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Die wichtigsten Fragen zur Europameisterschaftsvergabe 2024


Welche Chancen hat Deutschland?
Die wichtigsten Fragen zur EM-Vergabe

Von sid, dpa, t-online
24.09.2018Lesedauer: 3 Min.
Deutschland bewirbt sich um die EM 2024 – und hat mit der Türkei nur einen Kontrahenten.Vergrößern des Bildes
Deutschland bewirbt sich um die EM 2024 – und hat mit der Türkei nur einen Kontrahenten. (Quelle: Patrick Scheiber/imago-images-bilder)

Am Donnerstag entscheidet sich, wo die Europameisterschaft 2024 stattfindet. Dabei hält sich die Anzahl der Bewerber in Grenzen. t-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

Schenkt man einem großen Wettanbieter Glauben, so wird Deutschland am Donnerstag den Zuschlag für die EM-Gastgeberrolle 2024 erhalten. Mit einer Quote von 1,05 liegt die deutsche Bewerbung in der Gunst des Sportwettanbieters klar vor der von Mitbewerber Türkei. Doch auf türkischer Seite gibt man sich kämpferisch. Die Türkei habe "bewiesen, dass sie bereit ist für die EM. Jetzt sind wir dran!", sagte beispielsweise Verbandspräsident Yildirim Demirören.

Doch wie genau läuft die Wahl ab? Und wie wird hierzulande die deutsche EM-Bewerbung gesehen? t-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen vor der Vergabe.

Warum gibt es nur zwei Bewerber?
Deutschland hat bei der Bewerbung um die EM 2024 nur einen einzigen Konkurrenten – die Türkei. Zwar hatten auch die skandinavischen Länder Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island eine EM-Bewerbung in Erwägung gezogen, nahmen aber aufgrund der nicht ausreichenden Stadioninfrastruktur Abstand.

Wie läuft die Wahl ab?
Die Vergabe der Fußball-EM 2024 erfolgt am Donnerstag durch das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) in Nyon. Wahlberechtigt sind 18 Funktionäre, sofern sie vor Ort sind. DFB-Präsident Reinhard Grindel und sein Amtskollege vom türkischen Verband TFF, Servet Yardimci, dürfen als Bewerber nicht abstimmen. Jeder kann sein Kreuz bei Deutschland oder der Türkei machen – oder sich enthalten.


Den Vorsitz übernimmt UEFA-Präsident Aleksander Ceferin oder bei dessen Verhinderung der ranghöchste Vizepräsident. Das ist wichtig, weil bei Stimmengleichheit der Sitzungsleiter den Sieger bestimmt. Wenn er will, kann er dies per Losentscheid tun. Der Sitzungsleiter darf sich deshalb auch als Einziger nicht enthalten. Stimmen können zudem nicht in Vertretung abgegeben werden, Enthaltungen und ungültige Wahlzettel werden nicht berücksichtigt. Das Ergebnis wird zwar veröffentlicht, nicht aber, wer für wen gestimmt hat.

Wer hat die besseren Chancen?
Deutschland wäre laut des UEFA-Evaluierungsberichts der geeignetere Gastgeber für die EM 2024. Die Bewerbung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) schneidet bei der Bewertung durch die Europäische Fußball-Union (UEFA) deutlich besser ab als die des türkischen Verbands TFF. Die UEFA schreibt von einer "inspirierenden, kreativen und sehr professionellen Vision" des DFB, dessen Kampagne keine gravierenden Mängel aufweist.



In der türkischen Bewerbung sei dagegen unter anderem das "Fehlen eines Aktionsplans in Sachen Menschenrechte problematisch". Zudem sieht die UEFA die Gefahr, dass die geplanten öffentlichen Investitionen "infolge der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen" im Land "unter Druck" geraten könnten.

Bei der Bewertung der DFB-Bewerbung weist die UEFA darauf hin, dass "die deutschen Behörden die Steuerbefreiung gestrichen" haben und somit "etwaige Gewinne" zu versteuern wären. Im Gegensatz zur möglichen Ausrichtung in der Türkei müsste der Dachverband zudem Miete für die Stadien bezahlen. Die Preise seien aber "angemessen".

Welche deutschen Städte wären Austragungsorte?
Der DFB hat sich mit zehn Spielorten um die EM 2024 beworben. Der Auswahl im September 2017 war ein Evaluierungsprozess vorausgegangen. Die Empfehlung des Bewerbungskomitees, "das alle Bewerbungen in einem detaillierten, transparenten und beispielhaften Verfahren eingehend geprüft hat", sei eins zu eins übernommen worden, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel damals.

Zu den Bewerberstädten gehören Berlin, München, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirchen und Frankfurt. Im Vergleich zur Heim-WM vor zwölf Jahren wären damit Hannover, Kaiserslautern und Nürnberg keine Austragungsorte mehr. Düsseldorf hingegen kam 2006 nicht zum Zug.

Wie ist die Stimmung im Land?
Knapp eine Woche vor der Vergabe der EM 2024 kann der DFB auf die große Unterstützung der Bevölkerung bauen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, die der DFB veröffentlichte, befürworten 74 Prozent der Bundesbürger über 16 Jahre eine EM in Deutschland, zwölf Prozent sind noch unentschlossen. Von den Fußballinteressierten sprechen sich 89 Prozent für das Turnier aus.


Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Fans des VfB Stuttgart haben beim Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf ihrem Unmut gegenüber dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), dessen Präsident Reinhard Grindel und der Bewerbung um die EM 2024 Luft verschafft. Auf zwei Spruchbändern bezog die Cannstatter Kurve mit ihrem Banner "United by money – korrupt im Herzen Europas" eindeutig Stellung gegen die Kandidatur.

Verwendete Quellen
  • Mit Metarial von dpa und sid
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