Nach Kritik am DFB Anstoß früher, Training offen? Löw heizt Debatte an
Zu späte Anstoßzeiten, zu teure Tickets, zu viel Abschottung: Die Vorwürfe der Fans gegen die deutschen Nationalmannschaft sind in den vergangenen Monaten groß gewesen. Jetzt reagiert der Bundestrainer.
Joachim Löw würde frühere Anstoßzeiten bei den Länderspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft begrüßen. "Wir würden uns alle wünschen, wir könnten um 18 Uhr spielen, dann könnten die Kinder ihre Idole sehen", sagte der Bundestrainer vor der Begegnung mit Peru an diesem Sonntag (20.45 Uhr/RTL und im Liveticker bei t-online.de) in Sinsheim.
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Löw verweist auf langfristige Verträge
Jörg Albrecht, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt, hatte sowohl die späte Anstoßzeit als auch die aus seiner Sicht zu hohen Eintrittspreise kritisiert. Dennoch wird das Spiel in der Rhein-Neckar-Arena mit 25.494 Zuschauern ausverkauft sein.
Löw sagte, er würde sich grundsätzlich für Kinder und Jugendliche "eine Anstoßzeit von 18, 19 Uhr wünschen. Sie sind die Zukunft, in dem Alter sind sie zu sensibilisieren für den Fußball. Deshalb ist es schade." Aber, betonte er mit dem Verweis auf TV-Verträge und die Rechtevergabe durch die internationalen Verbände Uefa oder Fifa, "da spielen auch andere Dinge eine Rolle, an die wir uns halten müssen".
Öffentliches Training in Berlin
Vor den Länderspielen gegen Frankreich in München und gegen Peru in Sinsheim verzichtete die Nationalmannschaft erneut auf eine öffentliche Trainingseinheit – auch darauf wurde der Bundestrainer angesprochen. Seine Antwort: "Vor dem Spiel gegen Frankreich ist die Mannschaft zum ersten Mal seit der WM zusammengekommen, die Zeit zur Vorbereitung war kurz und enorm wichtig. Jetzt vor dem Spiel gegen Peru hatten wir auch nur eine Einheit mit dem gesamten Kader. Das Abschlusstraining bietet sich auch nicht gerade für ein öffentliches Training an."
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Dafür versprach er, ähnlich wie zuvor der DFB, öffentliche Einheiten in den kommenden Monaten. Eine könnte nach t-online.de-Informationen im Oktober in Berlin stattfinden, bevor es zu den Auswärtsspielen in den Niederlanden (13. Oktober) und Frankreich (16. Oktober) geht. Eine weitere soll es im November geben, wenn die Nationalelf sich laut "Bild" in der Sportschule Kaiserau trifft.
Löw will die öffentlichen Trainings mit einem Abstand von drei Tagen zum Spiel abhalten, damit die Arbeit an der Taktik auch weiterhin unter Ausschluss von Fans, Medien und Spionen des Gegners stattfinden kann.
- eigene Beobachtungen vor Ort
- mit Material der Nachrichtenagentur sid