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Einzelkritik gegen Peru: Fünf Mal Note 2 – aber zwei Stars enttäuschten


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Einzelkritik gegen Peru
Fünfmal Note 2 – aber zwei Stars enttäuschten


Aktualisiert am 10.09.2018Lesedauer: 4 Min.
Knapper Sieg gegen Peru: Jubel bei Schulz, Rüdiger, Süle und Kroos (v. li.).Vergrößern des Bildes
Knapper Sieg gegen Peru: Jubel bei Schulz, Rüdiger, Süle und Kroos (v. li.). (Quelle: imago-images-bilder)

Tore wollte Bundestrainer Jogi Löw von seinem Team im Testspiel gegen Peru sehen. Sein Team lieferte nur bedingt, auch wenn sich einzelne Spieler empfehlen konnten.

Nach dem 0:0 gegen Frankreich veränderte Bundestrainer Jogi Löw seine Startelf auf fünf Positionen. Der Hoffenheimer Linksverteidiger Nico Schulz kam im heimischen Stadion zu seinem Debüt, später waren auch Thilo Kehrer und Kai Havertz erstmals dabei. Am Ende siegte die DFB-Elf mit 2:1 (Tore: Brandt und Schulz).

Welcher Neuling konnte die Chancen nutzen? Und was haben die etablierten Nationalspieler geleistet? Der Überblick.

Marc-André ter Stegen: Der Schuss zum 0:1 von Advincula schlug ausgerechnet in seinem kurzen Eck ein. Zwar sehr platziert, aber wenn er Manuel Neuer mittelfristig aus dem Tor verdrängen will, muss Ter Stegen solche Bälle parieren. Dafür rettete er in der 54. Minute bei einer Kopfball-Chance der Peruaner mit einem starken Reflex. Note 3


Matthias Ginter (bis 72.): Wie schon gegen Frankreich spielte der gelernte Innenverteidiger auf der rechten Seite – und hatte eine riesige Kopfball-Chance. Er vergab sie freistehend aus kurzer Distanz auf klägliche Art und Weise (13.). Gegen die defensiven Peruaner schaltete er sich ansonsten häufig mit in die Offensive ein, war dort eine solide Anspielstation. Erfolgreiche Dribblings oder Flanken sind auf der für ihn ungewohnten Position aber wohl auch in Zukunft nicht zu erwarten. Note 3

Jérôme Boateng (bis 46.): Der Abwehrboss war ob der großen Dominanz des deutschen Teams mehr mit dem Spielaufbau als mit Verteidigen beschäftigt. Er spielte einige präzise lange Bälle und hielt sich ansonsten fehlerfrei. Note 2

Niklas Süle: In der ersten Hälfte ähnlich fehlerfrei wie Boateng. Dann vertändelte er den Ball aber in einem aussichtslosen Dribbling gegen drei Peruaner an der Mittellinie (56.) und hätte beinahe ein Gegentor verschuldet. Note 3

Nico Schulz: Beim Konter vor dem 0:1 konnte er den Ball nicht entscheidend klären, dann entwischte ihm Torschütze Advincula. Aber Schulz lernte schnell: Bei weiteren Kontern machte er es deutlich besser, rettete mehrfach clever als letzter Mann. Offensiv engagiert und mit hoher Laufleistung. Dafür wurde er mit dem Tor zum 2:1 belohnt, bei dem Perus Torwart allerdings auch keine gute Figur machte. Eine Empfehlung für mehr Einsätze. Note 2-

Joshua Kimmich: Der neue Abräumer im Mittelfeld der Nationalelf agierte nicht ganz so zweikampfstark wie noch gegen Frankreich, einige Male kam er zu spät oder wurde ausgespielt. Doch Kimmich wäre nicht Kimmich, wenn er sich nicht mit vollem Einsatz in die Partie gekämpft hätte. Note 3

Ilkay Gündogan (bis 84.): Anfangs spielte der Mittelfeldspieler von Manchester City wie befreit auf. Die Aufregung um seine Fotos mit dem türkischen Präsidenten Erdogan scheint ihn endlich nicht mehr zu belasten. Man konnte bei der ganzen Aufregung in den vergangenen Monaten fast vergessen, wie beweglich und ballsicher Gündogan ist. Gegen Peru stellte er es anfangs unter Beweis – und kreierte in der Offensive auch noch einige Torchancen. Mit zunehmender Spielzeit wurde er aber unauffälliger und verlor einige Bälle. Note 2-

Toni Kroos: Der "Fußballer des Jahres" führte die Nationalelf als Kapitän aufs Feld – und zeigte ganz deutlich, was er persönlich aus dem WM-Debakel gelernt hat. Kroos glänzte nämlich nicht nur als Stratege, sondern gewann auch für seine Verhältnisse außergewöhnlich viele Zweikämpfe. Beispielhaft: Vor dem 1:1 setzte er willensstark nach und ermöglichte Brandt so den Treffer. Note 2

Julian Brandt (bis 70.): Selbst wenn Brandt nicht an den Ball kam: mit seinem schnellen Antritt riss er immer wieder Lücken in die eigentlich sehr kompakte peruanische Abwehr. Vor dem Tor blieb er cool und erzielte das 1:1 mit einem sanften Lupfer. Später war er aber in einigen Situationen am gegnerischen Strafraum etwas zu ruhig und brauchte zu lange für eine Entscheidung. Note 2

Marco Reus (bis 46.): Der BVB-Star bleibt als Mittelstürmer in der Nationalelf vom Pech verfolgt. Drei Top-Chancen (2./20./26.) brachte er nicht im Tor unter. Seine beste Szene: In der 38. Minute spitzelte er den Ball zu Gündogan, der beinahe zum 2:1 getroffen hätte. Kurz darauf musste er raus. Note 4

Timo Werner (bis 88.): Werner war auf der linken Seite mindestens ebenso fleißig unterwegs wie Brandt gegenüber. Doch dessen Ruhe fehlt Werner aktuell. Meistens wirkt er minimal zu hektisch. Als er dann doch einmal Perus Torwart ausspielte (34.), stand er deutlich im Abseits. Später schoss er nach einem überragend herausgespielten Konter übers Tor (55.). Ihm fehlt zum Saisonstart noch die Effektivität. Note 3-

Julian Draxler (ab 46.): Obwohl er gerne mehr Verantwortung übernehmen würde, ließ ihn der Bundestrainer nach der WM drei Halbzeiten auf der Bank schmoren. Als Draxler dann auf den Platz durfte, konnte er trotz großer Bemühungen lange kaum Akzente setzen. Nur ein halbwegs gefährlicher Abschluss (83.). Note 4

Antonio Rüdiger (ab 46.): Gewohnt stark in den Eins-gegen-eins-Duellen – als Boateng-Ersatz aber auch mit einer unglücklichen Aktion, als er einen peruanischen Angriff klären wollte, den Ball aber unbedrängt genau zum Gegner köpfte (59.). Note 3

Nils Petersen (ab 70.): Mit dem Freiburger kam ein echter Mittelstürmer zurück ins DFB-Team. Seine erste große Chance nach einem Freistoß von Kroos (74.) vergab er per Volley aber ebenfalls. Ohne Note

Thilo Kehrer (ab 72.): Spielte bei seinem Debüt wie von Löw angekündigt als Rechtsverteidiger und wirkte dabei etwas schneller und beweglicher als Vorgänger Ginter. Ohne Note

Thomas Müller (ab 84.): Konnte kurz vor Schluss nichts mehr bewirken. Ohne Note

Kai Havertz (ab 88.): Durfte noch sein Debüt feiern. Ohne Note

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