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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Turnier im Sommer EM nur in Israel? Bundesliga-Legende Herzog: "wäre optimal"
Findet die Europameisterschaft wie geplant in zwölf Ländern statt – oder ändert die Uefa ihre Pläne? Zuletzt brachte sich Israel aus mögliches Land ins Gespräch. Ein Modell, dass sich ein Ex-Nationaltrainer vorstellen kann.
Die Diskussion um die Austragung der Fußball-EM im Sommer hält weiter an. Israel brachte sich als Veranstalter des kompletten Turniers ins Gespräch. Andreas Herzog, der über mehrere Jahre Nationaltrainer Israels war, macht eine Austragung von der Zulassung von Fans abhängig.
"Das Land liegt sehr weit im Süden. Für Fans aus Schottland beispielsweise wäre das bei der EM eine Wahnsinnsreise", sagte er im Gespräch mit t-online. Herzog ergänzte jedoch auch: "Aber eine Europameisterschaft ohne Fans? Da wäre Israel optimal." Angesichts der aktuellen Corona-Lage in Europa gilt eher letztere Variante als wahrscheinlich.
Herzog: "Wäre eine sehr gute Wahl"
Die Corona-Lage in Israel sei eine deutlich bessere als in vielen anderen europäischen Ländern – und damit ein geeigneter Kandidat für die EM oder ein mögliches Finalturnier in der Champions League: "Was die Impfungen angeht, sind sie im Vergleich zu den anderen Ländern auf einem sehr guten Weg. Zudem gibt es wunderschöne Arenen. Das Sammy-Ofer-Stadion in Haifa, das Bloomfield-Stadion in Tel Aviv oder das Turner-Stadion in Be’er Sheva. Ich kann mir das sehr gut vorstellen. Infrastrukturell und von den kurzen Reisen her wäre es eine sehr gute Wahl", so der Österreicher.
Israel hatte sich am Dienstag als Austragungsort für Spiele der Fußball-Europameisterschaft sowie für Partien der Champions League und Europa League ins Gespräch gebracht.
Verbandschef Oren Hasson habe dieses Angebot vergangene Woche dem Uefa-Präsidenten Aleksander Ceferin unterbreitet, teilte ein Sprecher des Verbandes mit. Ceferin habe zugesagt, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, sollte es auf dem Kontinent in den kommenden Monaten keine positive Entwicklung geben, hieß es der Mitteilung.
Aktuell plant die Uefa noch, die EM in zwölf Ländern auszutragen. Der Verband und die Ausrichter bereiten allerdings zugleich Alternativszenarien für das vom 11. Juni bis 11. Juli geplante Turnier vor.
Israel beendet aktuell schrittweise den dritten Lockdown. Grund zur Hoffnung bietet eine massive Impfkampagne, die derzeit in dem Land läuft. So dürfen ab kommender Woche Geimpfte oder Genesene wieder an Sportveranstaltungen teilnehmen.
Vereinsjob bei "vernünftiger Struktur"
Herzog trainierte von August 2018 bis Juni 2020 die israelische Nationalmannschaft – sah sich aufgrund der Pandemie allerdings gezwungen, seine Tätigkeit zu beenden.
"Ich war zwei Jahre in Israel, habe eine wunderschöne Zeit dort verbracht und verfolge das Geschehen ganz genau. Aufgrund der Corona-Pandemie und den Einreiseschwierigkeiten zu meiner Familie in Österreich war mir das alles zu unsicher. Darum habe ich das Amt auch abgegeben."
Aktuell ist der langjährige Bremer ohne Trainerjob – kann sich eine Rückkehr in die Bundesliga allerdings vorstellen. "Bislang war ich Nationaltrainer, aber ein Klub ist immer reizvoll. Ich würde mich auch gar nicht konkret auf eine Liga festlegen wollen. Es muss eine Herausforderung sein, wo eine vernünftige Struktur vorherrscht – und nicht irgendein Chaosverein, in dem mehr gestritten als Fußball gespielt wird."
Was Andreas Herzog zum BVB zu sagen hat und wie sein Konterpart Jens Lehmann vor dem Revierderby auf Schalke 04 blickt, sehen Sie im "Matchplan" immer donnerstags um 19 Uhr live im Free-TV auf Sky Sport News sowie im frei empfangbaren Livestream auf skysport.de. Wiederholungen der Sendung sind am Freitag um 20 Uhr sowie am Samstag um 8 Uhr zu sehen.
Jede Folge steht Sky-Kunden mit Sky Q, auf skysport.de und in der Sky Sport-App zudem auch auf Abruf zur Verfügung.
- Telefonisches Gespräch mit Andreas Herzog
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa