB-Teams in der zwölften Minute.

Trotz aller Bemühungen boten die Oranje-Abwehrstars um Virgil van Dijk nicht viele Räume. Der Lattentreffer von Timo Werner hätte wegen vermeintlicher Abseitsposition ohnehin nicht gezählt (21.). So brachte erst die letzte Aktion im ersten Durchgang die DFB-Führung. Werner setzte Musiala in Szene. Dessen scharfe Hereingabe klärte Tyrell Malacia in die Mitte, wo Müller mal wieder goldrichtig stand. Mit seinem 43. Länderspiel-Tor zog Müller mit Seeler gleich und liegt nun auf Platz acht der ewigen DFB-Torjägerliste. Deutscher Rekordtorschütze ist Miroslav Klose mit 71 Treffern.

Und Oranje? Die Gastgeber wirkten oftmals ratlos, was der Miene von Louis van Gaal anzusehen war. Auch der Dortmunder Donyell Malen agierte glücklos. Bei einer guten Konterchance spielte der Angreifer einen zu steilen Pass auf Malacia (19.), einen weiteren Schuss setzte er neben das Tor (35.). Die deutsche Defensive machte es aber auch lange gut. Antonio Rüdiger sorgte in seinem 50. Länderspiel für Stabilität und Neuling Schlotterbeck wusste auch seine zweite Chance innerhalb von vier Tagen zu nutzen. Der Freiburger gehört zu den Gewinnern des ersten Länderspielblocks im WM-Jahr.

Glück bei Elfmeter-Entscheidung

Akzente setzte auch der Hoffenheimer David Raum, sogar das erste Länderspieltor war für den Außenverteidiger möglich. Nach einem Traumpass von Sané vergab Raum allerdings freistehend vor dem Freiburger Oranje-Keeper Mark Flekken eine Riesenchance (47.). Aber mit der Führung im Rücken war das deutsche Spiel noch gefälliger, noch prägnanter. Die DFB-Elf wollte das Ergebnis nicht verwalten, sondern suchte die Entscheidung.

Die mangelnde Konsequenz im Abschluss sollte sich aber rächen. Nach einem langen Ball setzte Denzel Dumfries per Kopfball-Rückgabe den eingewechselten Bergwijn in Szene, der den Ball ins Tor hämmerte. Danach hatte der viermalige Weltmeister sogar Glück, dass der englische Schiedsrichter Pawson einen Foulelfmeter für die Holländer zurücknahm (73.). Denn Thilo Kehrer hatte bei seinem Klärungsversuch Memphis Depay durchaus am Bein getroffen. Bei einer weiteren niederländischen Großchance rettet Schlotterbeck auf der Linie (82.). Es war eine knifflige Phase für die DFB-Auswahl, die dem Bundestrainer einige Erkenntnisse geliefert haben dürfte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Nachrichtenagentur dpa
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