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WM 2018 – Ex-Weltmeister über DFB-Debakel: "Man muss darüber sprechen"


Videoserie "WM-Konter"
"Bei Beckenbauers Worten ist mir die Brust angeschwollen"

Von t-online
Aktualisiert am 15.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Legendäre Momente: Franz Beckenbauer an der Seitenlinie bei der WM 1990.Vergrößern des Bildes
Legendäre Momente: Franz Beckenbauer an der Seitenlinie bei der WM 1990. (Quelle: imago-images-bilder)
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Er weiß wovon er spricht. Thomas Häßler erklärt, wie es ist, Weltmeister zu werden und wer nun in Russland die besten Chancen hat. Das t-online.de-Format "WM-Konter".

Das Videoformat "WM-Konter": Sie stellen Thesen in sozialen Netzwerken auf, bei t-online.de kontern wechselnde Experten. Diesmal spricht Welt- und Europameister Thomas Häßler über das Finale zwischen Frankreich und Kroatien – sowie über das Krisenmanagement des DFB nach dem Desaster in Russland. Und er gibt interessante Einblicke in seine Karriere. Wie läuft so ein Tag ab, an dem man die Chance seines Lebens bekommt?

t-online.de-Redakteur Tobias Ruf moderiert den "WM-Konter". Neben unserem Kolumnisten Stefan Effenberg waren bereits Weltenbummler Lutz Pfannenstiel, Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric und unser Taktik-Experte Constantin Eckner zu Gast.

Redaktion: Martin Trotz, Tobias Ruf. Kamera: Axel Krüger. Schnitt: Axel Krüger.

Beim Redaktionsbesuch sprach Häßler darüber hinaus über den Neuaufbau der Nationalmannschaft nach der WM. Das Interview lesen Sie hier:

t-online.de: Herr Häßler, wie denken Sie mit etwas zeitlichem Abstand über das WM-Debakel der Nationalmannschaft?

Thomas Häßler (52): Es ist unwürdig, wenn du zu einem Turnier fährst und so einen Käse spielst. So wie wir uns präsentiert haben, da muss ich ehrlich sagen: Es war eine Blamage. Man hat ja den Unterschied schon vor dem Spiel gemerkt: Spieler anderer Nationen hätten schon vom Singen der Hymne kaputt sein müssen, so leidenschaftlich, wie die aufgetreten sind. Da hat man gesehen, wie stolz die sind, für ihre Nation spielen zu dürfen. Wenn ich unsere Spieler dagegen angeschaut habe: Da sind einem die Füße eingeschlafen. Das war ein riesengroßer Unterschied.

Sollten alle Spieler die Hymne mitsingen?

Ich denke schon. Du repräsentierst ja dein Land und ich denke, dass es da normal sein sollte, mitzusingen. Das muss ja nicht schön sein, aber es drückt doch etwas aus.

Wie gravierend ist die Krise im deutschen Fußball? Was muss passieren?

Ganz klar: Jetzt muss man ausmisten. Man muss junge und hungrige Spieler holen. Warum tauscht man nicht die Mannschaft aus und nimmt die Spieler, die beim Confed Cup dabei waren? Die sind alle jung und wollen noch etwas gewinnen. Mit denen hat man zwei Jahre Zeit bis zum nächsten großen Turnier. Bis dahin sind die Jungs so weit und haben auch Erfahrung.

Sollte sich Bundestrainer Joachim Löw also radikal von den Weltmeistern von 2014 trennen?

Ja, oder man soll ihnen nahe legen, sich selbst Gedanken über ein Karriereende beim DFB zu machen. Es sind diverse Spieler nahezu 30 Jahre alt. Da kann man durchaus darüber nachdenken, Platz zu machen für jüngere Spieler. Wenn sie das nicht wollen, kann der Bundestrainer sie trotzdem zum Neustart erstmal außen vor lassen – und im Notfall immer noch auf sie zurückgreifen.

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